Wir stellen vor - das IHK-Präsidium
IHK-Vizepräsidentin Victoria Denner-Rauh
IHK-Vizepräsidentin Victoria Denner-Rauh mit Tochter Maila.
© Victoria Denner-Rauh
Das Ehrenamt kennt keine Elternzeit
IHK-Vizepräsidentin Victoria Denner-Rauh mit Tochter Maila.
© Victoria Denner-Rauh
Maila heißt „Hoffnung“ auf Arabisch, „kleine Schönheit“ auf Finnisch und bedeutet „der Pfau“ auf Indisch. Für IHK-Vizepräsidentin Victoria Denner-Rauh ist ihre Tochter Maila alles in einem oder, wie sie selbst es beschreibt: Ihr „Ein und Alles“. Das zehn Monate alte Mädchen sei ein aktives und soziales Kind, das alle auf Trapp hält. Spätestens seit ihrer Geburt steht das Thema Work-Life-Balance bei der Geschäftsführenden Gesellschafterin der Löwenbrauerei Gebrüder Diefenbacher GmbH aus Philippsburg an erster Stelle.
„Momentan bin ich allerdings in Elternzeit und das Work bezieht sich deshalb vor allem auf das Ehrenamt. Unser Unternehmen ist bei meinem Vater und meinem Bruder in guten Händen.“ Während die beiden ihr in der Firma den Rücken freihalten, wird Victoria Denner-Rauh bei der Kinderbetreuung von ihrer Mutter unterstützt. Obwohl die Vizepräsidentin ihre Tochter am Liebsten auch zu Terminen mitnimmt, muss die Oma doch ab und zu einspringen. Seit der Geburt habe Maila einen Kita-Platz sicher, aber ab wann sie ihn wirklich nutzt, das sei noch offen.
Victoria Denner-Rauh ist in Kanada geboren, wo ihre Eltern während ihres achtjährigen Aufenthalts eine Immobilienfirma gegründet haben, die nach wie vor von Deutschland aus betreut wird. Das ursprüngliche Kerngeschäft der Löwenbrauerei ist aber, wie der Name schon sagt, das Brauen von Bier. „Die Braukunst liegt bei uns in der Familie. Mein Vater ist in 7. Generation Braumeister.“ Schon die Großmutter sei aber zusätzlich ins Immobiliengeschäft eingestiegen. Inzwischen liegt der Fokus ausschließlich auf den Immobilien. „Wir kümmern uns um ganzheitliche Projektentwicklung, um die Erschließung und Verwaltung von Wohn- und Gewerbeimmobilien. Die Brauerei ruht. Aber wer weiß was kommt…“ erklärt die Vizepräsidentin, die selbst keine Braumeisterin ist, sondern an der European Business School BWL studiert hat. Dort fand auch ihr Einstieg ins Ehrenamt statt. „An der EBS musste jede Studentin und jeder Student ein Ehrenamt übernehmen“, erinnert sie sich. Später, während der elf Jahre, die sie für die BNN gearbeitet hat, folgte dann der Einstieg bei den Wirtschaftsjunioren in Karlsruhe. „Ich bin 2008 eingetreten und war direkt Feuer und Flamme. 2009 war ich schon stellvertretende Arbeitskreisleiterin, dann zweimal Vorsitzende, einmal alleine im Jahr 2013 und einmal zu viert als der gewählte Vorsitzende krankheitsbedingt ausgefallen ist.“
Während ihrer ersten Periode als Vorsitzende hat Victoria Denner-Rauh auch den Verein WJ Smile gegründet. „Mir ging es darum, Menschen zu helfen, denen es nicht so gut geht.“ Ziel des Vereins sei es, das soziale Engagement der Wirtschaftsjunioren in den Bereichen der Jugend- und Altenhilfe, des Sports, der Kunst und Kultur sowie Bildung und Erziehung in der Region nachhaltig zu fördern. „Wir wollten Hand anlegen und Herz zeigen. Unser Motto lautet darum auch: Mit Herz und Hand ans Ziel.“ Zu den wichtigsten Projekten gehören das Seifenkistenrennen, Backen mit Senioren, die Weihnachtspyramide im Stephanusstift oder der Bau eines Grillplatzes im Kinderheim St. Antonius. Mit 40 ist Denner-Rauh in den WJ-Freundeskreis gewechselt. Außerdem ist sie ehrenamtliche Richterin am Finanzgericht und seit Juni Präsidentin ihres Lionsclubs.
Die „Mutter der Wirtschaftsjunioren“, wie die Vizepräsidentin die damalige WJ-Geschäftsführerin und heutige Stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführerin, Jenny Geis, nennt, hat Victoria Denner-Rauh dann auch für die Vollversammlung geworben, wo sie jetzt in der ersten Periode als Vizepräsidentin aktiv ist.
„Für mich ist es eine Ehre, die IHK in der Öffentlichkeit vertreten zu dürfen und zu verbreiten, wie viele Leistungen die IHK eigentlich anbietet und wie groß ihr Portfolio ist. Es macht außerdem Spaß zu sehen, wie eng das Haupt- und Ehrenamt unter dem neuen Hauptgeschäftsführer zusammengewachsen sind. Das bedeutet einen Mehrwert für beide Seiten.“
„Für mich ist es eine Ehre, die IHK in der Öffentlichkeit vertreten zu dürfen und zu verbreiten, wie viele Leistungen die IHK eigentlich anbietet und wie groß ihr Portfolio ist. Es macht außerdem Spaß zu sehen, wie eng das Haupt- und Ehrenamt unter dem neuen Hauptgeschäftsführer zusammengewachsen sind. Das bedeutet einen Mehrwert für beide Seiten.“
Insgesamt steht auch für Victoria Denner-Rauh die Familie an erster Stelle. Sie ist eine leidenschaftliche (fünffache) Tante und natürlich eine umso leidenschaftlichere Mutter. Womit sie sonst noch gerne Zeit verbringt? Das Skifahren liebt sie, aber auch das Backen. Früher hat sie gerne Golf gespielt. Außerdem liebt es die Vizepräsidentin zu reisen, zum Beispiel nach Kuba, Tansania, oder in ihre zweite Heimat, nach Kanada, wo sie im Sommer mit Kind und Ehemann zwei Monate verbringen wird.
IHK-Vizepräsident Herbert Striebich
„Ich beschäftige am Liebsten Teamplayer“
IHK-Vizepräsident Herbert Striebich mit Hund Johnny.
© IHK Karlsruhe
Parson Jack Russell Terrier Johnny ist nicht nur der Sonnenschein der Spedition Striebich, sondern hat auch eine ganz wichtige Funktion im Unternehmen: „Er ist unser Mediator“, erzählt Geschäftsführer und IHK-Vizepräsident Herbert Striebich. Ähnlich wie die Betriebe der meisten Präsidiumskolleginnen und -kollegen ist auch die Spedition Striebich ein echtes Familienunternehmen: Frau Striebich ist zuständig für die Finanzbuchhaltung, die beiden Söhne sind bereits länger in der Geschäftsführung aktiv.
„Bei uns ist der Kunde noch König“ erklärt der Geschäftsführer, der sich als echten Mittelständler betrachtet. „Wir haben die Möglichkeit, auf jeden unserer, ebenfalls mittelständischen Kunden, einzugehen“, erzählt er. Auch wenn man es beiden nicht ansieht, Striebich und seine Firma sind gleich alt und feiern beide in diesem Jahr ihren 75. „Mein Vater hat das Unternehmen 1949 mit einem einzigen Lkw gegründet“, erzählt der Vizepräsident. „Er war Frachtführer und hat seinen ersten Lastwagen, einen amerikanischen Mack, bzw. Teile davon, im Naturaltausch mit Produkten aus der familieneigenen Schnapsbrennerei bezahlt. Damals waren die Hauptverkehrsstraßen/Brücken gesperrt oder beschädigt und mein Vater ist mit seinem Lkw von Forbach oder Weisenbach durch den Wald gefahren, um die Papierindustrie im Murgtal zu beliefern.“
Im Laufe der Zeit kamen fünf weitere Fahrzeuge dazu. Als sein Vater früh starb, hat Striebich Ende der 70er Jahre die sechs Lkw übernommen und statt zu promovieren die Spedition Striebich auf- und ausgebaut. Bürokratische Vorgaben für den Neubau in Muggensturm führten ihn zur IHK in Baden-Baden, wo er sich die nötigen Bescheinigungen abholte und auf Geschäftsführer Dr. Schmidt traf. „Dr. Schmidt hat mich mit meinen 29 Jahren direkt für den Verkehrsausschuss geworben, dem ich heute immer noch treu bin.“ Ehrenamtlich tätig war Striebich später außerdem als Prüfer bei der Sach- und Fachkunde, als Vollversammlungsmitglied und seit zwei Wahlperioden als Vizepräsident. Noch einmal kandidieren möchte er nicht. „Es sollen Jüngere ran. Genau wie in meinem Betrieb, den ich bereits zu großen Teilen an meine Söhnen übergeben habe.“
Zusammenschluss zur Online Systemlogistik
Die Spedition ist inzwischen auf über 40 Lkw angewachsen und seit einigen Jahren Teil eines europaweiten Stückgutnetzwerk von fast 100 Speditionen, der Online Systemlogistik. „Wir waren lange im Ladungsverkehr tätig bis 1985 im Zuge der Liberalisierung der Preisverfall kam. Wir sind dann auf Stückgut umgestiegen.“ 96 folgte der Eintritt in die Online Systemlogistik, die 314 Depots in 42 Ländern betreut und 36.000 Paletten pro Tag befördert.
68 Unternehmen in Deutschland gehören dem Verbund an. Dazu kommen 26 europäische Partner. In Deutschland gibt es vier Hubs, an denen die Partner ihre Sendungen untereinander tauschen um dann wieder in ihre Region zurückzufahren. Dort wird dann jeweils mit kleinen Lkw verteilt bzw. zugestellt.
Die Spedition Striebich selbst hat 25.000 Quadratmeter Lagerflächen, 130 Mitarbeitende und 21 Azubis in den Berufen Fachkraft für Logistikdienstleistungen, Kaufleute für Büromanagement, IT-Kaufleute, Fachinformatikerinnen und Fachinformatiker, Fachkräfte für Lagerlogistik und natürlich Berufskraftfahrerinnen und Berufskraftfahrer. Bei Letzteren sei es, trotz guter Verdienstmöglichkeiten besonders schwer, Azubis zu finden. Was seine Mitarbeitenden betrifft, setzt Striebich gerne auf Teamplayer und freut sich, wenn jemand privat Fußball, oder einen anderen Mannschaftssport ausübt. Seine beiden 35 und 38 Jahre alten Söhne sind, bzw. waren übrigens auch Fußballer, teilweise sogar auf Leistungssportniveau. Studiert haben sie BWL und Wirtschaftsingenieurwesen.
So sehr er seine Arbeit liebt, das Lachen vergeht Striebich, wenn er an seine größten Probleme, Fachkräftemangel und Bürokratie denkt. Sein Lösungsvorschlag angesichts der überbordenden Bürokratie: Eine Harmonisierung der Vorschriften innerhalb Europas. Ein Beispiel: Für Fahrten ins Ausland braucht es ab Ende 2024 einen neuen Tachographen. Bei über 40 Lkw sei das ein Aufwand von 50.000 Euro. Angesichts des grenznahen Standorts aber eine unvermeidbare Investition.
Stolz ist Striebich auf die eigene KLT- Waschstraße, das eigene Logistikportal und vor allem die eigene Datenverwaltungsstruktur, die mit Unterstützung von Studierenden des KIT aufgebaut wurde. „Inzwischen werden neben Auftragserfassung und durchgehender Verfolgung auch proaktive Vorfälle markiert, um Verzögerungen noch bevor sie entstehen zu verhindern. Weiter werden für Kunden selbst entwickelte IT- Lösungen programmiert, die teilweise nach außen vermarktet werden“, erklärt er.
Was sich Striebich wünscht, ist eine großes Grundstück in einem Industriegebiet im Großraum Rastatt von 40- bis 50.000 Quadratmetern, auf dem er die momentan auf drei weitere Standorte verstreuten Lagerflächen zusammenführen kann. Das sorge für Synergien bei Personal und Staplern und beim CO²-Ausstoß.
Im Ruhestand möchte der Vizepräsident mehr Golf spielen und reisen, besonders gerne nach Italien, dem Land, aus dem seine Großmutter stammt.
IHK-Vizepräsident Roland Fitterer
IHK-Vizepräsident Roland Fitterer.
© Roland Fitterer
Ein Familienmensch
IHK-Vizepräsident Roland Fitterer.
© Roland Fitterer
Roland Fitterers größte Leidenschaft, neben Lebensmitteln, Reisen und Motorrädern, ist seine Familie. Fitterer ist Familienmensch durch und durch. Im neu eröffneten EDEKA Fitterer Markt in Gernsbach erzählt der IHK-Vizepräsident mit Stolz und Begeisterung von seinen Söhnen, seiner Ehefrau, seiner kleinen Enkeltochter und allen Mitgliedern der „EDEKA-Familie“. „Man hilft sich gegenseitig“, so der „Senior-Chef“, der gerade dabei ist, die Geschäftsführung vollständig an seine beiden Söhne zu übergeben. Auch seine Ehefrau ist bei EDEKA-Fitterer tätig und digitalisiert derzeit die Buchhaltung.
Insgesamt hat Roland Fitterer vier Märkte, in Baden-Baden, Weisenbach, Rülzheim, wo seine Großmutter lebte und seit dem 14. März eben auch in Gernsbach. Anstehende Pläne sind eine Erweiterung des Standorts Weisenbach und ein neuer Markt in Rheinstetten. Fitterers Bruder hat vier Märkte in Rastatt. Eine Unternehmerfamilie eben.
Fitterer wurde, wie seine Söhne, in die Welt des Einzelhandels hineingeboren. Schon seine Eltern hatten 1959 einen kleinen 25 Quadratmeter-großen Tante Emma-Laden mit offener Ware. Milch wurde noch im Milchladen abgefüllt. Später kann der Umzug in ein 60-Quadratmeter-großes Geschäft mit angrenzender Wohnung. „Wir hatten damals Frischware, aber kein Fleisch“, erinnert er sich. „Es gab noch jede Menge Bäckereien und Metzgereien in der Umgebung. Wir Buben sind in der Mittagspause mit dem Vater mitgefahren, Milch im Milchladen holen oder wir haben Flugblätter verteilt.“
Auch im Alter von 65 Jahren und auf dem Weg in den Ruhestand ist Fitterer noch mit Leib und Seele Einzelhändler. Beim Rundgang durch den Gernsbacher Markt berichtet er, wie aufwändig der Vorgang der Leergutverarbeitung ist, erzählt mit Stolz, dass seine Firma eigene Snacks bis hin zu Pizzas, Burgern oder Frühstücksgerichten und eigenen Honig produziert, sorgt dafür, dass die Weinregale wieder korrekt beleuchtet werden und weist auf den Blumenverkauf hin, der sogar ab und an für die passende Dekoration von Hochzeitsfeiern sorgt. EDEKA-typisch ist auch die Treppe für die Dreikäsehochs, die sich ihre Scheibe Wurst oder Käse selbst abholen wollen. Außerdem gibt es eine Bar zum Verkosten leckerer Weine. Eindrucksvoll sind auch die Wandmalereien passend zur Flößerstadt oder zur Jagdleidenschaft seines Sohnes.
Natürlich kommt in Fitterers Leben auch das Ehrenamt nicht zu kurz, als IHK-Vizepräsident, Vorsitzender des Einzelhandelsausschusses, Präsident des Handelsverbands Südbaden und Präsident des Baden-Badener Rotary-Clubs. Der Vizepräsident erinnert sich an seine ersten Schritte in Richtung IHK: „Ein Schuhhändler aus Rastatt hat mich für den Einzelhandelsausschuss geworben. Später wurde ich Vorsitzender des Ausschusses, dann folgte die Wahl in die Vollversammlung. Die Position des Vizepräsidenten habe ich nun schon seit mehreren Wahlperioden inne.“ 2025 wird er allerdings nicht mehr kandidieren.
Ein wichtiges Thema ist für Fitterer die Ausbildung. Er ist auch sehr aktiv im Projekt „Wirtschaft macht Schule“, wo ihm die gemeinsamen Aktionen mit den Schülerinnen und Schülern, beispielsweise der jüngste Besuch bei der EDEKA-Messe in Karlsruhe, großen Spaß machen. Ein rotes Tuch ist auch für ihn die Bürokratie, insbesondere die, teilweise nicht mehr nachvollziehbaren, Auflagen für Bau oder Erweiterung seiner Geschäfte.
Ein wichtiges Thema ist für Fitterer die Ausbildung. Er ist auch sehr aktiv im Projekt „Wirtschaft macht Schule“, wo ihm die gemeinsamen Aktionen mit den Schülerinnen und Schülern, beispielsweise der jüngste Besuch bei der EDEKA-Messe in Karlsruhe, großen Spaß machen. Ein rotes Tuch ist auch für ihn die Bürokratie, insbesondere die, teilweise nicht mehr nachvollziehbaren, Auflagen für Bau oder Erweiterung seiner Geschäfte.
Seit drei Jahren ist Fitterer außerdem Präsident des Handelsverbands Südbaden. „Ich kann einfach nicht nein sagen“, erklärt er schmunzelnd. Allerdings seien die Synergien wunderbar. Es würden viele gleiche Themen bearbeitet und die Koordination und der Informationsaustausch seien für beide Seiten gewinnbringend. „Ich profitiere von der IHK auch innerhalb der Edeka Welt. Wir sind die Stimme des Handels und können unsere Themen gut bei der Politik platzieren.“
Momentan ist Fitterer auf Nachfolgesuche. Der Betrieb ist ja bereits in guten Händen. Der Einzelhandelsausschuss brauche aber noch einen neuen Vorsitz. Vielleicht Stellvertreterin Petra Lorenz, die zugleich auch Präsidentin des Handelsverbands Nordbaden, ist?
In seiner Freizeit liebt es Roland Fitterer zu reisen, meist in ferne Länder. Costa Rica, die Galapagos-Inseln, Uganda oder Südafrika hat er schon besucht. Gerne schlendert er im Ausland über die Lebensmittelmärkte und nimmt neue Eindrücke mit für seine Geschäfte. „Ich habe einen kolumbianischen Früchtehändler für uns als Handelspartner geworben, der traumhafte Ware hatte“, schwärmt Fitterer.
Florida ist als nächstes geplant und die eine oder andere Harley-Tour durch den Schwarzwald mit seiner Ehefrau als Sozius. „Aber ganz gemütlich und nicht zu schnell.“
Florida ist als nächstes geplant und die eine oder andere Harley-Tour durch den Schwarzwald mit seiner Ehefrau als Sozius. „Aber ganz gemütlich und nicht zu schnell.“
Großen Spaß macht Fitterer auch das gemeinsame Backen mit der dreijährigen Enkeltochter.
IHK-Vizepräsident René Ohlmann
Grenzen überwinden
IHK-Vizepräsident René Ohlmann.
© IHK Karlsruhe
René Ohlmann liebt es, Grenzen zu überwinden. Sowohl Sprachgrenzen als auch geographische Grenzen. Baden und das Elsass sind für ihn ein gemeinsamer Lebensraum. Die Firmensprachen seiner ADDI-DATA GmbH, die passenderweise mitten auf dem Baden Airpark angesiedelt ist, sind deutsch, französisch und englisch. Sein Bedürfnis, sich ehrenamtlich zu engagieren, begann darum auch mit dem Thema der deutsch-französische Freundschaft, für die er sich in verschiedenen Netzwerken einsetzen wollte. Mit Erfolg. Inzwischen ist er Vizepräsident von gleich zwei Handelskammern: Der IHK Karlsruhe und der CCI Alsace.
Ohlmann unterteilt sein Herzensthema in die regionale grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die landesweite deutsch französische Freundschaft. Letztere werde hier am Oberrhein zwar gelebt, aber im Rest der beiden Länder gäbe es noch Luft nach oben. „Ich hoffe, dass eines Tages der Funke überspringt“, erklärt Ohlmann. „Es ist elementar für Europa, dass die beiden Länder zusammenarbeiten. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir nur gemeinsam anstehende Krisen bewältigen können.“ Nicht ohne Grund leitet der gebürtige Elsässer inzwischen auch zwei Grenzüberschreitende Ausschüsse. Da er aber Synergien und Effizienz vorantreiben möchte, nähern sich die beiden Ausschüsse einander mehr und mehr an.
Was Ohlmann im Ehrenamt sonst noch umtreibt, sind der Fachkräftemangel, dem er insbesondere mit seinem Einsatz für das Projekt „Wirtschaft macht Schule“ oder im Elsass „Les Classes Sortent en Boite“ entgegentreten will und bei dem ADDI-DATA von Beginn an eine Vorreiterrolle eingenommen hat. Nicht zuletzt geht es dem Ingenieur im Bereich Messtechnik auch um das Thema Technologie. „Ich erinnere mich daran, dass mich der damalige stellvertretende Hauptgeschäftsführer Herr Adler im Technologieausschuss der IHK Karlsruhe für die Vollversammlung geworben hat.“ Und tatsächlich verlief sein Weg über den Ausschuss in die Vollversammlung. Ohlmann ist nun schon die zweite Periode dabei und trat nach seiner letzten Wahl zusätzlich das Amt des Vizepräsidenten an.
KI spielt eine große Rolle
Seit nunmehr 40 Jahren ist ADDI-DATA im Bereich High Tech unterwegs, Ohlmann ist in die Firma vor über 30 Jahren eingetreten. Er hat das Unternehmen mit inzwischen 30 Mitarbeitenden, zu denen auch sein Sohn und seine Tochter zählen, vor rund 20 Jahren übernommen und weitere Standorte in Straßburg und Kehl gegründet. „Wir kümmern uns weltweit um die Datenerfassung und Qualitätsprüfung für die Industrie.“ Auch das Thema Künstliche Intelligenz spiele eine große Rolle. „Wir nutzen und entwickeln KI. Es wird in der Zukunft notwendig sein, mit Systemen wie ChatGPT umgehen zu können und keine Berührungsängste zu haben. Letztlich handelt es sich nur um Algorithmen und Daten und die Angst, dass KI sich verselbstständigt, ist unbegründet. Eine menschliche Aufsicht muss natürlich da sein, auch die genaue Beschreibung dessen, was man möchte, bleibt Aufgabe der Menschen“, erklärt der Experte. Aber KI könne hervorragend unterstützen. ADDI-DATA habe beispielsweise eine KI-Software entwickelt, die unter anderem Spender zur Reinigung der Hände direkt auf Viren hin analysieren.
Ausdauer beweist Ohlmann nicht nur beim Einsatz für High Tech und deutsch-französische Freundschaft, sondern auch bei seinem Hobby, dem Duathlon. Ein persönliches Highlight war der Sechs-Kilometer-Lauf und die 30-Kilometer Fahrt quer durch die Französische Hauptstadt beim Paris Duathlon 2023. „Es war ein wunderbares Erlebnis mitten in der Innenstadt von Paris, vorbei an den wunderschönen Gebäuden zu laufen und zu fahren.“ Zur Belohnung gab es anschließend einen Besuch der Ramses-Ausstellung und ein leckeres Essen mit seiner Ehefrau.
IHK-Vizepräsident Volker Hasbargen
„Gesunder Menschenverstand statt Regeln“
1. IHK-Vizepräsident Volker Hasbargen.
© IHK Karlsruhe
Ein weiteres Hindernis sei der voranschreitende Arbeitskräftemangel. Der Vizepräsident schafft es aber allen Hindernissen zum Trotz, das Bruchsaler Großhandelsunternehmen auf gutem Kurs zu halten. Die Hans-H. Hasbargen GmbH & Co. KG, die Sohn Volker Hasbargen vor 30 Jahren von seinen Eltern übernommen hat, steht heute auf drei Säulen: Werbeartikel für Apotheken, „unsere DNA“, wie der Vizepräsident es nennt. Dazu kommen Tablettendosen, die in alle Welt verkauft werden. Die DACH-Region ist der Hauptmarkt.
Die dritte Säule schlägt eine Brücke ins Land des Lächelns: „Die guten Erfahrungen der Chinesen mit unseren Tablettendosen haben dazu geführt, dass wir uns zusätzlich zu einer Generalvertretung für diverse hochwertige europäische Produkte in China entwickelt haben“, erklärt Hasbargen. „Wir verkaufen die Produkte, wie beispielsweise in Frankreich hergestellte Gläser, über eine Schwesterfirma, welche in China Flagship Stores betreibt.“ Immer noch gibt es in China gute Marktchancen.
Unabhängig davon spüre man das Fehlen von Arbeitskräften schon deutlich. Bei 26 Mitarbeitenden und einem witterungsbedingt hohen Krankenstand komme es durchaus zu Engpässen. „Außerdem wird unser gutes Stammpersonal langsam alt“, so der Vizepräsident.
Positiv wertet der Unternehmer dabei die Unterstützung der IHK. „Viele Themen aus den Ausschüssen trage ich in meinen Betrieb hinein. Die IHK ist für mich beispielsweise bei rechtlichen Themen erster Ansprechpartner. Oftmals wissen die Betriebe gar nicht, was für Angebote die Kammer bietet. Ich gebe viele Infos gerne auch weiter an meine Geschäftskontakte, die sie dankbar annehmen.“
Positiv einwirken auf die Geschicke der Wirtschaft
Aber Hasbargen ist nicht nur Unternehmer. Er ist auch engagierter Ehrenämtler. „1995 bin bei den Wirtschaftsjunioren eingestiegen und fand das Ganze erst einmal sehr seltsam. Alle liefen in Schlips und Kragen herum, siezten sich und waren schrecklich formell. Mit der Zeit fand ich die Truppe super, spätestens seit einem Termin in den Katakomben des KSC.“ Später leitete der heutige I. Vizepräsident den Arbeitskreis Wirtschaft und Gesellschaft, anschließend den Freundeskreis der Wirtschaftsjunioren. Der frühere Chefredakteur des IHK-Magazins, Philipp Nickel, hat Hasbargen schließlich für den Großhandelsausschuss geworben, dessen Vorsitz er gemeinsam mit Corona Feederle lange innehatte. „Im vergangenen Jahr haben wir dann aber Platz gemacht für die nächste Generation. Dem Ausschuss selbst bleiben wir aber gerne erhalten.“
Parallel dazu wurde Hasbargen in die Vollversammlung gewählt, deren I. Vizepräsident er seit einigen Jahren ist. Als solcher hat er auch schon in unterhaltsamer Weise Präsident Wolfgang Grenke bei der einen oder anderen Sitzung vertreten.
Seine Motive für das ehrenamtliche Engagement : „Ich wollte gerne im Präsidium, dem Lenkungskreis der IHK, positiv auf die Geschicke der Wirtschaft einwirken, Ich finde die unterschiedlichen Strömungen in diesem Gremium spannend. Trotzdem sprechen wir am Ende mit einer Stimme, Es macht Spaß, gemeinsam an den Themen zu arbeiten. Ich glaube, es gab noch nie ein so engagiertes Präsidium.“
Als Vizepräsident versuche er, für die IHK Ziele aus seinem eigenen Arbeitsalltag einzubringen. Das sei in der Vergangenheit so nicht immer erwünscht gewesen. „Heute allerdings, funktioniert das Hauptamt glücklicherweise richtig gut“, fügt Hasbargen hinzu. Für den Hauptgeschäftsführer Dr. Arne Rudolph hat Hasbargen nur lobende Worte übrig. „Er wirft ein sympathisches Netz über uns alle und vereint Haupt- und Ehrenamt.“
Wenn Volker Hasbargen sich gerade nicht in China, Bruchsal oder dem IHK Haus der Wirtschaft aufhält, kocht er gerne, ist mit Frau und Freunden unterwegs und freut sich über die Besuche seiner drei erwachsenen Kinder.
IHK-Vizepräsident Reinhard Blaurock
Top-down oder vertrauensbasierte Führung
IHK-Vizepräsident Reinhard Blaurock.
© IHK Karlsruhe
Erkennbar sei die Kultur oft schon daran, dass der Chef nicht im abgeschirmten Büro im obersten Stockwerk thront und einen Parkplatz mit Namensschild beansprucht. Genau das lebt der Vizepräsident auch vor. Der Firmensitz von Vollack, das FORUM 1, ist hell und offen, treppenfrei und hierarchiearm. Die Parkplätze sind für alle gleich und das oberste Stockwerk gehört den Mitarbeitenden und Gästen, nicht dem Chef. Hier wurde eine Skylounge eingerichtet für Workshops mit Kunden, Kulturveranstaltungen und den täglichen Mittagstisch der Beschäftigten. „Unser Anliegen ist es immer, bei Planung und Umsetzung Design und Bedürfnisse in Einklang zu bringen.“ Seiner Ansicht nach unterscheiden sich Unternehmenskulturen erheblich voneinander, es gibt sozusagen zwei Welten: Welt 1 ist top-down-geprägt, Welt 2 dagegen beruht auf vertrauensbasierter Führung und Augenhöhe.
Individuelle Arbeitswelten und die Räume, in denen sie angesiedelt sind, bilden das Kerngeschäft bei Vollack. Und da wird auch technisch Zukunftsorientierung großgeschrieben. Die Digitalisierung des gesamten Planungs- und Bauprozesses mit der BIM-Methode (Buildung Information Modeling) gehört zur Arbeitsweise der Gruppe, die, in den Augen von Blaurock, trotz über 30-jähriger Geschichte, ein junges Unternehmen geblieben ist. Blaurock selbst hat nach einem technisch orientierten Betriebswirtschaftsstudium als Assistent der Geschäftsführung begonnen und ist der Firma seither treu geblieben.
Was seine Laufbahn im Ehrenamt betrifft, hat der heutige Vizepräsident erste IHK-Luft als Wirtschaftsjunior geschnuppert. Anschließend folgte der Freundeskreis der Wirtschaftsjunioren, die IHK-Vollversammlung und als dann die Anfrage kam, Mitglied des Präsidiums zu werden, fühlte sich Blaurock „geehrt und hat sofort zugesagt.“ Seither macht ihm sein Ehrenamt viel Freude. „Ich sehe uns als eine Art Sparringspartner für das Hauptamt. Wir zeigen Strategien auf, unsere Werte und Visionen. Interessant war auch die inzwischen schon zweimalige Begleitung bei der Besetzung der Hauptgeschäftsführerstelle.“ Blaurock ist ein Freund interner Nachbesetzung. „Dr. Rudolph war lange Jahre Leiter der Rechtsabteilung und Stellvertretender Hauptgeschäftsführer. Er kennt die Herausforderungen genau. Wir dagegen haben eine andere Brille auf und können von außen bei Themen wie dem Neubau der Technologiefabrik und des Bildungszentrums konstruktiv mitdenken.“
Austausch beflügelt
Außerdem schätzt der Vizepräsident die Arbeit in den IHK-Ausschüssen und -Arbeitskreisen sehr. „Auch wir als Unternehmen profitieren davon. Der Austausch mit anderen Betrieben, beispielsweise im Industrieausschuss, ist ein wertvoller Input für uns. Natürlich nutzen wir auch gerne die Dienstleistungen der IHK und die IHK-Räumlichkeiten als einen Veranstaltungsort und Treffpunkt für die Wirtschaft der Region. Wir schätzen die Kammer nicht zuletzt in ihrer Funktion als Interessenvertretung“, so Blaurock.
Blaurocks Herz schlägt aus Überzeugung für Nachhaltiges Bauen. „Schon bei der Planung beraten wir in diese Richtung. Die Synergie von ökologischen und sozialen Überlegungen sowie ökonomischem Mehrwert ist ein Gebot der Stunde für Neubau oder Revitalisierung.“ Und auch ein großes Thema beim alle zwei Jahre stattfindenden Bauherrenkongress in der IHK, an dem Vollack engagiert mitwirkt.
Privat hat Blaurock ein altes Haus saniert (energetisch, versteht sich), in dem er mit seiner Frau und seinen zwei neun und 14 Jahre alten Kindern lebt. Er spricht übrigens gerne von seiner „persönlichen Energiebilanz“, denn eigener Antrieb ist ihm wichtig. Was ihn freut: Dass immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer schon von sich aus, wenn es um ihre Gebäude geht, auch an Nachhaltigkeit denken. Nicht mehr „nice-to-have“, sondern wichtiger Teil der Unternehmensstrategie, auch mit Blick auf die Attraktivität als Arbeitgeber für zukunftsorientiert denkende Menschen.
IHK-Vizepräsidentin Ariane Durian
Zwischen Bauernhof, Personaldienstleistung und Ehrenamt
Ariane Durian mit ihren Pferden.
© IHK Karlsruhe
Vier Araber, zehn Enten, elf Hühner, zwei Hunde, eine Katze und zwei Shettys teilen sich ein Grundstück in Bad Herrenalb. Die Hausherrin heißt Ariane Durian. Die IHK-Vizepräsidentin und Geschäftsführende Gesellschafterin der CONNECT Personal-Service GmbH kann nicht „Nein“ sagen. Zumindest nicht bei Tieren. Und vielleicht auch nicht bei ehrenamtlichen Tätigkeiten. Kein Wunder, dass ihr kleiner Bauernhof genauso stetig wächst wie die Zahl ihrer Ehrenämter.
Die Tiere sind ein Beispiel dafür, wie engagiert Ariane Durian auch neben ihrem Hauptberuf ist, sei es im IHK-Präsidium und IHK-Dienstleisterausschuss und im Beirat der TEFAK, als Arbeitsrichterin, aber auch bis 2020 als Mitglied im SWR-Rundfunkrat und im Vorstand des damaligen Arbeitgeberverbands BW.
Obwohl der Vater ein erfolgreicher Unternehmer war, gab es für die Tochter kein Taschengeld. "Wer Geld will muss dafür arbeiten" - das war die klare Ansage. So hat sie mit zehn Jahren schon einem bekannten Schuhfabrikanten in der Pfalz jeden morgen die Pferde versorgt und mit dreizehn Jahren auf einem Landgasthof in der Küche gearbeitet und im Altersheim geputzt. „In dem Alter habe ich auch angefangen zu reiten“, erinnert sie sich. Wie damals, versorgt sie heute noch immer jeden Morgen ihre eigenen Pferde. Übrigens hat Ariane Durian in ihrer Jugend sogar am berühmten Bauernrennen in Iffezheim teilgenommen.
Obwohl der Vater ein erfolgreicher Unternehmer war, gab es für die Tochter kein Taschengeld. "Wer Geld will muss dafür arbeiten" - das war die klare Ansage. So hat sie mit zehn Jahren schon einem bekannten Schuhfabrikanten in der Pfalz jeden morgen die Pferde versorgt und mit dreizehn Jahren auf einem Landgasthof in der Küche gearbeitet und im Altersheim geputzt. „In dem Alter habe ich auch angefangen zu reiten“, erinnert sie sich. Wie damals, versorgt sie heute noch immer jeden Morgen ihre eigenen Pferde. Übrigens hat Ariane Durian in ihrer Jugend sogar am berühmten Bauernrennen in Iffezheim teilgenommen.
Mut hat sie auch beruflich bewiesen. Nach Abschluss einer kaufmännischen Ausbildung und dem Studium im zweiten Bildungsweg hat sie sich getraut, ihr eigenes Personaldienstleistungsunternehmen zu gründen. Damals schon haben ihr die Netzwerke geholfen, die sie sich selbst aufgebaut hat. „Ich finde es schön, ein Netzwerk nicht nur in die Wirtschaft, sondern auch zu wichtigen Akteurinnen und Akteuren zu haben, die in der Politik, den Verbänden und auch in Gewerkschaften und sonstigen Organisationen aktiv sind.“ Die ehrenamtlichen Tätigkeiten wurden nach und nach immer mehr. „Im Ehrenamt bekommt man einen breiten Einblick in ganz unterschiedliche Bereiche und zu sehr vielen interessanten Themen, die wichtig sind, nicht nur für die Wirtschaft sondern auch für die Entwicklung unserer Gesellschaft“, beschreibt es Ariane Durian.
Im IHK-Dienstleisterausschuss ist für sie der Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen aus verschiedenen Branchen besonders spannend. „Man kann hier, wie in der Vollversammlung und im Präsidium der IHK Karlsruhe, die Interessen und Bedürfnisse der Dienstleistungsbranche sehr gut vertreten und positive Veränderungen bewirken und mit entwickeln“, so die Vizepräsidentin.
„Durch mein weiteres Engagement u.a. in den Beiräten der Hochschule Pforzheim und dem Bildungszentrum der IHK Karlsruhe kann ich mit meinen Kenntnissen und Erfahrungen auch hier einen sehr positiven Beitrag für die Gesellschaft einbringen. Ehrenamt ist für mich eigentlich auch Weiterbildung.“
„Wir brauchen die Generation Ü50 und Ü60”
Weiterbildung ist ohnehin etwas, das Ariane Durian besonders interessiert. Genauso wie die Förderung von qualifizierten älteren Arbeitskräften, die ihr sehr am Herzen liegt. „Der demographische Wandel ist ein großes Thema und wir können gerade mit diesen erfahrenen Menschen das Wachstum und die Wettbewerbsfähigkeit der Region stärken“, so die Geschäftsführerin.
Gerne platziert sie in der Presse, aber auch in ihren Netzwerken, immer wieder den Hinweis, dass die deutsche Wirtschaft die Generation Ü50 und Ü60 dringend braucht. „Sie verfügen über ein langjähriges, vielfältiges und wichtiges Know how und auch über eine große Motivation und eine hervorragende Arbeitseinstellung.“ Ariane Durian ist überzeugt davon, dass „wenn uns diese Mitarbeitenden in den kommenden Jahren fehlen, die deutsche Wirtschaft nicht mehr auf dem Niveau weiterbestehen kann wie wir es in den vergangenen 30 Jahren erlebt haben.“
Gerne platziert sie in der Presse, aber auch in ihren Netzwerken, immer wieder den Hinweis, dass die deutsche Wirtschaft die Generation Ü50 und Ü60 dringend braucht. „Sie verfügen über ein langjähriges, vielfältiges und wichtiges Know how und auch über eine große Motivation und eine hervorragende Arbeitseinstellung.“ Ariane Durian ist überzeugt davon, dass „wenn uns diese Mitarbeitenden in den kommenden Jahren fehlen, die deutsche Wirtschaft nicht mehr auf dem Niveau weiterbestehen kann wie wir es in den vergangenen 30 Jahren erlebt haben.“
„Da ich mich schon in jungen Jahren als Personalerin auf das Thema Unterstützung von Menschen spezialisiert habe, die sich aus persönlichen oder aus fachlichen Gründen neu am Arbeitsmarkt orientieren möchten, liegen mir hier deren Anliegen und Wünsche sehr am Herzen. Diese Menschen mit dem richtigen Arbeitgeber, tollen Kolleginnen und Kollegen und dem passenden Arbeitsbereich zusammenzubringen und sie so glücklich zu machen, das freut mich immer sehr“, erklärt Ariane Durian.
Hauptberuflich vermittelt die Unternehmerin seit 33 Jahren gemeinsam mit ihrem Team vielen Betrieben der Technologieregion Karlsruhe bis nach Stuttgart, Mannheim und Baden-Baden das Personal, das sowohl vorübergehend als auch langfristig benötigt wird. „Wir sind spezialisiert auf Fach- und Führungskräfte insbesondere im kaufmännischen Bereich sowie in der IT, der Technik und der Logistik.“
IHK-Vizepräsidentin Daniela Bechtold
Zwischen Unternehmen, Betriebskita und Fußballfeld
Daniela Bechtold
© b.i.g. gruppe management gmbh
Dass es sich beim Sponsoring um mehr handelt als eine Geschäftsbeziehung sieht man auf den ersten Blick. Man duzt sich, zur Begrüßung gibt es eine herzliche Umarmung. Die Damen spielen in der 3. Liga, die U17-Mannschaft in der Bundesliga. „Wir wollen uns langsam professionalisieren. Da hilft uns die Kooperation natürlich enorm“, erklärt die Abteilungsleiterin Frauenfußball des Karlsruher SC, Sandra Ernst.
Auch der Sportliche Leiter Frauenfußball, Alexander Göhringer, ist begeistert von der Zusammenarbeit. „big ist sehr engagiert und wir profitieren gegenseitig voneinander.“ Nicht nur Sandra Ernst weiß, dass Daniela Bechtold „mit dem Herzen dabei ist“. Die Fußballerinnen nehmen am Sommerfest und Weihnachtsmarkt der big Mitarbeitenden teil, man geht zusammen ins Theater und die Firma profitiert von den Erfahrungen der Trainerin. „Natürlich hat der Frauenfußball eine andere Reichweite, aber die Spielerinnen transportieren unsere Marke sehr gut“, so die IHK-Vizepräsidentin. „Für mich ist Sponsoring ein Netzwerk, in das sich jeder persönlich einbringt. Mit unserem Engagement wollen wir die Sichtbarkeit und die Bedingungen für den Frauenfußball verbessern.“
Daniela Bechtold ist seit 2011 Geschäftsführende Gesellschafterin der von ihren Eltern Gisela und Bernd Bechtold gegründeten b.i.g. bechtold ingenieurgesellschaft. In über 40 Jahren ist ein enormes Dienstleistungsangebot mit engineering, facility und security services sowie eine starke Unternehmensgruppe mit über 3.000 Mitarbeitenden und 27 Standorten entstanden.
Das Ehrenamt hat einen besonderen Stellenwert
Neben der Geschäftsführung hat das Ehrenamt einen ganz besonderen Stellenwert in ihrem Leben. Schon immer eigentlich. Als Jugendliche war Daniela Bechtold Pressewartin im Musikverein, später engagierte sie sich bei den Wirtschaftsjunioren im Arbeitskreis Wirtschaft und Gesellschaft. Sie ist Vorstandsmitglied der Wertekommission und der Stiftung Deutsche Wirtschaft (sdw). Vielleicht hat sie das schon von Vater Bernd Bechtold in die Wiege gelegt bekommen. Auch er war aktiver Wirtschaftsjunior und langjähriger IHK-Präsident. In der Vollversammlung der IHK ist Daniela Bechtold nun schon die dritte Wahlperiode aktiv, seit zwei Perioden auch als Vizepräsidentin.
„Die IHK sehe ich als die Stimme des Mittelstandes, die sonst in der Politik oft nicht genügend gehört wird. Ich vertrete die Dienstleistungswirtschaft und versuche, gemeinsam mit dem IHK-Hauptamt die Rahmenbedingungen insbesondere für den Mittelstand zu gestalten und zu verbessern.“ Für sie ist die Kammer eine ganz wichtige Institution. „Ohne die IHK gäbe es keine duale Aus- und Weiterbildung. Außerdem profitieren die Unternehmen von den diversen Veranstaltungen und Beratungsangeboten. Aber auch die IHK funktioniert, wie so vieles in Deutschland, letztlich nur durch ehrenamtliches Engagement.“
Eine weitere Herzensangelegenheit ist für Daniela Bechtold die frühkindliche Bildung. Die Gründung von netzwerk mensch, die gemeinnützige Initiative der big. bechtold-gruppe, war eine ihrer ersten Amtshandlungen in der Geschäftsführung. Inzwischen betreibt netzwerk mensch unter anderem zwei Betriebskindertagesstätten in Karlsruhe und Bruchsal nach einem außergewöhnlichen pädagogischen Konzept. Auch ihr siebenjähriger Sohn hat eine von netzwerk mensch betriebene Kita besucht, ebenso wie viele Kinder von Mitarbeitenden von bekannten Unternehmen und Institutionen wie SEW-EURODRIVE, BBBank, BGV Badische Versicherungen, Dr. Wilmar Schwabe, GRENKE, Hochschule für Musik Karlsruhe, Karlsruher Institut für Technologie, LBBW und weisenburger bau. Angesichts des begrenzten Kinderbetreuungs-Angebotes in der Region, werden sicherlich noch weitere Kitas folgen. „Mein Traum wäre es allerdings, eine eigene Grundschule zu gründen, die unsere Konzeptideen aus den Kitas weiterführen würde.“ Und wer Daniela Bechtold kennt, weiß, dass sie alles daransetzen wird, auch diesen Traum zu verwirklichen.
Ich habe mich vor ein paar Wochen mit Mitgliedern der „Letzten Generation“ unterhalten. Die haben ja innerhalb kürzester Zeit eine Marke und Aufmerksamkeit geschaffen – davon kann der Mittelstand nur träumen. Und dabei geht es mir gar nicht um deren konkrete Anliegen, sondern einfach um die starke Wahrnehmung. Die sind laut! Das Abwandern von Industrie passiert hingegen still und leise. Wir müssen jetzt ins Tun kommen. Der Optimismus ist da, weil wir das können.