Transport Betz GmbH & Co. Speditions KG
Erfahrungen mit E-Truck Emma
Emma hat Schwung in den Alltag der Transport Betz Logistik GmbH aus Malsch gebracht. Nachdem am Anfang eine Reihe von Fragen gelöst werden mussten, ist der E-Truck nun ein beliebter Kollege.
Geschäftsführerin Martina Betz-Weber erinnert sich zurück: „Wir hatten uns schon vor drei Jahren damit beschäftigt, einen E-Truck anzuschaffen und ihn im Shuttleverkehr für einen unserer Kunden einzusetzen. Der Shuttleeinsatz bietet sich an, da die Reichweite eines-E-Lkw nur rund 220 Kilometer beträgt. Der 16-Tonner, den wir Emma genannt haben, ist extrem leise, stößt kein CO2 aus und ist gut zu fahren.“
Transport Betz hatte im Vorfeld diverse Lkw-Hersteller wegen eines 16-Tonnen-E-Trucks angefragt, aber zunächst konnte keiner ein Fahrzeug liefern. „Drei Jahre hat es gedauert, bis uns Volvo einen E-Truck aus einer kleinen Serienfertigung angeboten hat, der dann im September 2022 geliefert wurde“, so Betz-Weber. „Die Förderung von 80 Prozent zum 16-Tonner-Dieselpreis ist leider immer noch ausstehend. Emma hat stolze 308.000 Euro gekostet; 172.000 Euro werden gefördert.“
Zuerst fiel Emma ein paar Wochen aus und man musste auf Spezialisten warten, die sich mit der neuen Technologie auskannten. Ende Dezember war Emma dann wieder im Einsatz. „Technologie und Infrastruktur im E-Lkw Segment sind leider noch nicht ganz ausgereift bzw. vorhanden, aber mit zunehmenden Zulassungen an E-Lkw bin ich zuversichtlich, dass der Einsatz reibungsloser sein wird. Auch haben wir die anfängliche Ladeproblematik nun gut im Griff. Unser Kunde hat eine neue Ladesäule installiert, die nun für Emma genutzt werden kann.“
Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat sich nach Einschaltung mehrerer Kontakte auch gemeldet und der Firma nun zugesichert, dass Anfang 2023 auch die Förderung fließen wird. „In der Zwischenzeit überschlagen sich die Medien in Euphorie über die Initiativen, die in Richtung eMobilität schon gestartet worden sind; von den doch noch häufiger anzutreffenden Anfangsschwierigkeiten und den Time Lags bei der Auszahlung der nicht unwesentlichen Fördersummen spricht man dagegen leider nicht“, so Betz-Weber. „Wir müssen und wollen etwas tun – aber es muss dazu bei den Behörden schneller gearbeitet werden. Es kann nicht sein, dass ein mittelständiges
Unternehmen Monate auf knapp 200.000 Euro warten muss. Wir benötigen eine funktionsfähige Technologie und vor allem eine kompakte Ladeinfrastruktur. Man sollte die Situation nicht verklärt und nur positiv, sondern realistisch betrachten – es bleibt noch viel zu tun!“
Überzeugt von E-Mobilität für Lkw: Händler Andreas Knirsch mit Dominik Meffle und Timo Grahm (von links) von der Brettener Spedition Wolfmüller. Der 18-Tonner ist das Testmodell für den 26-Tonner, der im Februar ausgeliefert werden soll.
© Tom Rebel
Es sei zudem enorm wichtig, aus den Anfangsschwierigkeiten zu lernen, diese zu kommunizieren und aus den gemachten Erfahrungen zu lernen. „Nur so können wir uns erfolgreich in Richtung Klimaneutralität weiterentwickeln“, so die Geschäftsführerin.
E-Truck bei der Spedition Wolfmüller
Unterdessen hat auch die Spedition Wolfmüller aus Bretten in einen Elektrolaster investiert. Ihr Truck ist der erste E-Lkw, der in Bretten in Betrieb geht und wird als Getränkelaster genutzt. Zunächst ist es allerdings ein Probebetrieb und das Fahrzeug sozusagen das Vorführmodell für den 26-Tonner der Marke Scania, den die Karlsruher Kraftfahrzeuge GmbH im Februar liefern wird.
Bleibt abzuwarten, wie der Erfahrungsbericht der Brettener ausfällt.