Energiekrise

EU-Kommission schlägt vor, die Maßnahmen zur Senkung der Gasnachfrage zu verlängern

Die EU-Kommission hat vorgeschlagen, die Dringlichkeitsregelung zur Reduzierung der Gasnachfrage um weitere zwölf Monate zu verlängern. Mit der Verlängerung sollen Probleme mit der Versorgungssicherheit im nächsten Winter vermieden werden. Die bestehende Verordnung läuft Ende März aus.
22. März 2023
19 Prozent Gas konnten zwischen August 2022 und Januar 2023 durch die seit Juli vergangenen Jahres bestehende Dringlichkeitsregelung gespart werden. Neben ihrer Verlängerung schlägt die  Europäische Kommission eine kleine Änderung vor:  Die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten sollen die monatlichen Einsparungen pro Sektor überwachen und melden. Bisher wurde der Gesamtbedarf alle zwei Monate gemeldet, ohne eine Zuordnung der Sektoren.
Laut einer Analyse der EU-Kommission könnten durch die Regelung eine kontinuierliche Verringerung der Gasnachfrage sichergestellt und bis zum 1. November 2023 Speicherfüllstände von 90 Prozent erreicht werden. Damit sähe sich die Europäische Union für den nächsten Winter gut gerüstet.
Der Vorschlag wird von den Energieministern auf der Tagung des Rates "Verkehr, Telekommunikation und Energie" (TTE) am 28. März erörtert. EU-Energiekommissar Kadri Simson hatte den Ministern bereits im Februar signalisiert, dass ein Vorschlag in dieser Richtung zu erwarten sei.
Die Kommission betonte, dass die gemeinsamen Anstrengungen zur Reduzierung der Gasnachfrage der Schlüssel waren, um diesen Winter sicher zu überstehen. Die Diversifizierung der Versorgung sowie der dafür notwenige Infrastrukturausbau ist weiter vorangeschritten, womit die Abhängigkeit von Russland weiter verringert werden konnte. Auch die Gasspeicherbestände sind so hoch wie nie zuvor.
Allerdings dürften die globalen Gasmärkte in den kommenden Monaten angespannt bleiben, da eine Reihe von Risiken und Herausforderungen zu erwarten sind. Die Kommission kommt in ihrer Analyse zu dem Schluss, dass der dauerhafte Rückgang des russischen Gases nur dann vollständig kompensiert werden kann, wenn die Gasnachfrage weiter gesenkt wird, um die zusätzlichen LNG- und Pipeline-Erdgasbezüge aus anderen Ländern und die seit Anfang 2022 installierten neuen Kapazitäten im Bereich der erneuerbaren Energien zu ergänzen.

Kontakt

Alice Sophie Thomas
Alice Sophie Thomas
Bereich: Unternehmen und Standort
Themen: Umwelt- und Energieberatung, Umwelt- und Energiepolitik