Stromausgaben senken

Die Energiepreise steigen immer weiter. Dies bedroht die Wettbewerbs­fähigkeit gerade kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU). Doch man kann etwas dagegen tun.

Warum die Netzentgelte in Baden-Württemberg so hoch sind

Ein wesentlicher Faktor der Energiekosten im Land sind die vergleichsweise hohen Netzentgelte. Diese fallen je nach Region unterschiedlich aus und sind in Baden-Württemberg überdurchschnittlich hoch. Gründe hierfür sind unter anderem die geografische Struktur, der Ausbau erneuerbarer Energien und die damit verbundenen Netzinvestitionen.
Zudem führt die bundesweite Umverteilung der Netzkosten dazu, dass Regionen mit einem geringeren Anteil an erneuerbarer Energie einen größeren Teil der Kosten für den Netzausbau übernehmen müssen. Gerade im Westen und Südwesten Deutschlands steigen darum die Entgelte. Spürbar wurde das gerade wieder zu ­Jahreswechsel, als die Netzbetreiber die Entgelte für Gas in Baden-Württemberg um durchschnittlich 25 Prozent erhöhten.
Darüber hinaus wurde der CO2-Preis zum 1. Januar von 45 auf 55 Euro pro Tonne erhöht, was die Kosten für Benzin, Heizöl und Gas weiter in die Höhe treibt. Hinzu kommen geopolitische Unsicherheiten und volatile Energiemärkte, die eine langfristige Planung erschweren.

Was Sie tun können


Um den steigenden Energiekosten entgegenzuwirken, stehen Unternehmen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung:
  • Einkaufsgemeinschaften:
    Durch den Zusammenschluss mit anderen Unternehmen als Einkaufsgemeinschaften lassen sich bessere Konditionen bei Versorgern erzielen. Möglich sind Einkaufskooperationen oder Bündelverträge, bei denen mehrere Unternehmen ihre Bedarfe zusammenlegen. Die Organisation übernehmen oft Dienstleister, die den Markt analysieren, Angebote einholen und Verträge optimieren. Mitmachen können Unternehmen jeder Größe. Besonders vorteilhaft ist das Modell aber für Betriebe mit einem Jahresverbrauch von mindestens 100.000 kWh.
  • Eigenstromerzeugung:
    Investitionen in Photovoltaikanlagen oder Blockheizkraftwerke machen die Energieversorgung unabhängiger und können langfristig die Kosten senken.
  • Anbietervergleich:
    Ein regelmäßiger Vergleich von Strom- und Gasanbietern kann helfen, kostengünstigere Tarife zu finden und von wechselnden Marktbedingungen zu profitieren. Für Gewerbestrom können herkömmliche Preisvergleichsportale genutzt werden, um schnell verfügbare Tarife zu prüfen und passende Anbieter auszuwählen. Bei Industriestrom mit ­höherem Verbrauch sind individuelle Angebote erforderlich, die durch spezialisierte Plattformen oder ­Ausschreibungen eingeholt werden können. Auch hierfür gibt es Dienstleister.
    • Effizienzsteigerungen
    Energieeffizienzmaßnahmen bieten nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch Wettbewerbsvorteile und tragen zur Nachhaltigkeit bei. Eine gezielte Analyse der Energieverbräuche hilft, Sparpotenziale zu identifizieren und umzusetzen. Oft wird beispielsweise die Nutzung von Abwärme unterschätzt.
Die IHK hilft Ihnen bei der Effizienz­steigerung mit dem KEFF+Check. Unsere Effizienzexperten unterstützen Sie nicht nur bei der Suche nach entsprechenden Potenzialen, sondern geben auch Tipps zur Materialeffizienz. Da der Check durch die EU gefördert und vom Land Baden-Württemberg finanziert wird, entstehen Ihnen keine Kosten. Termine können Sie online vereinbaren.
Weitere Informationen und Terminvereinbarungen finden Sie hier