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Wirtschaftsmedaille für Wolfgang Grenke

„Mit Leidenschaft und Herzblut“
Baden-Baden. Schauspieler bekommen für ihr Lebenswerk einen Ehren-Oscar. Vergleichbar dürfte die Auszeichnung sein, die der langjährige Präsident der IHK Karlsruhe, Wolfgang Grenke, bei seiner offiziellen Verabschiedung erhalten hat: die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württemberg.
Im Rahmen einer Netzwerkveranstaltung überreichte ihm Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut die Medaille: „Mit Leidenschaft und Herzblut haben Sie aus einer Idee im studenti-schen Arbeitszimmer heraus Europas größtes Unternehmen für Small-Ticket Leasing erschaffen – und noch dazu ein eigenes Bankinstitut aufgebaut“, erinnerte die Ministerin in ihrer Laudatio an die Anfänge der unternehmerischen Tätigkeit von Wolfgang Grenke.
Die Ministerin hob die Verdienste Grenkes für das Land Baden-Württemberg und für Europa hervor: „Als glühender Europäer war Ihnen der grenzüberschreitende Handel und der Binnen-markt ein großes Anliegen. In vielen - auch gemeinsamen - Ge-sprächen mit der EU-Kommission und dem EU-Parlament haben Sie wertvolle Impulse gesetzt.“
Auch langjährige Wegbegleiter Grenkes aus Politik und Wirtschaft kamen bei der Veranstaltung zu Wort. Sie würdigten sein ehrenamtliches Engagement und beschrieben ihn als Vordenker, Brückenbauer und Ermöglicher. Dr. Frank Mentrup, Präsident des Städtetags Baden-Württemberg und Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, erinnerte daran, wie Grenke oft erfolgreich als Vermittler agierte, wie beispielsweise beim Neubau des Wildpark-Stadions.
Peter Adrian, Präsident der DIHK, Dr. Jan Stefan Roell, Präsident der BWIHK und Thomas Conrady, Vizepräsident des BWIHK und Präsident der IHK Hochrhein-Boden-see verdeutlichten, welches Netzwerk Grenke in über 20 Jahren auf nationaler und europäischer Ebene aufgebaut hat.
Dabei wurden Parallelen zu den Themen sichtbar, die für den 74-jährige Unternehmer auch wichtig sind: Schach und Segeln. Seine Lust an Herausforderungen, seinen Siegeswillen und die Kunst der klugen Schachzüge habe man bei Grenke ebenso in seinem beruflichen Wirken erlebt.
Vor den vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur ging es auch um die wirtschaftspolitische Lage: „In so einer Zeit braucht es die viel beschworene Zuversicht ein-mal mehr. Zuversicht und Orientierung entstehen durch Vorbilder. Du bist einer, der vorangeht, der gestaltet und der nicht lange zaudert”, sagte Peter Adrian, der Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer. „Der Staat muss lernen, effizient zu arbeiten“, verdeutlichte Adrian: „Ohne bessere Strukturen und weniger Bürokratie wird sich die wirtschaftliche Situation in Deutschland nicht verbessern.“ Seine konkrete Forderung: Wir brauchen Macher statt Bedenkenträger. Wir brauchen weniger Bürokratie, wir brauchen schnelle Entscheidungen und wieder mehr Mut.“ Dann ginge es auch mit dem Standort wieder bergauf.
Durch den Abend führten Volker Hasbargen, Grenkes Nachfolger als IHK-Präsident, und IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arne Rudolph. Hasbargen betonte das gute Miteinander: Grenke sei ein “besonderer Kapitän” gewesen, “sodass wir mit voller IHK-Kraft unsere Unternehmen, unsere Firmen unterstützen konnten“. Diesen Wind nehme er für seine eigene Präsidentschaft mit. Eine Steilvorlage für Wolfgang Grenke, der in seinen Dankesworten davon sprach, dass in der jetzigen Zeit ehrenamtliches Engagement mehr denn je notwendig ist, “weil Gesellschaft und Politik nur im Miteinander gelingen.”
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Nicolas Schruff
IHK Karlsruhe