TechnologieTransferMarkt

Technologietransfer in der Grenzregion 

Erfolgreiche Zusammenarbeit am Oberrhein

Die IHK Karlsruhe engagiert sich im Rahmen der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) grenzüberschreitend, etwa im Rahmen des Deutsch-Französischen Ausschusses oder der Innovationsallianz Karlsruhe. Nun hat sie erstmals gemeinsam mit den Säulen Wissenschaft und Wirtschaft der Trinationalen Metropolregion Oberrhein (TMO) im März unter dem Titel „Gut vorbereitet für den Technologietransfer in der Grenzregion: Impulse für erfolgreiche Transferprojekte“ eine Informationsveranstaltung rund um Hochschul-/Unternehmenskooperationen im grenzüberschreitenden Kontext zwischen Deutschland, Frankreich und der Schweiz in ihren Räumlichkeiten organisiert. 
Rund 50 Personen aus Hochschulen, Forschungs- und Transfereinrichtungen sowie Unternehmen aus Südwestdeutschland, dem angrenzenden Frankreich und der Schweiz folgten der Einladung. Ziel der Veranstaltung war es, Fragen rund um die Ausgestaltung von Kooperationen von Forschungsakteuren des Oberrheinraumes und Unternehmen im Bereich Wissens- und Technologietransfer im Kontext der Neuauflage des Förderinstruments „Wissenschaftsoffensive“ der Säule Wissenschaft abzudecken und Dos und Don‘ts bei der Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft sowie bei der Abwicklung von Transferprojekten aufzuzeigen. 
Auf ein Grußwort von Dr. Andreas Förderer, IHK-Referent für die Zusammenarbeit am Oberrhein, folgten eine Keynote Speech zu den Innovationsökosystemen am Oberrhein und Impulsvorträge zu Beteiligungsmöglichkeiten von Unternehmen an europäischen Projekten sowie zum richtigen Handling von Intellectual Property und Nutzungsrechten. Weiterhin fand ein Austausch zu guten Praktiken im Rahmen einer Podiumsdiskussion statt, an der auch Technologietransfermanager Björn Jahnke von der IHK Karlsruhe teilnahm. Abgerundet wurde das Programm durch eine Kurzvorstellung der neuen „Wissenschaftsoffensive“ und einen Erfahrungsbericht aus einem industrienahen Projekt der vergangenen Wissenschaftsoffensive. Das Schlusswort sprach Prof. Dr. Hirth (Karlsruher Institut für Technologie, KIT; Sprecher der Säule Wissenschaft). Exzellent moderiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Franz Quint von der Hochschule Karlsruhe, Vizesprecher der Säule Wissenschaft. 
Die IHK Karlsruhe freut sich über diese erste erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb der TMO und auf weitere Kooperationen in der Zukunft!

Pitch & Talk: Austausch zwischen Start-ups und KMU 

Digitale Arbeitswelten

Die Netzwerkveranstaltung „Pitch & Talk“ geht in die zweite Runde, dieses Mal mit digitalen Lösungen, die den Arbeitsalltag erleichtern. In der Technologiefabrik Karlsruhe kamen dazu vier Start-ups und acht KMUs in lockerer Atmosphäre zusammen, um sich zielgerichtet kennenzulernen und auszutauschen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Technologietransfermanager der IHK Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Technologiefabrik. 
Auch dieses Mal präsentierten sich die teilnehmenden Unternehmen gegenseitig in Kurz-Pitches, bevor es ans Netzwerken im geführtes Kennenlernen und im anschließenden, lockeren Austausch mit gemeinsamen Imbiss ging. Die teilnehmenden etablierten Unternehmen aus den Bereichen Industrie, IT, Versorgung und Recht hatten dabei besonderes Interesse an den innovativen Lösungen der Start-ups, die schon im Vorfeld bekannt gegeben wurden, um den Matching-Prozess mögliches effizient zu gestalten. Folgende Start-ups konnten bei dem Event Ihre Produkte zur digitalen Erleichterung verschiedener Arbeitsabläufe vorführen:

Isabel Pickert, Gründerin, Rocket Routine GmbH:

„Mit Rocket Routine unterstützen wir Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung ihrer Strategie. Unsere Software ermöglicht es Unternehmen, ihre Strategie zu erarbeiten und zu dokumentieren, Ziele und KPIs zu definieren und messbar zu machen, Fortschritte zu verfolgen, Ist-Werte zu erfassen und schließlich die Strategie erfolgreich umzusetzen und nachhaltig im Unternehmen zu verankern.“

Dr. Tim Rietz, Gründer, Respeak GmbH:

"Respeak ist ein B2B SaaS Anbieter, mit dem unsere Kunden Wissen in Ihrem Unternehmen für Mitarbeitende oder Endkunden zugänglich machen können. Dazu können mit Respeak ohne Technikwissen mit wenigen Klicks strukturierte oder unstrukturierte Chatbots gebaut werden, die wie ChatGPT mit Domänen- oder Expertenwissen funktionieren können. Zu unseren Kunden zählen beispielsweise der SWR oder die Deutsche Bahn.“

Georg Miller, Sales & Business Development, KENBUN IT AG:

„Wir haben uns auf das Thema KI spezialisiert. Hierbei legen wir einen Fokus auf Sprach-Assistenten. Eine Stärke unserer Lösung besteht darin, dass wir unsere Sprach-Modelle mit den entsprechenden Fach-Begriffen trainieren und damit eine spezialisierte, angepasste Spracherkennung zur Verfügung stellen – im Unterschied zu allgemeinen umgangssprachlichen Systemen. Ein iteratives Weitertrainieren ermöglicht stetige Verbesserungen, die auf bereits Gelerntem aufsetzen.“

Dr. Heiko Haller, Gründer, Infinity Maps GmbH:

„Infinity Maps ist ein Tool für visuelles Denken und Wissensmanagement. Durch tief zoombare und vernetzte Wissenslandkarten können komplexe Informationen übersichtlich strukturiert werden. Das hilft z.B. komplizierte Projekte zu durchdringen – allein oder im Team. Insbesondere ist es einfacher, gemeinsam neue Wissensgebiete zu erforschen und Recherchen durchzuführen. Davon kann sich jeder in der kostenfreien Testversion auf unserer Website überzeugen.“

Ressourceneinsparung durch innovative IoT-Lösungen

Das Karlsruher Start­up SenseING stärkt seine Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner durch innovative IoT­Lösungen. Dabei setzt das Unternehmen auf eine Kombination aus vollumfänglichem Service, moderner Hardware und Software.
Steigende Rohstoff- und Personalkosten, die zunehmende Knappheit von Ressourcen und gegenwärtige Krisen zwingen Unternehmen dazu, ihre zur Verfügung stehenden Ressourcen grundlegend optimiert zu nutzen. Um sie optimal einsetzen zu können, bedarf es jedoch einer hohen Transparenz und Anlagenübersicht. Zudem sorgen die schnellen Veränderungen dafür, dass die Unternehmen in kurzer Zeit effizient und flexibel reagieren müssen. Es kann also nicht wie üblich auf aufwendige Prozessanalysen zurückgegriffen werden.
Durch den Einsatz von moderner Sensorik und einer Softwarelösung ermöglicht SenseING seinen Kundinnen und Kunden, genau dieses Vorgehen dauerhaft und vollständig automatisiert in bestehende Produkte und Prozesse zu integrieren. Dabei konzentriert sich das junge Unternehmen derzeit besonders auf die Bereiche Bauindustrie und Logistik. In der Bauindustrie sorgt SenseING mit seiner Lösung „träck“ vor allem für mehr Transparenz im Gerätemanagement. So erfassen kleine Tracker Daten über die Einsatzdauer und den Einsatzort des gesamten Maschinenparks. Sie ermöglichen es, die Planung zu verbessern und somit Ressourcen zu optimieren.
In der Logistik hingegen sorgen besonders die steigenden Anforderungen für Transporte von empfindlichen Waren für den Bedarf nach mehr Transparenz in der Lieferkette. Schon jetzt wird beispielsweise beim Transport von Tiefkühlwaren die permanente Dokumentation der Temperatur gefordert. Um Prozesse wie diese vollständig automatisiert abzuwickeln, hat SenseING ein Sensorsystem entwickelt, welches komplett energie-autonom Temperaturdaten erfasst und dokumentiert. Somit spart die Lösung personelle Ressourcen ein und vereinfacht vor allem die Erfüllung von immer komplexer werdenden Audits und Zertifizierungsprozessen.

Durch Sensorik können auch Logistikprozesse überwacht werden

„Unsere Lösungen sind immer in enger Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern und somit nah an der Herausforderung der Kundinnen und Kunden entstanden“, fügt SenseINGGeschäftsführer Kruse abschließend hinzu. In naher Zukunft möchte das Unternehmen sein Portfolio mit weiteren IoT-Lösungen ausbauen, um für mehr Transparenz in Unternehmensprozessen zu sorgen. Die robusten Tracker eignen sich ideal für den Einsatz in rauen Umgebungen.

Werden Sie Projektpartner im Bereich Edge AI

Nutzen Sie den kostenfreien Quick-Check für Unternehmen!

Edge AI kann dabei helfen, die Ausfallsicherheit der Systeme zu steigern und gleichzeitig den Energieverbrauch zu senken. Björn Jahnke, Technologietransfermanager der IHK Karlsruhe, zeigt, wie man sich im Quick-Check von FZI, Hahn-Schickard und IMS CHIPS kostenfrei beraten lassen und ungenutzte Potenziale im Unternehmen heben kann.

Was versteht man unter Edge AI?

Edge AI verbindet Algorithmen der künstlichen Intelligenz und Echtzeitdaten bereits im Sensor oder direkt im Endgerät. Statt den Umweg über die Cloud zu nehmen, werden anfallende Daten, darunter auch sensible Daten, dezentral verarbeitet. Das vermindert nicht nur den Energieverbrauch und die Latenzzeiten sondern steigert die Ausfallsicherheit des Gesamtsystems, erhöht die Qualität und senkt die Kosten

So werden Sie Projektpartner im Bereich Edge AI!

Das Thema Künstliche Intelligenz (KI / AI) ist neu für Sie? Oder haben Sie bereits erste Erfahrungen mit dem Thema gemacht und benötigen Unterstützung bei den nächsten Schritten? Nutzen Sie das kostenfreie Quick-Check-Angebot der wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen FZI, Hahn-Schickard und IMS CHIPS. Diese analysieren, ob und wie Ihre anwendungsbezogene Fragestellung durch den Einsatz von Edge AI unterstützt werden kann.

Sie erhalten:

  • Hilfe bei der Skizzierung des Lösungsweges
  • Begleitung bei der Auswahl der Ressourcen
  • Unterstützung bei der technischen Umsetzung
  • Unterstützung bei einer System- analyse, damit neue Lösungen optimal in Ihr System integriert werden können.

An wen richtet sich das Angebot?Überschrift 3

Das Angebot richtet sich insbesondere an kleine und mittlere Unternehmen in BadenWürttemberg, zum Beispiel aus den Anwendungsfeldern Sensorik, Robotik, Medizintechnik, Mobilität, Produktionstechnik oder Maschinenbau.

Wo kann Edge AI Sie unterstützen?

Beispiel 1

Sie sammeln bereits viele Sensordaten in Ihren Systemen und fragen sich, was Sie daraus zusätzlich ableiten können? Mit Edge AI lassen sich unterschiedliche Sensordaten verknüpfen und daraus neue Systemzustandsgrößen ableiten.

Beispiel 2

Sie haben Aktuatoren im Einsatz, wie zum Beispiel Magnetventile, und wollen ohne zusätzliche Sensoren weitere Betriebs- und Fehlerzustände Ihrer Produktionsanlage erkennen? Edge AI kann durch indirekte Beobachtung von Messgrößen Diagnosewerte ableiten.

Beispiel 3

Bewerten Sie plötzlich auftretende Unregelmäßigkeiten wie ungewöhnliche Geräusche oder Vibrationen in Ihrem Produktionssystem oder in einem anderen mechatronischen System. Durch Edge AI lassen sich Abweichungen vom Normverhalten frühzeitig erkennen.

Beispiel 4

Erkennen und korrigieren Sie auftretende Störungen in Ihrem System. Die Kom - bination von Edge AI und adaptiven Regelungsprozessen macht Ihr System robuster gegen Störungen. Haben Sie Interesse am kostenfreien Quick-Check? Ich vermittle Ihnen gerne dieses Angebot.
Haben Sie Interesse am kostenfreien Quick-Check? Ich vermittle Ihnen gerne dieses Angebot!

Mit Klasse statt Masse zum Austausch zwischen Start-ups und KMU

Es muss nicht immer einen langen Vortrag im Voraus geben, damit sich die Chance zum Netzwerken auf Veranstaltungen ergibt. Um zielgerichteten Technologietransfer zu ermöglichen veranstaltete Björn Jahnke, der Technologietransfermanager der IHK Karlsruhe, in Zusammenarbeit mit der Technologiefabrik zum ersten Mal das Format „Pitch & Talk“.
„Sehr gelungenes, kompaktes Event, welches die Start-upSzene und den Mittelstand verbindet und die Personen mit dem gleichen digitalen Mindset in Kontakt bringt. Ich hoffe auf ein baldiges Follow-up.“ Tim Riekert, Leiter Digitalisierungsprojekte bei der Aluplast GmbH.
„Weniger ist Mehr“ war die Devise beim Event „Pitch & Talk“, das am 18. Juli in der Technologiefabrik Karlsruhe stattfand. Die Idee dahinter: Sechs ausgewählte Start-ups treffen sich mit sechs ausgewählten mittelständischen Unternehmen, um sich über die Möglichkeiten der engeren Zusammenarbeit zu einem fest gelegten Thema zielgerichtet untereinander auszutauschen – individuell im kleinen Rahmen, der ausreichend Zeit für gegenseitiges Kennenlernen gibt. Dabei gibt es jeweils ein Schwerpunktthema, zu dem Startups und mittelständische Unternehmen eingeladen werden; dieses Mal „Prozessoptimierung durch Datennutzung“. Die Start-ups hatten fünf Minuten Zeit, die mittelständischen Unternehmen jeweils zwei Minuten Zeit, um sich mit ihren Produkten und Erwartungen beziehungsweise Bedarfen im Themengebiet zu präsentieren. Um den Fokus nicht zu verlieren, wurde das Ganze unter „BuzzerEinsatz“ von einem Countdown begleitet. Im Anschluss folgte ein Speeddating, bei dem Kontakte geknüpft und Gespräche weiter vertieft wurden. So hatte jeder die Chance auf einen Austausch zur Planung der weiteren Zusammenarbeit mit dem durch die Pitches identifizierten Wunschpartner.
„Besonders passend war die Auswahl sowohl auf Unternehmens – als auch auf Technologieanbieter-Seite. So wird Streuverlust vermieden und beide Seite können Nutzen daraus ziehen. Mit solchen Events trifft man auch auf Unternehmen, die vor der Haustür sind – die man sonst jedoch vielleicht nie getroffen hätte.“ Maximilian Backenstos, CEO & Co-Founder der Datenberg GmbH.
Abgerundet wurde das Event mit einem lockeren Get-together beim gemeinsamen Essen und Trinken. Insgesamt ein kurzweiliges, aber sehr intensives Format, bei dem jeder den ein oder anderen wertvollen Kontakt mit nach Hause nehmen konnte. Wir freuen uns auf die nächste Runde „Pitch & Talk“, die bereits in Planung ist.
Sie haben auch Interesse an einer Teilnahme an einem solchen Format? Kommen Sie gerne auf mich zu und wir tauschen uns über die für Sie interessanten Themenbereiche aus, damit auch Ihre Zeit gut investiert ist.

Mit KI zum Serienprozess

Unter dem Motto „Datengetriebene Prozesssteuerung: Wie KI Ihren Weg zum Serienprozess vereinfacht“ kamen Anfang Oktober Mitgliedsunternehmen aus Baden-Württemberg auf Einladung der Innovationsallianz für die TechnologieRegion Karlsruhe in der Forschungsfabrik Karlsruhe zusammen.
Die am 28. März 2022 eröffnete Forschungsfabrik ist seit kur zem ein Vorzeigeprojekt im Bereich der praxisnahen Forschung von KIT, Fraunhofer IOSB und Fraunhofer ICT im Osten von Karlsruhe. Besonders interessiert war das Publikum, das größtenteils aus dem produzierenden Gewerbe und der Softwareentwicklung stammte, daran, einen Blick auf die Schwerpunktthemen der Forschungsfabrik und hinter die Kulissen der 5.000 Quadratmeter großen Anlage zu erhalten.
Dr. Julius Pfrommer vom Fraunhofer IOSB und Philipp Gönnheimer vom Institut für Produktionstechnik (wbk) des KIT stellten die Angebote an Unternehmen im Bereich der KI-integrierten Produktion und der Verbesserung unreifer Produktionsprozesse vor.
Anschließend erörterte Jürgen Woll, wie die Dieffenbacher GmbH Maschinen- und Anlagenbau diese Techniken in der Herstellung von Pressspanplatten unter anderem zur Qualitätsvorhersage einsetzt, um einem ständigen Nachjustieren der Prozessparameter bei wechselnder Rohmaterialqualität vorzubeugen. Für interessierte Unternehmen bietet die Forschungsfabrik bereits heute kostenfreie und niederschwellige Beratungsangebote im Bereich KI, wie beispielsweise den CCKing-Quick Check (ki-engineering.eu/de/ angebote). Praxisnahe Hilfestellungen erhielten die teilnehmenden Unternehmen ebenfalls vom Veranstaltungspartner Allianz Industrie 4.0 Baden-Württemberg.
Das Highlight der Veranstaltung war der Rundgang durch das Rechenzentrum und die Produktionshallen der Forschungsfabrik mit fachlicher Begleitung. Hier konnte das Publikum hautnah die verschiedenen Forschungsfelder der Forschungsfabrik in der Umsetzung erleben.
Sie haben Interesse an Angeboten wie diesen? Abonnieren Sie gerne unseren Newsletter im Bereich „Innovation, Technologie, IT“ und informieren Sie sich über die kostenfreien Leistungen der Innovationsallianz.

Pilotanwender für Remote Driving für Flurförderfahrzeuge gesucht

Der Fachkräftemangel wirkt wie ein Beschleuniger für die Automatisierung. Mithilfe von Remote Driving will das Karlsruher Start-up enabl Technologies den ersten Schritt in Richtung der Automatisierung von Flurförderfahrzeugen gehen und ist dafür auf der Suche nach Unternehmen mit Interesse an einer Kooperation.
In der Intralogistik bringt der Fachkräftemangel besondere Herausforderungen mit sich. Die mangelnde Attraktivität der Logistikberufe und der demografische Wandel lassen keine nachhaltige Verbesserung dieser Situation in den kommenden Jahren erwarten. Logistikfirmen sind bestrebt, Lösungen für den Personalmangel und den gleichzeitig präsenten Kostendruck zu finden. Die naheliegende Option der Automatisierung ist in vielen Anwendungsfällen heutzutage jedoch nicht wirtschaftlich und technisch realisierbar. Im Umfeld gewachsener Prozesse und Standorte sind automatisierte Flurförderzeuge oft nicht einsetzbar.
Einen anderen Ansatz verfolgt das Start­up enabl Technologies aus Karlsruhe, deren System eine schrittweise Transformation zur Automatisierung von Flurförderfahrzeugen ermöglicht. Mit Kameras und einer Video­ sowie Signalübertragung über das Internet ist die Steuerung des Fahrzeuges von anderen Standorten aus möglich. Mitarbeitende können hierdurch besser eingesetzt und rekrutiert werden. Standorte werden weltweit vernetzt, Lohnkosten gesenkt sowie die Flexibilität in der Intralogistik erhöht. Durch die Zunahme der Attraktivität eines Büroarbeitsplatzes sinkt die Belastung der Mitarbeitenden und körperlich eingeschränkte Mitarbeitende können wieder eingesetzt werden. Darüber hinaus sind viele zusätzliche Services wie das Tracking von Ladungsträgern möglich, um Beschädigungen und Materialbewegungen nachvollziehen zu können.
Schrittweise ist die Integration von Automatisierungsfunktionen vorgesehen. Zu Beginn werden Assistenzsysteme wie automatische Höhenpositionierung und Notbremsassistenten integriert. Anschließend folgt die Kombination von automatisierter Navigation und manuellem, ferngesteuertem Materialhandling. Somit kann die Anzahl an Fahrzeugen, die ein Remote Operator bedient, erhöht werden.
Enabl Technologies plant, das System im Jahr 2023 in verschiedenen Pilotprojekten zu erproben, bevor die Serieneinführung 2024 erfolgt. Für diesen Prozess sucht das Start­up derzeit nach interessierten Unternehmen.