5 min
Lesezeit
Sichtbar auf den ersten Klick
Untersuchungen zeigen, dass 63,3 Prozent aller Menschen mit speziellem Kaufwunsch sich zunächst im Internet informieren, bevor sie stationäre Anbieter aufsuchen. Für 90 Prozent davon ist Google die erste Wahl, bei Mobilgerätenutzern sind es sogar über 96 Prozent. Entscheidend für Händler und Dienstleister mit lokalem Einzugsgebiet ist es darum, in dieser Suchmaschine möglichst weit oben zu erscheinen.
Doch um bei den dynamisch erzeugten Suchergebnissen weit vorn zu stehen, muss man einen großen SEO-Aufwand betreiben. Mit bezahlter Werbung kommt man zwar einfacher zum Ziel, es strapaziert aber das Budget.
Seit zehn Jahren gibt es noch eine dritte Möglichkeit, um weit oben in der Suchliste zu erscheinen – sogar auf der ersten Seite, unmittelbar unter den gesponserten, also bezahlten Einträgen. Gemeint sind die „Google-Unternehmensprofile“, kurz GUP.
Ein gutes GUP-Profil sorgt für Sichtbarkeit
Ein gutes GUP-Profil sorgt dafür, dass Sie bei Suchanfragen, die aus Ihrem Einzugsgebiet stammen, prominent angezeigt werden. Sucht ein potenzieller Kunde eine Ware oder eine Dienstleistung, dann ermittelt Google anhand von dessen IP-Adresse seinen Standort. Sind Sie beispielsweise ein Schuhhändler in Zuffenhausen und jemand, dessen IP-Adresse anzeigt, dass er sich in Stuttgart eingeloggt hat, googelt ein Schuhgeschäft, dann haben Sie gute Chancen, dass ihm ihr Eintrag angezeigt wird.
Um GUP zu nutzen, müssen Sie folgenden Voraussetzungen erfüllen:
Ein persönlicher Kundenkontakt muss möglich sein. Sie müssen also ein Ladengeschäft, eine Werkstatt oder ein Büro haben, wo Kunden Sie aufsuchen können. Schließlich will Google auf seiner Karte einen Pin setzen können.
Seriosität: Ihr Unternehmen muss eine Prüfung bestehen, die seine Seriosität bestätigt. Klingt streng, ist aber nicht besonders restriktiv. Im Grunde will Google nur überprüfen, ob es ihr Geschäft wirklich an dem angegebenen Ort gibt.
Richtlinien: Die von Google festgelegten Richtlinien müssen dauerhaft beachtet werden.
Falls noch kein Google-Konto für Ihr Unternehmen existiert, sollten Sie dies zunächst auf „www.google.de/business/“ erstellen. Das ist ganz einfach: Sie klicken auf „Jetzt verwalten“ und fügen das eigene Unternehmen hinzu.
Seriosität: Ihr Unternehmen muss eine Prüfung bestehen, die seine Seriosität bestätigt. Klingt streng, ist aber nicht besonders restriktiv. Im Grunde will Google nur überprüfen, ob es ihr Geschäft wirklich an dem angegebenen Ort gibt.
Richtlinien: Die von Google festgelegten Richtlinien müssen dauerhaft beachtet werden.
Falls noch kein Google-Konto für Ihr Unternehmen existiert, sollten Sie dies zunächst auf „www.google.de/business/“ erstellen. Das ist ganz einfach: Sie klicken auf „Jetzt verwalten“ und fügen das eigene Unternehmen hinzu.
Falls jemand anderes bereits einen Eintrag für Ihr Unternehmen angelegt hat, können Sie hier die Inhaberschaft beantragen. Danach füllen Sie Ihr Profil aus – zunächst mit den Basics wie Name, Adresse, Kontaktdaten und Angebot.
Besonders wichtig ist die Wahl der Kategorie
Besonders wichtig ist die Wahl der Kategorie, denn die ist das Stichwort, unter dem Google Sie listet. Am besten wählen Sie gleich mehrere Kategorien aus. Allerdings kann man sie nicht selber formulieren, sondern muss sie aus einer Vorauswahl anklicken.
Nutzen Sie auch die Möglichkeit einer Kurzbeschreibung. Hier sollten Sie viele Schlagwörter unterbringen, zum Beispiel Brautschuhe, Kinderschuhe etc. Je mehr Sie eintragen, desto besser. Eine Verknüpfung mit anderen Social-Media-Kanälen ist möglich.
Für den Abschnitt „aus dem Unternehmen“ haben Sie nur 750 Zeichen frei. Verwenden Sie Schlüsselwörter, am besten als Aufzählung, zum Beispiel:
Für den Abschnitt „aus dem Unternehmen“ haben Sie nur 750 Zeichen frei. Verwenden Sie Schlüsselwörter, am besten als Aufzählung, zum Beispiel:
- Barrierefreiheit
- Kinderecke
- Parkplätze vor dem Haus
- Aufzählung der Zahlungsmöglichkeiten
oder - „Termin erforderlich“.
Empfehlenswert ist die gute alte Postkarte
Zum Abschluss wählen Sie die Bestätigungsmethode. Dabei existieren nicht nur mehrere digitale Möglichkeiten und das Telefon, sondern sogar die gute alte Postkarte. Die ist besonders empfehlenswert, weil dies Verfahren erfahrungsgemäß am wenigsten aufwändig und fehleranfällig ist. Innerhalb von ein bis zwei Tagen erhalten Sie die Karte mit QR-Code zur Freischaltung Ihres Kontos.
Wahrscheinlich werden Sie nicht der einzige Anbieter in Ihrer Kategorie in Ihrem Einzugsgebiet sein, aber wenn Sie Ihr Profil regelmäßig pflegen, belohnt Google dies, indem es Sie weit oben anzeigt.
Fünf Tipps, wie sie in der Google-Suche ganz weit oben landen
- Mit den Kunden kommunizieren: Über GUP können öffentliche Fragen gestellt und Nachrichten direkt an Sie geschickt werden. Es können auch Sternebewertungen inklusive Begründung abgegeben werden. In jedem dieser Fälle sollten Sie schnellstens reagieren, spätestens nach 24 Stunden. Antworten Sie unkompliziert und lösungsorientiert auf positives, vor allem aber auf negatives Feedback. Bitten Sie Ihre Kunden aktiv um positive Bewertungen, zum Beispiel indem Sie den entsprechenden Link an die Rechnung anhängen. All dies verbessert Ihr Ranking.
- Tragen Sie Ihre Produkte und Leistungen ein. Sie können auch Produktfotos hochladen und Beschreibungen hinzufügen. Es ist außerdem möglich, Links zu einzelnen Produkten oder zum Shop zu hinterlegen. Überlegen Sie genau, welche Suchworte im Trend sind und besonders häufig gefragt werden. Beim Befüllen ist der rote Kreis ein guter Indikator: je voller, desto kompletter ist Ihr Profil.
- Aktualisieren Sie regelmäßig Ihren Eintrag. Vergessen Sie nicht, Öffnungszeiten, Adresse oder Kontaktdaten stets aktuell zu halten. Und laden Sie regelmäßig neue Beiträge und Bilder hoch. Fotos mit Menschen kommen dabei besonders gut an. Wenn es immer wieder Neues auf Ihrem Auftritt gibt, schließt Google daraus nämlich, „da findet etwas statt“. Das wiederum verbessert das Ranking. Informieren Sie sich von Zeit zu Zeit darüber, welche neuen Funktionen es bei GUP gibt und wenden Sie sie an.
- Optimieren Sie Ihren Firmeneintrag. Belassen Sie es nicht bei dem Basis-Eintrag, mit dem Sie Ihr Konto angelegt haben. Tragen Sie einfach alle Informationen ein, die Sie bereitstellen können! Prüfen Sie zudem, was besonders gut ankommt. Dazu werfen Sie einen Blick in die Nutzungsstatistiken unter „Leistung“.
- Die GUP-Hilfe und die Community helfen bei Problemen. Die entsprechenden Links sind im Footer zu finden oder unter „Support“ im Backend. Sollte das nicht reichen, scheuen Sie sich nicht, in der Community nachzufragen!
Dr. Stefan Houweling, Mittelstand-Digital Zentrum Handel c/o IFH Köln GmbH
Kontakt
Konstanze Lochner-Krieger