Optimales Fundament für alle Karrierewege

Rund 300 verschiedene Ausbildungsberufe gibt es derzeit in Deutschland, etwa 180 davon werden von der IHK betreut. Darunter sind gängige Ausbildungen wie etwa Kaufmann/-frau im Einzelhandel oder Elektroniker/-in. Aber auch vermeintlich „exotische“ Ausbildungsberufe erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. So haben sich junge Menschen aus dem IHK-Bezirk sowie teilweise der gesamten DACH-Region in diesem Jahr dazu entschieden, Bühnenmalerinnen oder Bühnenmaler, Papiermacherinnen oder Papiermacher oder vielleicht auch Binnenschifferinnen und Binnenschiffer zu werden. 
In unserem Titelthema werfen wir einen Blick auf die aktuellen Ausbildungszahlen, auf die IHK-Prüferehrung, Fortbildungsmöglichkeiten und das Projekt „Wirtschaft macht Schule“. 
IHK verzeichnet wieder mehr neue Ausbildungsverträge.

Trend auch in vermeintlich schwierigeren Branchen positiv

Insgesamt rund 4.000 neue Ausbildungsverträge wurden der IHK Karlsruhe 2022 bisher gemeldet. „Dies ist lediglich die vorläufige Zahl. Denn wie vielleicht nicht jeder weiß, kann eine duale Ausbildung jederzeit im Jahr begonnen werden“, weiß Wencke Kirchner, Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung. Die diesjährige Bilanz der IHK Karlsruhe sieht aber schon jetzt positiv aus. 
Insgesamt konnten bisher mehr als zehn Prozent mehr neue Ausbildungsverträge eingetragen werden. „Wir freuen uns sehr, dass wieder mehr junge Menschen den Weg in eine duale Ausbildung gehen“, so Kirchner. Dies schreiben die IHK-Experten verschiedenen Aspekten zu. Dort, wo vor zwei Jahren noch große Bedenken im Hinblick auf die praktische Ausbildung und die Corona-Pandemie herrschten, gibt es eine deutliche Entspannung. Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Modernisierungen verschiedener Ausbildungsberufe. Dies ist vor allem in vermeintlich schwierigeren Branchen wie der Hotellerie und Gastronomie sowie im Lager- und Logistikbereich spürbar. Der Zuwachs der Gesamtausbildungszahlen fällt im gewerblich-technischen Bereich noch deutlicher aus als im kaufmännischen Bereich. 

Modernisierte Ausbildungsberufe

Die sich ständig wandelnde Arbeitswelt bringt auch veränderte Voraussetzungen für Ausbildungen mit sich. Daher werden in regelmäßigen Abständen neue Ausbildungsordnungen erstellt und die vorhandenen überarbeitet. Ergebnis sind neue und modernisierte Ausbildungsberufe, die den aktuellen Anforderungen von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft entsprechen. In diesem Jahr sind mit der Fachkraft Küche sowie dem Binnenschifffahrtskapitän/der Binnenschifffahrtskapitänin zwei neue Ausbildungsordnungen hinzugekommen. Modernisierungen gab es dagegen bei zwölf Ausbildungsordnungen, darunter unter anderem der Hotelfachmann/die Hotelfachfrau und auch der Eisenbahner in der Zugverkehrssteuerung/die Eisenbahnerin in der Zugverkehrssteuerung.

Modernisierte Ausbildungsberufe 2022

  • Binnenschifferin/Binnenschiffer
  • Eisenbahnerin im Betriebsdienst Lokführerin und Transport/Eisenbahner im Betriebsdienst Lokführer und Transport
  • Eisenbahnerin in der Zugverkehrssteuerung/Eisenbahner in der Zugverkehrssteuerung
  • Fachkraft für Gastronomie
  • Fachfrau für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie/Fachmann für Restaurants und Veranstaltungsgastronomie
  • Fachfrau für Systemgastronomie/Fachmann für Systemgastronomie
  • Hotelfachfrau/Hotelfachmann
  • Kauffrau für Hotelmanagement/Kaufmann für Hotelmanagement
  • Kauffrau für Versicherungen und Finanzanlagen/Kaufmann für Versicherungen und Finanzanlagen
  • Köchin/Koch
  • Zahnmedizinische Fachangestellte/Zahnmedizinischer Fachangestellter
  • Zahntechnikerin/Zahntechniker
IHK zeichnet über 150 ehrenamtlich Tätige mit Nebenius-Ehrennadeln aus.

Sinnstiftende Aufgabe und unerlässlich für die duale Aus- und Weiterbildung

In Deutschland engagieren sich rund 31 Millionen Menschen in einem Ehrenamt und setzen sich somit in ihrer Freizeit für das Gemeinwohl ein. Dieses Engagement ist für viele Bereiche des Alltags unverzichtbar. So auch für die Arbeit der IHK Karlsruhe. „Menschen, die ein Ehrenamt bekleiden, schenken anderen, unbekannten, Personen viel von ihrer freien Zeit. Es ist nicht selbstverständlich, dass man seine eigenen Bedürfnisse und die seiner Liebsten hinten anstellt“, erklärte IHK-Präsident Wolfgang Grenke bei der diesjährigen Nebenius-Ehrung.
Die Nebenius-Ehrennadel wird langjährigen Prüferinnen und Prüfern als Zeichen der Anerkennung und des Dankes verliehen. In diesem Jahr haben insgesamt 154 ehrenamtlich tätige Prüferinnen und Prüfer diese Auszeichnung in verschiedenen Kategorien erhalten. Dankbar haben die Verantwortlichen der IHK 89 mal die Ehrennadel in Bronze für zehn Jahre ehrenamtliche Tätigkeit, 32 mal in Silber für 20 Jahre, 26 mal die Ehrennadel für 30 Jahre und sogar sieben Mal für 40 Jahre Ehrenamt verliehen.
IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Guido Glania verdeutlichte die Bedeutung der ehrenamtlichen Tätigkeit bei der IHK. „Die Prüfertätigkeit ist höchst anspruchs- und verantwortungsvoll. Neben der Verantwortung gegenüber einzelnen Absolventinnen und Absolventen übernehmen unsere Prüferinnen und Prüfer auch Verantwortung gegenüber der Wirtschaft. Mit Ihrer Unterstützung können wir den Unternehmen anhand des IHK-Zeugnisses eine verlässliche Grundlage für Ihre Einstellungsentscheidungen an die Hand geben“, so Glania.
Das Ehrenamt ist eine starke Schulter der Gesellschaft und trägt dazu bei, das gesellschaftliche Leben zu stützen. Für viele ist es ein willkommener Ausgleich zum Job, eine Abwechslung im Ruhestand oder aber ein kleines Abenteuer und die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Vor allem wenn man über viele Jahre hinweg in gemeinsamen Ausschüssen Prüfungen abnimmt, wächst man zusammen. Grenke: „Unsere ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfer zeichnen ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, Zuverlässigkeit und Professionalität aus. Wenn ich höre, wie gut unsere Ausschüsse zusammenarbeiten und, dass über die Jahre auch richtige Freundschaften entstanden sind, macht mich das besonders stolz und zuversichtlich für die Zukunft.“ 
Die IHK-Prüfungsausschüsse sind paritätisch besetzt. Auf der Arbeitgeberseite können Firmeninhaberinnen und -inhaber selbst, aber auch Mitarbeitende in geeigneter Position von der Unternehmensleitung beauftragt und der IHK vorgeschlagen werden. Interessierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die Gewerkschaftsmitglieder sind, können sich an ihre Gewerkschaft wenden. Lehrerinnen und Lehrer setzen sich mit der jeweiligen Schulleitung in Verbindung. 
Die Prüfertätigkeit ist nicht nur eine reizvolle Herausforderung, sie bietet auch eine Vielzahl an Vorteilen, Gestaltungsmöglichkeiten und interessanten Einblicken, wie zum Beispiel:
  • Möglichkeit zur Mitgestaltung von Prüfungsabläufen und -inhalten
  • kennenlernen von Prüfungsanforderungen und Bewertungskriterien
  • regelmäßiger Austausch mit anderen Prüferinnen und Prüfern beziehungsweise Ausbilderinnen und Ausbildern
  • Einblicke in die Aus- und Fortbildung in anderen Betrieben
  • kostenlose Schulungen über neue Aus- und Fortbildungsinhalte sowie Prüfungsabläufe
  • enger Kontakt zur IHK

Änderungen im Musterausbildungsvertrag

Neben den Änderungen verschiedener Ausbildungsordnungen haben sich in diesem Jahr auch Änderungen im Musterausbildungsvertrag ergeben. Bundestag und Bundesrat haben das Gesetz zur Umsetzung der EU-Richtlinie über transparente und vorhersehbare Arbeitsbedingungen in der Europäischen Union verabschiedet.
Die betroffenen Bestandteile lauten:
  • die Vertragsparteien müssen in die Vertragsniederschrift künftig nicht nur Zahlung und Höhe der Vergütung aufnehmen, sondern auch deren Zusammensetzung, sofern sich die Vergütung aus verschiedenen Bestandteilen zusammensetzt.
  • in die Vertragsniederschrift muss die Vergütung oder der Ausgleich von Überstunden vereinbart werden.
Bei Fragen zu den neuen bzw. modernisierten Ausbildungsordnungen und dem neuen Musterausbildungsvertrag helfen die Ausbildungsberaterinnen und -berater der IHK Karlsruhe gerne weiter. 

Praktische Einblicke in Berufe sind das A und O

Jörn Pelzer, Leiter von Wirtschaft macht Schule, über die Bedeutung der Berufsorientierung

Laut einer aktuellen Umfrage der Bertelsmann Stiftung findet sich die Mehrheit aller Jugendlichen (53 Prozent) in den vielfältigen Informationen zum Thema Berufswahl nur schwer zurecht. Für fast drei Viertel der Jugendlichen sind die Eltern die wichtigste Unterstützung. Nicht zuletzt in der Hochphase der Corona-Pandemie wurde deutlich, welchen Stellenwert die Berufsorientierung hat. Die Maßnahmen zeigen verschiedene Wege und Leitplanken bei der Wahl des Ausbildungsberufs auf. Sie sind aber auch vorbereitende Schritte für die grundsätzliche Entscheidung darüber, wie es nach dem Ende der Schulzeit weitergehen kann. Jörn Pelzer ist seit einem Jahr Leiter von „Wirtschaft macht Schule“ – dem Berufsorientierungsprogramm der IHK. 
Logo von Wirtschaft macht Schule

Herr Pelzer, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Aspekte bei der Berufsorientierung? 

Foto von Jörn Pelzer
Praktische Erfahrungen und persönliche Gespräche sind weiterhin die Schlüssel zu einer erfolgreichen Berufsorientierung. Das wird nun einmal mehr durch die Studie der Bertelsmann Stiftung bestätigt und deckt sich andererseits auch mit Ergebnissen einer aktuellen Azubi-Umfrage der IHK Karlsruhe. Gefragt nach ihren Wünschen zur Berufsorientierung geben viele Befragte an, dass sie sich rückblickend mehr (praktische) Einblicke in Berufe wünschen. Nur wer sich zum Beispiel im Rahmen von Praktika und persönlichen Gesprächen mit Eltern, Ausbildenden, Azubis und anderen Berufstätigen authentische Einblicke in Berufe und Arbeitsumgebungen verschaffen kann, kann eine fundierte berufliche Entscheidung treffen.

Wie würden Sie sich informieren, wenn Sie vor dem Schulabschluss stehen und eine Ausbildung anstreben?

Die IHK Karlsruhe bietet dazu vielfältige digitale und persönliche Informationsquellen sowie Beratungsangebote. Über den Online-Ausbildungsatlas beziehungsweise die IHK-Lehrstellenbörse beispielsweise können Ausbildungsinteressierte herausfinden, welche Unternehmen in der Region in welchen Berufen ausbilden. Sie können konkrete Ausbildungsplatzangebote einsehen und sich darauf bewerben. Dabei lohnt sich ein genauer Blick in die Stellenausschreibungen. Denn dort lässt sich mehr über den Betrieb und das jeweilige Arbeitsumfeld erfahren. Wer persönliche Unterstützung bei der Ausbildungsplatzsuche braucht, kann gerne die kostenfreie IHK-Lehrstellenberatung nutzen.

Haben Sie Tipps für Unternehmen, um geeignete Auszubildende zu finden?

Jugendliche sind nicht gleich Jugendliche ¬– das müssen wir uns immer wieder vor Augen führen. Junge Menschen leben in unterschiedlichen Lebenswelten, die sich teilweise sehr stark, zum Beispiel nach Bildungsniveaus und Wertvorstellungen, voneinander unterscheiden. Und je nach Lebenswelt sind für die Jugendlichen andere Aspekte bei der Berufswahl und Ausbildungsplatzsuche relevant. Es lohnt sich daher aus meiner Sicht, sich intensiv mit den Fragen auseinanderzusetzen, welche Jugendliche aus welchen Lebenswelten für welche Ausbildungsberufe und welches Arbeitsumfeld am besten geeignet sind und diese anschließend zielgenau anzusprechen. Das kann das Azubi-Recruiting effizienter machen und in einer weiteren Konsequenz Ausbildungsabbrüchen vorbeugen. Ein weiterer Tipp: gute Praktika und eine hochwertige Ausbildung sprechen sich herum und steigern die Arbeitgeberattraktivität.

Was raten Sie jungen Erwachsenen, die einen Beruf erlernt haben, jetzt aber unglücklich im Job sind?

Zunächst einmal gilt es herauszufinden, woran es liegt, dass ich unglücklich bin. Das kann sehr unterschiedliche Gründe haben: die Berufswahl, die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz, eine hohe Arbeitsbelastung, persönliche oder gesundheitliche Gründe etc. Erst wenn die Betroffenen dies reflektiert haben, können geeignete Lösungsansätze gefunden werden. Es muss dann nicht immer ein kompletter beruflicher Neuanfang sein. Gegebenenfalls sind es kleine Stellschrauben, an denen – auch gemeinsam mit dem Arbeitgeber – gedreht werden kann. Sollte es jedoch auf eine berufliche Neuorientierung hinauslaufen, können Beratungsstellen wie die IHK oder die Agentur für Arbeit unterstützen. Große Vorteile einer abgeschlossenen Berufsausbildung sind die damit erworbene Flexibilität und Sicherheit. Einerseits bestehen alternative berufliche Möglichkeiten in artverwandten Berufen und es wird ein Berufsabschluss erworben, der ein optimales Fundament für alle weiteren Karrierewege bietet.

Von der Potenzialentwicklung profitieren Arbeitgeber und Mitarbeitende gleichermaßen

Gesteigerte Arbeitsmotivation durch Weiterbildungen

„Man lernt im Leben nie aus“ – wie oft wird dieses Sprichwort im Alltag doch zitiert. Vorangegangen sind meistens Situationen, die einen persönlich herausgefordert haben, egal ob im privaten Bereich oder im Berufsalltag. Aber was steckt eigentlich genau dahinter und wozu kann es gut sein, im Arbeitsleben weiter zu lernen? Isabell Gros ist Weiterbildungsberaterin bei der IHK Karlsruhe. Sie erklärt, warum sich eine Weiterbildungsmaßnahme nicht nur für den jeweiligen Teilnehmenden, sondern auch dessen Arbeitgeber lohnt.
„Dass der demografische Wandel auch Gestaltungsmöglichkeiten und Perspektiven bietet, haben bereits viele deutsche Unternehmen für sich erkannt. Nachwuchsförderung ist ein essentielles Thema wenn es darum geht, Mitarbeitende nachhaltig zu motivieren. Der Nachwuchs von heute ist die potenzielle Führungskraft von morgen“, sagt Gros. Die aktuelle DIHK-Erfolgsstudie Weiterbildung zeigt, dass Menschen, die sich für eine Weiterbildung entscheiden, in der Regel drei Wünsche haben. Erstens wünschen sie sich mehr Verantwortung im Job. Der zweite Wunsch beinhaltet ein besseres Gehalt für die eigenen Tätigkeiten. An dritter Stelle steht der Wunsch nach der Weiterentwicklung der eigenen Persönlichkeit. Der klare Vorteil der beruflichen Weiterbildung für den Arbeitgeber ist die gesteigerte Motivation seitens der Mitarbeitenden. Mit einer höheren Mitarbeitermotivation steigt gleichzeitig auch die Leistungsfähigkeit. Gros: „Während der Weiterbildungsmaßnahme entwickeln die Teilnehmenden ein neues Selbstwertgefühl, sie werden zufriedener und damit auch nochmal verlässlicher.“ Eine Win-Win-Situation für beide Seiten.
Der heutige Arbeitsmarkt ist geprägt von stetiger Veränderung. Die Zeiten, in denen eine Person ihr gesamtes Arbeitsleben lang einer Tätigkeit nachgeht oder ausschließlich bei einem Unternehmen angestellt ist, sind längst vorbei. „Die kommende Generation von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern wird höchstwahrscheinlich im Laufe ihrer Karriere vielen verschiedenen Jobs nachgehen. 

Antrieb für mehr Effizienz und Leistung

Weiterbildungen halten Angestellte dabei im Bereich neuer Technologien und optimaler Geschäftsabläufe auf dem neuesten Stand. Auf diese Weise ist eine Weiterbildung ein bedeutender Antrieb für mehr Effizienz und Leistung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern“, erklärt Gros. Bereits im Bewerbungsgespräch hören Arbeitgeber immer häufiger die Frage nach möglichen Weiterbildungsperspektiven. Aber was können Arbeitgeber unternehmen, um auch langjährige Mitarbeitende zu einer Weiterbildung zu motivieren? Gros: „Einerseits können finanzielle Anreize helfen. Mitarbeitende bekommen durch Weiterbildungen Anreize, sich stärker in die Unternehmensprozesse einzubringen, was wiederum mit einem Aufstieg und damit zugleich finanziell wertgeschätzt werden kann.“ 
Aber auch die Integration der Weiterbildung in den Arbeitsalltag wirke motivierend. Digitales Lernen erfreue sich beispielsweise immer größer werdender Beliebtheit. Online-Kurse finden oft zu festen Zeiten statt und lassen sich daher gut planbar in den Arbeitsalltag integrieren. „In jedem Fall kommt auf die Führungskräfte eine wichtige Rolle zu. Sie müssen Verantwortung dafür übernehmen, den richtigen Rahmen für Mitarbeitende zu schaffen. Für das Management bedeutet das konkret, weniger Konzentration auf die eigenen fachlichen Aufgaben, mehr Fokus auf die Entwicklung der Teammitglieder. Potenzialentfaltung wird zur Managementaufgabe, Vorgesetzte werden zu Förderern“, erklärt Gros weiter. 
Auch ohne vorherigen Ausbildungsabschluss kann eine Weiterbildung absolviert werden. Voraussetzung ist, dass man bereits mindestens fünf Jahre Berufserfahrung in dem jeweiligen Bereich vorweisen kann. Die IHK bietet allen Interessierten die Möglichkeit, sich in persönlichen Gesprächen rund um das Weiterbildungsangebot zu informieren. Dabei werden auch Themen wie Weiterbildungsstipendien behandelt.

Weitere Informationen rundum Weiterbildungen.

Raphael Hammel – Erfolgreich mit Weiterbildungen

Man ist niemals zu alt oder zu jung für eine Weiterbildungsmaßnahme. So steigt Raphael Hammel nach der Schule ins Berufsleben ein – mit einer Ausbildung zum Mechatroniker. Der nächste Karriereschritt ließ nicht lange auf sich warten. Für ihn war klar, dass es mit der Weiterbildung zum Geprüften Industriemeister Mechatronik bei der IHK Karlsruhe im Anschluss weitergeht. Heute ist er mit gerade einmal 29 Jahren Teamleiter in der Produktion und aktuell in der Weiterbildung zum Technischen Betriebswirt. „Theoretische Inhalte praktisch anwenden und mir auch neue Inhalte logisch, durch das vermittelte Wissen, herleiten zu können, war für mich der Grund für die Weiterbildung“, erzählt Hammel. „Als Teamleiter in der Produktion ist es wichtig, schnell zu reagieren und für vielfältige Probleme flexible Lösungen zu finden. Auch das Wissen über die rechtlichen Grundlagen, das Personalmanagement und die Technik sind wichtige Punkte, die mich heute im Arbeitsalltag wirklich weiterbringen.“ 
Ein Studium kam für ihn nicht in Frage – praktisch veranlagt, wie er ist, sah er keinen Grund darin, Semester über Semester in der Uni oder Fachhochschule zu sitzen. Die Weiterbildung war da die richtige Entscheidung. „Obwohl es natürlich trotzdem hart war, nach dem Vollzeitjob noch für die Weiterbildung zu lernen, hatte ich wirklich Glück. Ich wurde von meinem Arbeitgeber voll unterstützt und konnte freitags immer pünktlich Feierabend machen, um rechtzeitig am Unterreicht teilzunehmen. Ich weiß von anderen Teilnehmenden, dass das nicht selbstverständlich ist.“
„Ich bin aber noch lange nicht fertig!“, betont er. Wissensdurstig macht er jetzt die Weiterbildung zum Geprüften Technischen Betriebswirt in Teilzeit.
Was er jemandem empfehlen würde, der auch über eine Weiterbildung nachdenkt? „Man sollte vorab in sich gehen und sich Gedanken machen, was man ‚später‘ mal im Leben erreichen möchte, wo man sich künftig sieht und ganz wichtig: was einem Spaß macht und wo die Leidenschaft brennt!“