Kultur stärkt den Standort

Ihren diesjährigen Sommerempfang widmete die IHK Region Stuttgart ganz der kulturellen Szene. „Kunst und Kultur sind nicht nur Herzschlag einer lebendigen Innenstadt, sondern auch ein harter Standortfaktor mit wirtschaftlichem Gewicht“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführerin Dr. Susanne Herre bei der Begrüßung der mehr als 900 Gäste aus Wirtschaft, Politik, Kultur und Verbänden. Schließlich machten Kunst und Kultur eine Stadt und eine Region erst lebenswert – gerade für die hochqualifizierten Fachkräfte, auf die die Wirtschaft so sehr angewiesen sei.
Zuvor hatte IHK-Präsident Claus Paal in seiner Begrüßung das „miteinander ins Gespräch kommen“ als wichtigstes Ziel des Abends benannt. Gerade Kunst eigne sich dafür besonders: „Kreativität fördert man nicht mit Homeoffice, sondern damit, dass man sich in der realen Welt miteinander austauscht. Wir müssen miteinander reden, nicht übereinander.“ Unter dem Applaus der Gäste forderte er neuen Optimismus ein: „Wir Unternehmer packen an und schreiten nach vorn!“
Im Anschluss moderierte Kimsy von Reischach zwei Gesprächs-Duos, zunächst Kultus-Staatssekretär Arne Braun mit Sparda-Vorstand Martin Buch. Dabei wurde deutlich, dass Kunst auch ein Wert an sich sind, dass sich aber gerade dadurch Werte wie Toleranz, Vielfalt und Gemeinschaft stärken lassen, weil sich die Kunst mit dem Leben auseinandersetzt.
Im zweiten Duo erzählte Dr. Ulrike Groos, Chefin des Stuttgarter Kunstmuseums, wie es gelungen ist, dank Führungen in zahlreichen Sprachen und für die unterschiedlichsten Zielgruppen, im Jubiläumsjahr – 100 Jahre Sammlung, 20 Jahre Kunstmuseum – schon jetzt 400.000 Besucher in das Haus am Schlossplatz gebracht zu haben. Künstler Tim Bengel betonte, wie sehr ihn das „Out of the Box“-Denken inspiriert, das Künstler und Unternehmer gleichermaßen auszeichnet. Als Beispiel nannte er eines seiner Projekte, dass er mit einem Unternehmer aus der Luft- und Raumfahrtbranche entwickelt hatte.
Der Roboter in Aktion
Das Bildungshaus Grunbach war mit einem Roboter vertreten, der von den Azubis der überbetrieblichen Ausbildung so programmiert war, dass er Rotwein einschenken konnte ohne zu kleckern. © IHK Region Stuttgart/Maga
Aber nicht nur die Ausstellung mit Werken von Künstlern der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste bot Anlass zum Gespräch, sondern auch die Stände, mit denen sich die einzelnen IHK-Bereiche vorstellten.
So lud die Abteilung International zu einem Länderquiz mit Glücksrad oder das Bildungshaus Grunbach ließ einen Roboter Wein ausschenken. Die Software war von den Azubis aus der überbetrieblichen Lehrwerkstatt eigens dafür programmiert worden.
Kulinarische Leckereien, Musik und eine Shuttlefahrt zum Weinberghäuschen, wohin sich das Fest am späteren Abend verlagerte, rundeten den gelungenen Abend ab.