Azubi-Stars

„Ausbildung macht mehr aus uns“ und Azubis machen mehr aus unseren Unternehmen! Vor dem Hintergrund der bundesweiten IHK-Ausbildungskampagne #könnenlernen wollen wir Auszubildenden kennen lernen. Wir wollen hören, was sie bewegt, ob und warum sie stolz auf ihre Ausbildung sind und was sie anderen mit auf den Weg geben wollen.

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Jeden Monat stellen wir eine oder einen Azubi in den Mittelpunkt, im IHK-Magazin WIMA, online und auf Social Media. Ihr Azubis seid Botschafterinnen und Botschafter der Ausbildungskampagne, aber auch unserer Region und Eures Unternehmens.
Wir suchen auch Ihre Azubis! Wir wollen hören, was sie bewegt, ob und warum sie stolz auf ihre Ausbildung sind. Jeden Monat stellen wir einen Azubi in den Mittelpunkt, im WIMA, online und auf Social Media.

Interessierte Unternehmen oder Azubis können sich gerne melden unter: anika.hegmann@karlsruhe.ihk.de oder claudia.nehm@karlsruhe.ihk.de.

Azubi-Star im September

Grundbaustein für weitere berufliche Karriere

Tilo Heinz von der Messe Karlsruhe
Ich bin Tilo Heinz, 20 Jahre alt und befinde mich aktuell im zweiten Lehrjahr zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik. Nachdem ich 2020 freiwillige Praktika bei der Messe Karlsruhe sowie anderen Unternehmen im Bereich Veranstaltungstechnik absolvierte und parallel das Technische Gymnasium in Ettlingen besuchte, entschied ich mich dazu, mich zur Fachkraft ausbilden zu lassen.
Zu meinen Tätigkeiten gehören das Auf- und Abbauen von bühnentechnischen Einrichtungen, beispielsweise Bühnenkonstruktion, Beschallungsanlage oder auch das Showlicht sowie dessen Programmierung und Steuerung während einer Veranstaltung. In der Ausbildungszeit lernt man auch, wie eine Veranstaltung von Grund auf geplant wird und auf welche Aspekte (z.B. Brandschutz, allgemeine Besuchersicherheit, regelmäßige Geräteprüfung, usw.) besonders geachtet werden muss.
#könnenlernen bedeutet für mich den Grundbaustein für seine weitere berufliche Karriere zu legen. Nach der Ausbildung stehen einem alle Türen offen. Man kann sich z.B. durch zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sowie Studiengänge in eine Fachrichtung spezialisieren oder nach ein paar Jahren Praxiserfahrung seinen Meister für Veranstaltungstechnik draufsetzen.
In der Veranstaltungstechnik hat man viel mit unterschiedlichen Menschen zu tun. Ob das nun der Projektleiter ist, mit dem nochmal der Ablauf der Veranstaltung durchgegangen wird oder ein Referent, dem man gerade sein Headset anzieht - man weiß vorher nie, wer einem gegenüberstehen wird.
Mein Tipp für alle Schülerinnen und Schüler: Werdet euch früh genug im Klaren darüber, was ihr später mal machen wollt und versucht dieses Ziel stetig zu verfolgen. Viele Schüler fangen nach ihrem Abschluss „mal irgendwas an“ (z.B. ein Studium) und merken dann, dass es überhaupt nicht das ist, was ihnen Spaß macht bzw. was sie sich vorgestellt haben. Eine frühe Berufsorientierung zum Beispiel mit verschiedenen Praktika war für mich sehr hilfreich.
„Unsere Ausbildung zeichnet sich durch eine enge persönliche Betreuung, spannende Einblicke in die Veranstaltungswelt und ein starkes Miteinander aus. Unsere Auszubildenden übernehmen früh Verantwortung und wirken aktiv an der Umsetzung internationaler Messen und Events mit – das macht die Ausbildung bei uns besonders lebendig und praxisnah.“
Brigitte Emmerich, Head of HR bei der Messe Karlsruhe

Azubi-Star im Juli

Es ist nie zu spät etwas Neues zu lernen

Esengül Keskin von der IHK Karlsruhe
Mein Name ist Esengül Keskin, ich bin 38 Jahre alt und komme ursprünglich aus der Türkei. Seit mittlerweile zehn Jahren lebe ich in Deutschland, wo ich eine neue berufliche Richtung eingeschlagen habe. Was viele überrascht: Ich absolviere mit 38 Jahren eine Ausbildung im Büromanagement, obwohl ich bereits in meiner Heimat einen Abschluss in Biologie und einen Master in Marketing erworben habe.
Bereits während meines Studiums wurde mir klar, dass die Arbeit im Labor nicht das Richtige für mich ist. Als kommunikativer Mensch lag mir der Marketingbereich mehr. In Istanbul konnte ich einige Jahre in dieser Branche arbeiten, bevor mein Mann und ich beschlossen, nach Deutschland zu ziehen. Der Anfang in Deutschland war jedoch nicht einfach. Die Sprache, die Kultur – alles war anders. Obwohl ich glücklich war, hier zu leben, fühlte ich mich oft, als müsste ich wieder von vorne beginnen. Ende meiner Zwanziger war ich plötzlich ohne Arbeit und wieder Schülerin, da ich zuerst Deutsch lernen musste. Parallel dazu suchte ich nach einer Arbeitsstelle, aber im Marketingbereich war fließendes Deutsch unerlässlich. Deshalb besuchte ich Sprachkurse und arbeitete ehrenamtlich.
Trotz meiner Bemühungen hatte ich oft Pech. Zwei Jobangebote zerschlugen sich – das eine wegen der Beendigung eines Projekts, das andere aufgrund der Corona-Pandemie. Nach der Geburt meines Sohnes wurde mir klar, wie herausfordernd es ist, in einem fremden Land ohne familiäre Unterstützung zu sein. Auch die Kinderbetreuung stellte sich als schwierig heraus, was vielen Frauen in Deutschland ebenfalls bekannt ist. Mein Mann konnte sich flexibler in seiner Karriere bewegen, während ich mich um unseren Sohn kümmerte. Hinzu kamen mehrere Umzüge, die uns immer wieder aus dem Alltag rissen.
Nach zehn Jahren ohne festen Job entschied ich, etwas Neues zu lernen. Ich begann eine Ausbildung im Büromanagement bei der IHK Karlsruhe und bin sehr dankbar, dass mir diese Chance gegeben wurde – besonders in meinem Alter. Die Unterstützung, die Frauen hier erfahren, ist bemerkenswert, und jeden Tag gehe ich mit großer Motivation zur Arbeit. Ich arbeite in einem Team voller inspirierender Frauen, die mich unterstützen und ermutigen. Zu meinen Aufgaben gehört das Vorbereiten von Unterlagen, die Unterstützung des Teams bei verschiedenen Themen wie Prüfungsvorbereitungen und allgemeine Büroarbeiten.
Für mich bedeutet #könnenlernen, niemals aufzugeben, egal was passiert, und dass es nie zu spät ist, etwas Neues zu lernen. Jede neue Fähigkeit ist eine Investition in sich selbst. Ich bin stolz darauf, meinem Sohn ein Vorbild zu sein und ihm zu zeigen, dass das Leben immer neue Möglichkeiten bereithält – egal, welche Herausforderungen es mit sich bringt. Und genau das möchte ich auch den jungen Menschen von heute mit auf den Weg geben.
„Die Lebensgeschichte von Frau Keskin ist ein inspirierendes Beispiel für Integration, persönliche Weiterentwicklung und die Tatsache, dass es nie zu spät ist, neue Wege einzuschlagen. Wir als Arbeitgeber freuen uns sehr, bereits in der Ausbildung individuelle Arbeitszeitmodelle anbieten zu können und gerade auch Eltern die Möglichkeit zu geben, Familie und Beruf zu vereinen. Für mich persönlich ist die Zusammenarbeit mit unseren Auszubildenden in vielerlei Hinsicht bereichernd und es ist ganz wunderbar, die persönliche Weiterentwicklung eines jeden Einzelnen begleiten zu dürfen.“
Julia König, Referentin Personalmanagement, Ausbildung, Personalentwicklung IHK Karlsruhe

Azubi-Star im Juni

„Mit Begeisterung und Ehrgeiz den Interessen nachgehen“
Azubi Arne Haberland mit Warnweste auf einer Baustelle.
Arne Haberland von der Ed. Züblin AG, Direktion Karlsruhe

Mein Name ist Arne Haberland, ich bin 24 Jahre alt und komme gebürtig aus Eschwege. Nach dem Abschluss meines Abiturs habe ich ein Studium in Göttingen begonnen, welches ich aber schlussendlich abgebrochen habe. Als Neustart bin ich nach Karlsruhe gezogen und absolviere seit August 2024 eine Ausbildung zum Industriekaufmann bei der Ed. Züblin AG. Während meiner Ausbildung durchlaufe ich alle kaufmännischen Abteilungen, d.h. ich lerne die Abläufe im Einkauf, im Projektmanagement, in der Personalverwaltung und im Innendienst kennen. Im Einkauf hat man sehr viel Kundenkontakt. Ich versende Ausschreibungen, bearbeite die daraus resultierenden Angebote, erstelle Preisspiegel und nehme an Vergabeverhandlungen teil. Im Projektmanagement geht es hauptsächlich um die formelle und sachliche Rechnungsprüfung, die Rechnungserstellung, die Kontrolle über offene Rechnungsposten und den Umgang mit Mahnungen sowie Bürgschaften.
Besonders positiv überrascht hat mich die Tatsache, dass viele ehemalige Auszubildende jetzt in den verschiedenen Abteilungen bei Züblin arbeiten und als Mentoren oder Mentorinnen für neue Azubis fungieren. Dadurch habe ich jederzeit Ansprechpersonen, die sich bei Problemen sehr gut in meine Situation hineinversetzen können, weil sie vor nicht allzu langer Zeit selbst darin steckten. Außerdem wird mir sehr viel Vertrauen und somit auch Verantwortung entgegengebracht.
Unter #könnenlernen verstehe ich den Umgang mit Rückschlägen. Durch den Abbruch meines Studiums musste ich mich erst einmal neu sammeln und überlegen, welchen Beruf ich erlernen will. Im täglichen Geschäft hilft es mir daher sehr, offen gegenüber anderen Arbeitsweisen, neuen Arbeitsaufträgen und neuen Arbeitskollegen zu sein. Nur so kann man täglich lernen und sich weiterentwickeln. Ich rate allen Schülerinnen und Schülern: Macht euch ernsthafte Gedanken, was euch interessiert und geht mit Begeisterung und Ehrgeiz diesem Interesse nach. Falls ihr merkt, dass die Entscheidung im Nachhinein nicht die Richtige gewesen ist, kann man sich immer noch umorientieren.
„Die Ausbildung zum Industriekaufmann bei ZÜBLIN bietet weit mehr als reine Theorie: Von Beginn an werden unsere Auszubildenden in die wirtschaftlichen Abläufe eines führenden Baukonzerns eingebunden und lernen, welche kaufmännischen Prozesse für die erfolgreiche Realisierung von Bauprojekten notwendig sind. Durch Einsätze in verschiedenen Abteilungen sowie auf unseren Baustellen erhalten sie fundierte Einblicke in die Branche und erwerben wertvolle Erfahrungen, die sie optimal auf ihre berufliche Zukunft vorbereiten. Ergänzt durch Module in unserem konzerneigenen Ausbildungszentrum in Kerpen schaffen wir die ideale Basis für eine langfristige Karriere in unserem Unternehmen.“
Björn Oetter, Kaufmännischer Direktionsleiter der Direktion Karlsruhe

Azubi-Star im Mai

Für Neues offen bleiben und sich dabei weiterentwickeln
Jakob Schäufele steht neben frisch gewaschener Arbeitskleidung
Mein Name ist Jakob Schäufele, ich bin 19 Jahre alt und im dritten Lehrjahr meiner Ausbildung zum Textilreiniger bei der Bardusch GmbH & Co. KG in Ettlingen. Als Schüler habe ich die Firma durch einen Unternehmensbotschafter-Einsatz an der Schillerschule Ettlingen kennengelernt. Dabei wurde ich auf den Ausbildungsberuf des Textilreinigers aufmerksam, über den ich vorher noch nie etwas gehört hatte. Die Ausbildung klang für mich so interessant, dass ich mich direkt bei bardusch beworben habe. Bei einem eintägigen Praktikum in der Wäscherei des Unternehmens erhielt ich einen ersten Eindruck vom Arbeitsalltag. Im Team habe ich mich sofort sehr wohl gefühlt und die Arbeit hat mir Spaß gemacht. Diese Erfahrung hat mich darin bestärkt, die Ausbildung bei bardusch zu beginnen.
Die Ausbildung zum Textilreiniger ist abwechslungsreich: Die theoretischen Grundlagen, wie Faser-Zusammensetzungen, Chemikalien und den Aufbau einer Waschschleudermaschine, lerne ich im Blockunterricht an der Schule in Frankfurt. Bardusch übernimmt dabei meine Übernachtungen im Hotel und die Reisekosten. Im Betrieb kann ich das Gelernte dann praktisch umsetzen und meine Kenntnisse zur Bedienung der Waschstraße und den Reinigungsmaschinen vertiefen. Der Beruf bietet außerdem verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten: Nach meiner Ausbildung könnte ich mich zum Teamleiter, Abteilungsleiter oder Betriebsleiter weiterentwickeln. Eine andere Option wäre die Arbeit als Betriebsassistent oder Ausbilder.
Was mir an meiner Ausbildung besonders gefällt, ist der Zusammenhalt unter den Kollegen und dass wir uns aufeinander verlassen können. Die Arbeit an der Waschstraße erfordert Struktur und Ausdauer, und bei einer Störung der Maschinen ist schnelles Handeln gefragt. Diese Fähigkeiten habe ich zum Teil schon mitgebracht, aber auch im praktischen Teil der Ausbildung erlernt. Während meiner Ausbildung wurde mir schnell klar, wie wichtig die Arbeit eines Textilreinigers ist. Beim Reinigen von Krankenhauswäsche und Arbeitskleidung der Feuerwehr trägt man viel Verantwortung. Ich kann mir gut vorstellen, nach meiner Ausbildung bei bardusch zu bleiben und unter anderem den Ausbilderschein zu machen. Dann könnte ich selbst neue Azubis auf ihrem Karriereweg begleiten und unterstützen. Meine Botschaft an euch ist: Seid auf jeden Fall offen für Neues und bleibt flexibel, was ihr nach der Schule machen wollt. Eine Ausbildung ist eine sichere Basis für eure spätere Weiterentwicklung.
„Die Ausbildung junger Menschen, sowohl in der klassischen Berufsausbildung als auch im dualen Studium, ist uns ein wichtiges Anliegen. Jedes Jahr starten bei bardusch motivierte Nachwuchskräfte wie Jakob in ihr Berufsleben. Grundlage für den gemeinsamen Erfolg ist unser Ansatz ‚Fördern und Fordern‘. Wir stellen sicher, dass unsere Azubis und Studenten ihr persönliches Potenzial und ihre Talente entfalten können, Verantwortung übernehmen und eigeninitiativ ihre Ideen einbringen können.“
Statement Kevin Scafati, Niederlassungsleiter in Ettlingen

Azubi-Star im März

Larissa Falkner von eyeworkers:
„Mich haben die Menschen überzeugt“

Ich bin Larissa Falkner, 23 Jahre alt und absolviere eine Ausbildung zur Mediengestalterin digital. Als ich noch jünger war, habe ich eigentlich die ganze Zeit schon Videos oder Bilder bearbeitet. Früher noch nicht so professionell wie heute. Es war schon immer mein Traum. Jetzt habe ich es zum Beruf gemacht. Ich bin aktuell im ersten Lehrjahr bei eyeworkers und illustriere sehr viele Bestandteile von Projekten unterschiedlicher Kunden. Das Schöne ist, dass ich auch Einblicke in das Programmieren bekomme. Dabei lerne ich, welche technischen Voraussetzungen es gibt. Dieses Wissen kann ich beim Design von Webseiten einfließen lassen. So weiß ich auch direkt, dass meine Ideen umsetzbar sind. Beide Seiten zu sehen ist besonders spannend.
Zuerst habe ich mich sehr für Fachinformatik interessiert. Deshalb habe ich zunächst auch eine Ausbildung in diesem Bereich begonnen. Allerdings habe ich schnell gemerkt, dass es doch nicht das ist, was mich glücklich macht. Daher habe ich erstmal meine Fachhochschulreife nachgeholt und war dann ehrlich gesagt ziemlich planlos. Das kennen ja ganz viele andere Jugendliche auch. Das Gefühl, nicht zu wissen, in welche Richtung es gehen soll. Irgendwann kam ich auf das Thema Medien. Mir war wichtig zu wissen, was ein Job im Arbeitsalltag bedeutet. Daher habe ich ein Praktikum im Bereich Medientechnologie gemacht. Dabei durfte ich aber auch mal in den Bereich Mediengestaltung reinschnuppern. Das hat mein Interesse geweckt. Ich wollte unbedingt arbeiten und lernen verbinden. Daher habe ich mich auch erstmal gegen ein Studium entschieden. Jetzt möchte ich meine Ausbildung erfolgreich abschließen, mehr Berufserfahrung sammeln und mich dann mit Weiterbildungen oder einem berufsbegleitenden Studium weiterentwickeln.
Ausbildung bedeutet für mich, dass ich jeden Tag so viel dazulernen und direkt praktisch umsetzen kann. Ich habe eyeworkers beim Speed-Dating in der IHK kennengelernt. Damals haben mich die Menschen einfach überzeugt. Sie sind von Anfang an sehr offen gewesen und direkt auf mich zugegangen. Das Team ist sehr harmonisch. Das ist einfach toll und ich könnte mir für mich keinen besseren Ausbildungsbetrieb vorstellen.
Ich kann allen, die in einen Ausbildungsberuf einsteigen nur raten: Informiert euch und achtet auf euch. Eine Arbeit, die nichts mit euren Interessen zu tun hat, macht nicht glücklich. Und macht euch keinen Stress, seid ihr selbst und authentisch. Dann klappt es auch mit der Wunschausbildung.
„Als Ausbilder liegt uns die Förderung junger Talente besonders am Herzen. Wir setzen auf individuelle Entwicklung, praxisnahes Lernen und ein starkes Teamgefühl. Unsere Azubis werden vom ersten Tag an in echte Projekte eingebunden und arbeiten mit modernsten Technologien.“
Andrea Böhm, UI/UX Designerin bei eyeworkers

Azubi-Star im Februar

Leon Janson von der PROMATIS Software GmbH

Ausbildung fördert individuelle Entwicklung

Mein Name ist Leon Janson, ich bin 28 Jahre alt und gebürtiger Karlsruher. Im September 2023 habe ich meine Ausbildung als Fachinformatiker für Systemintegration bei der PROMATIS Software GmbH begonnen. Als angehender Fachinformatiker für Systemintegration ist es meine Aufgabe, den sogenannten First Level Support zu gewährleisten. Darunter fallen Anfragen wie zum Beispiel „der Drucker ist ausgefallen“ und „mein Bildschirm geht nicht mehr“. Auch das Administrieren unserer internen Systeme fällt teilweise in meinen Aufgabenbereich. Des Weiteren kommt die Überwachung einiger Systeme hinzu.
Mir gefällt die Ausbildung aufgrund ihrer Vielseitigkeit und Abwechslung sehr. Außerdem komme ich jeden Tag mit verschiedenen Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Unternehmen in Kontakt. Besonders positiv überrascht haben mich die Verantwortung, die wir Azubis im Betrieb haben und das damit verbundene Vertrauen.
#könnenlernen bedeutet für mich die Förderung der individuellen Entwicklung. Mir war immer klar, dass ich studieren werde und die Entscheidung, mit 26 Jahren mein Studium abzubrechen und mich neu zu orientieren, war daher mit viel Stress verbunden. Ich hoffe, dass durch die IHK-Kampagne, Menschen, die an einer Ausbildung zweifeln und unzufrieden mit ihrer aktuellen Situation sind, aufgezeigt bekommen, welche großartigen Möglichkeiten und Spaß eine Ausbildung bietet.
Schülerinnen und Schülern gebe ich gerne einen guten Rat: Es geht immer weiter! In Deutschland gibt es (fast) immer die Möglichkeit sich weiterzubilden. Habt also keine Scheu vor einer Ausbildung, das Studium ist immer noch möglich und vielleicht wisst ihr bis dahin genauer, was ihr machen möchtet oder auch eben nicht machen möchtet.
„Bei PROMATIS stehen wir für eine praxisorientierte Ausbildung, in welcher unsere Azubis fundiertes IT- und Prozesswissen direkt im Arbeitsalltag anwenden können. Vor allen Dingen unsere Azubis in der Systemintegration, wie Leon, sind ab Tag 1 der Ausbildung in unserem operativen Tagesgeschäft involviert und sorgen dafür, dass unsere interne Infrastruktur am Laufen gehalten wird. Durch diese Vorgehensweise können wir unseren Azubis eine optimale Weiterentwicklung sowie den Start ihrer beruflichen Laufbahn ermöglichen.“
Michael Pergande, Leiter der Business Unit Leiter Digital Infrastructure

Azubi-Star Dezember

Kira Csakvary von SEW-EURODRIVE

Praktika machen, ausprobieren und informieren

Mein Name ist Kira Csakvary, ich bin 17 Jahre alt und komme aus Bad Schönborn. Derzeit absolviere ich eine Ausbildung zur Industriemechanikerin bei der SEW-EURODRIVE. Aktuell bin ich im 2. Ausbildungsjahr. Ich habe in Bad Schönborn meinen Realschulabschluss gemacht und mich dann direkt beim Unternehmen beworben. Zu SEW-EURODRIVE bin ich durch Empfehlungen aus dem Freundeskreis und der Familie gekommen. Dadurch wurde ich auch ermutigt, mich als Frau für einen technischen Beruf zu bewerben. Aktuell arbeite ich in meinem Abteilungsdurchlauf für drei Monate in der Qualitätssicherung im Präzisionsgetriebewerk in Bruchsal. Auch in der Montage, der Fertigung, der Instandhaltung und im Kundenservice werde ich in meinem Abteilungsdurchlauf eingesetzt werden. Ich freue mich darauf, mir neues Wissen über Technologien und neue Tätigkeiten anzueignen, aber auch neue Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen.
Als Kind habe ich gerne mit fischertechnik-Baukästen gespielt. Oft habe ich meinem Opa oder meinem Onkel in der Werkstatt geholfen und mich handwerklich beschäftigt. Etwas mit meinen eigenen Händen zu bauen, war schon immer das Größte für mich. Mein Onkel hat mehrere 3D-Drucker, mit denen wir kleine Figuren oder Bauteile konstruiert und gedruckt haben.
Mein Ziel ist es erstmal, meine Ausbildung erfolgreich abzuschließen. Das ist für mich das Fundament für meinen späteren Berufs- und Lebensweg. Nach der Ausbildung möchte ich weiter im Unternehmen arbeiten und mich darauf vorbereiten, später einmal den Techniker draufzusetzen. Ich könnte mir vorstellen, als Ausbilderin oder Berufsschullehrerin im technischen Bereich zu arbeiten, um mein Wissen und die Begeisterung für Technik und meine Erfahrungen aus dem technologischen Umfeld an junge Menschen weiterzugeben. Auch ist es mir wichtig, gerade andere Mädels für technische Berufe zu begeistern und ihnen die Scheu davor zu nehmen. Leider ist so ein „Schubladendenken“, dass Frauen nichts mit Technik zu tun haben, noch viel zu sehr verbreitet.
Positiv überrascht hat mich der offene und menschliche Umgang zwischen Ausbildenden und Azubis. Auch wenn mal Probleme oder Schwierigkeiten auftauchen, werden immer gute Lösungen gefunden. Die Ausbilderinnen und Ausbilder kümmern sich darum, dass man im Unternehmen integriert wird und sich wohl fühlt. Ich komme gerne zur SEW. Wir haben eine gute Gemeinschaft. Im Unternehmen fühle ich mich als junge Frau vollwertig akzeptiert. Ich komme mit allen Kollegen gut aus, auch in den Fachbereichen habe ich das Gefühl, voll integriert zu sein. Ich habe es nicht bereut, einen technischen Beruf zu erlernen.
Ich kann euch nur raten: Kümmert euch frühzeitig um euren Berufswunsch. Orientiert euch an den Interessen und Begabungen, die ihr habt. Macht Praktika, probiert euch aus und informiert euch im Freundeskreis, bei Bekannten oder in der Familie. Ihr müsst auch mal andere fragen: Was kann ich gut? Lasst euch auch als Mädchen nicht davon abbringen, euch für technische Berufe zu interessieren. Handwerk und Technik sind nicht mehr geschlechterspezifisch zuordenbar. Jeder sollte das machen, wofür er oder sie sich interessiert und die persönliche Eignung sieht.
Die Ausbildung ist auf jeden Fall ein Fundament für den späteren beruflichen Lebensweg. Es muss nicht immer das Abitur an erster Stelle stehen. Es gibt viele Möglichkeiten, sich weiterzubilden und das Passende zu finden. Man kann alles erreichen, wenn man es möchte. Natürlich muss man sich auch darum bemühen, es wollen und auch anstrengen, das fängt schon mit einer rechtzeitigen Bewerbung an.
„Ich mache die Erfahrung, dass neben der ganzen Fachlichkeit der generationenübergreifende Schlüssel eine wertschätzende Integration des Einzelnen in unsere Unternehmensgemeinschaft darstellt. Dazu gehört auch, dass wir alte Hierarchie- und Kommunikationsmuster aufbrechen. Nicht das Oben und Unten, sondern das ‚Wir‘ schafft bei künftigen Generationen Verständnis füreinander und entwickelt Motivation und Bereitschaft. Das zahlt dann auf unseren gemeinsamen Unternehmenserfolg ein. Stellschrauben gibt es viele, es liegt in unserer Verantwortung, an den richtigen zu drehen.“
Markus Süß, Leiter der technischen Ausbildung bei SEW-EURODRIVE

Azubi-Stars im Oktober

Eine gesunde Mischung aus Theorie und Praxis

Die IHK-Organisation hat die Ausbildungsmarketing-Kampagne "Ausbildung macht mehr aus uns" ins Leben gerufen, die echte Azubis aus ganz Deutschland ins Rampenlicht rückt. Mit dabei: Gjemil und Muhammed, die beide eine Ausbildung zum Industriekaufmann absolvieren. Im Interview gewähren sie spannende Einblicke in ihren individuellen Wegen zur Traum-Ausbildung und ihre Ziele.

Wie hast Du deinen Traumausbildungsberuf gefunden?

Gjemil: Der Weg zu meinem Traumausbildungsberuf war ein wenig holprig. Ich habe als Automobilkaufmann angefangen, aber das hat mich nicht so begeistert. Dann habe ich mich für die Ausbildung als Industriekaufmann entschieden und bin hier vollkommen richtig.
Muhammed: Ich habe zuerst mal Praktika und Nebenjobs gemacht. Dadurch bin ich auf das Berufsbild des Industriekaufmanns gekommen und merke jeden Tag, dass das genau mein Ding ist.

Welche Aufgaben übernimmst Du in der Ausbildung?

Muhammed: Durch die ständigen Abteilungswechsel übernehme ich viele verschiedene Aufgaben und auch Projekte. Ich darf in meiner Ausbildung alles ausprobieren, und mein Unternehmen gibt mir die Chance, vieles Mal zu testen. Das ist super und bringt mir Sicherheit für die Zukunft.
Gjemil: Momentan übernehme ich die Pflege unseres Kundenstammes. Ich habe auch schon Projekte erarbeitet und meine Ergebnisse präsentiert. Ich würde sagen, ich mache in jeder Abteilung das, was gerade so anfällt und zu meiner Ausbildung passt. Daran wachsen wir Azubis!

Warum eine Ausbildung – und kein Studium?

Muhammed: Vor der Ausbildung habe ich ein Studium begonnen. Das war allerdings nicht das Richtige für mich. Viel zu viel Theorie, nur Lernen und keine Anwendung in der Praxis. Leute, ich kann Euch von Herzen sagen, dass eine Ausbildung eine gesunde Mischung zur Verbindung von Theorie und Praxis ist.
Gjemil: Mir war von Anfang an klar, dass ich eine Ausbildung machen wollte. Ich wollte Geld verdienen und in die Praxis. Alle haben zu mir gesagt „Mach ein Studium, damit kannst Du erfolgreich werden! Das kann man auch mit einer Ausbildung. Nach 13 Jahren Schule wird einem das irgendwann einfach zu viel. Ich wollte etwas Praxisbezogenes. In einer Ausbildung lernst du deine Stärken kennen, und die kannst du dann weiterentwickeln. Das kann man mit einem Studium nicht so schnell.

Wie läuft’s in der Berufsschule?

Muhammed: Na ja, ohne Fleiß kein Preis. Es ist aber machbar. Man muss sich halt hinsetzen und am Ball bleiben, dann kommt man klar.
Gjemil: In der Berufsschule läuft‘s gut für mich. Ich komme mit den Schülern und Lehrern klar, und gerade warte ich auf die Ergebnisse der Zwischenprüfung.

Was sind Deine Pläne oder Ziele nach der Ausbildung?

Gjemil: Vor Beginn der Ausbildung war es mein Wunsch, im Außendienst tätig zu sein. Grundsätzlich bleibt dieses Ziel auch bestehen, allerdings habe ich so viele neue Seiten an mir entdeckt, die ich weiterentwickeln möchte. Ich bin da offen, was die Zukunft so für mich bereithält.
Muhammed: Zuerst möchte ich die Ausbildung mit guten Noten abschließen und dann vom Unternehmen übernommen werden. Das ist mein großer Wunsch. Danach will ich auf keinen Fall stehen bleiben! Ich möchte mich weiterentwickeln und gern auch eine Aufstiegsfortbildung machen.

Azubi-Star im September

Denny Kourbougiannis von der CRONIMET Ferroleg

Nichts aus einem Zwang heraus machen

Ich bin Denny Kourbougiannis, 22 Jahre alt und komme aus Karlsruhe. Nach der Schule habe ich ein FSJ in einer Kindertagesstätte gemacht. Im Anschluss habe ich mich bei der CRONIMET als Fachkraft für Lagerlogisitk beworben. Während meiner Ausbildung habe ich alle Abläufe und Abteilungen im Lager kennenlernen können. Zum Beispiel habe ich die Kollegen bei der Warenannahme unterstützt. Die Ware sind in unserem Fall Metallschrotte, vor allem Edelstahlschrott. Ich habe die Metallschrotte auch geprüft und sortiert, da unsere Kunden individuelle Metallqualitäten bei uns bestellen. Während meiner Ausbildung habe ich gelernt, unterschiedliche Geräte und Maschinen zu bedienen bzw. zu fahren, wie Gabelstapler, Bagger, mobiles RFA (Röntgenfluoreszenz Analysatoren Hand-Gerät), Winkelschleifer, auch Flex genannt, und eine Metall-Waschanlage.
Meine Ausbildung ist sehr vielfältig. So ist beispielsweise auch das Thema Ladungssicherheit ein wichtiger Bestandteil. Wenn wir die Ware vom Reinhafen in Karlsruhe per Zug, Lkw oder Schiff an unsere Kunden verschicken, legen wir ein besonderes Augenmerk darauf. Bei der Verladung per Lkw habe ich beispielsweise das Material nach einem bestimmten Schema mit dem Gabelstapler in den Lkw geladen. Diese Themen werden auch intensiv in der Berufsschule vermittelt. Bei der Verladung per Zug haben wir Azubis auch regelmäßig bei der Ladungssicherung geholfen und spezielle Vorsichtsmaßnahmen wie gespannte Netze verwendet. Neben den praktischen Tätigkeiten in meinem Beruf habe ich vor allem während meiner Zeit in der Berufsschule sehr viel über betriebliche Abläufe gelernt. Die Firma hat mich von Anfang an super aufgenommen – genau so, wie ich eben bin. Da schließe ich alle Kollegen und die anderen Azubis mit ein. Vor allem, dass es so familiär zugeht, hatte ich nicht erwartet.
#könnenlernen bedeutet für mich, ein großes Potenzial an Entwicklungschancen auszuschöpfen. Mit meiner Ausbildung habe ich zum Beispiel die Grundlage gelegt, mich später gut weiterbilden zu können. Mein Rat an alle künftigen Azubis: Sucht euch eine Ausbildung aus, die euch wirklich Spaß macht und macht nichts aus einem Zwang heraus! Macht die Schule ordentlich fertig und schaut, dass ihr gute Noten mit nach Hause bringt.
„Bei CRONIMET insgesamt ist klar, „wir sind ein Team, in dem wir uns gegenseitig unterstützen und aufeinander verlassen. Wir kommunizieren offen sowie auf Augenhöhe und teilen unser Wissen.“ Das ist ein Ausschnitt unserer Unternehmenswerte und eine wichtige, gelebte Basis für die Qualität unserer Ausbildung. Die durchweg positiven Rückmeldungen der Azubis und die sehr hohe, langjährige „Bleiberate“ nach der Ausbildung bestätigen uns, dass wir auf dem richtige Weg unterwegs sind!“
Andrea Scherrer, Ausbildungsleitung CRONIMET Holding GmbH