Magazin Wirtschaft

GEG für Gewerbeimmobilien

Über das Gebäudeenergiegesetzes (GEG 2024) - umgangssprachlich Heizungs­gesetz -  wird in allen Bevölkerungsschichten heftig diskutiert. Meist drehen sich die Gespräche um Heizungen und Heizungstausch, obwohl es dafür meist noch ­längere Übergangsfristen gibt. Dabei geht oft unter, dass eine wesentliche Bestimmung noch bis Ende 2024 zu erfüllen ist.

Betroffen sind Nichtwohngebäude

Der jüngst verabschiedete Paragraf 71a des GEG gibt nämlich vor, dass Nicht-Wohngebäude mit einer Nennleistung der Heizungs-, Klima-, oder kombinierten Raumheizungs- und Lüftungsanlage von mehr als 290 kW bis
31. Dezember 2024 mit einem System für Gebäudeautomation ausgerüstet werden müssen. Die gesetzlichen Bestimmungen greifen übrigens sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude.

Der Effizienzstandard muss schnellstens verbessert werden

Erstmals wird damit ein höherer Effizienzstandard in Bezug auf die Regelung, den ­Betrieb und das Energiemanagement von Nichtwohngebäuden verlangt.
Überschreiten Ihre Hallen und Büros die oben genannte 290-kW-Grenze für Heizung, Lüftung oder Klimaanlagen, sollten Sie deshalb schnellstens notwendige Schritte einleiten. Gerade wenn Sie bisher noch keinerlei Mess- und Regeltechnik installiert haben oder Ihr Gebäudeautomatisierungsgrad gering ist, ist die Herausforderung groß. Dies gerade in Anbetracht des Fachkräftemangels und begrenzter Budgets.

Technologieoffenheit: Wie Sie optimieren, ist Ihnen überlassen

Die gute Nachricht: Im Gegensatz zu anderen Abschnitten im Gebäude­energiegesetz gibt es keine Vorgaben für Steuerungstechnik, Feldgeräte oder Bussysteme (Kommunikations- standards).

Digitale Energieüberwachungstechnik ist verpflichtend

Ein Nichtwohngebäude muss mit digitaler Energieüberwachungstechnik ausgestattet werden, so dass der Verbrauch aller Hauptenergieträger sowie aller ge­bäudetechnischen Systeme überwacht, protokolliert und analysiert werden kann. Ziel ist es, mit einer hardwareunabhängigen Software eine Auswertung zu erhalten, mit der sich letztendlich auch die Energieeffizienz des Gebäudes verbessern lässt. Deshalb müssen Sie zusätzlich eine interne oder externe Person beauftragen, die jederzeit Zugriff auf diese Daten hat. Sie soll einen kontinuierlichen Verbesserungsprozess für das Gebäude ermöglichen.
Marvin Ringhofer, KEFF+ Experten der IHK Region Stuttgart, für Magazin Wirtschaft, Rubrik Rat&Tat