Unternehmensbesteuerung

Wirtschaftsverbände veröffentlichen Reformvorschläge

In einem Positionspapier formulieren die Steuerexperten der DIHK und weiterer Spitzenverbände pragmatische Vorschlage für Verbesserungen der Besteuerung von Unternehmen. Aus Sicht der Wirtschaft sollte die Bundesregierung mit strukturellen Reformen das gesamte Besteuerungssystem systematischer gestalten und es vor allem deutlich vereinfachen.
23. Februar 2023
DIHK und Spitzenverbände der gewerblichen Wirtschaft adressieren ein Positionspapier zur Reform der Unternehmensbesteuerung an das Bundesfinanzministerium.
Bundesfinanzminister Lindner kündigte bei mehreren Gelegenheiten an, in Kürze konkrete Maßnahmen für eine Entlastung der deutschen Wirtschaft vorzulegen. Dies nahm die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) gemeinsam mit den weiteren Spitzenverbänden der gewerblichen Wirtschaft zum Anlass, die zentralen Forderungen für eine Weiterentwicklung der Unternehmensbesteuerung dem neuen Abteilungsleiter Steuern im Bundesfinanzministerium (BMF), Nils Weith, zu übersenden.
Das Positionspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 219 KB)lässt sich aus Sicht der Wirtschaft mit der Forderung nach einer Strukturreform der Besteuerung von Unternehmen zusammenfassen, mit dem Ziel, auch die Unternehmensbesteuerung zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit hiesiger Unternehmen und damit des Wirtschaftsstandorts zu nutzen.
Die Liste mit den Vorschlägen der Spitzenverbände beinhaltet:
  • Verbesserung bei Abschreibungsverfahren sowie der Verlustverrechnung
  • Für Personenunternehmen eine Nachbesserung bei der Thesaurierungsbegünstigung sowie der optionalen Körperschaftsbesteuerung
  • Modernisierung des Außensteuergesetzes (AStG)
  • Anpassung des Niedrigsteuersatzes auf das global vereinbarte Mindeststeuerniveau von 15 Prozent
  • Betriebsprüfungen konsequent digitalisieren und beschleunigen
  • Berichts- und Compliancepflichten nicht weiter ausbauen
In einer ersten Reaktion begrüßt Finanzminister Christian Lindner das Engagement der Wirtschaft. „Anpassung der Steuerbelastung auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau, jährlicher Ausgleich der kalten Progression und bessere Abschreibungsbedingungen - das sind interessante Anregungen. Ich begrüße diesen Debattenanstoß aus der Wirtschaft. CL“, so der Bundesfinanzminister.
Uwe Zahlten
Bereich: Unternehmen und Standort
Themen: Steuern, Gründung, Dienstleistungsbranche