ChatGPT: Das nicht lebende Lexikon

Das nicht lebende Lexikon

Auf die Frage „Was nützt mir ein ChatGPT?“ zählt der digitale Gesprächspartner selbst zunächst einmal vier Bereich auf: Information und Wissen, Problemlösung, Kreativer Input und Sprachliche Unterstützung. Er oder sie ergänzt allerdings in realistischer Selbsteinschätzung: „Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ein ChatGPT ein KI-Modell ist und nicht über menschliche Intelligenz verfügt. Die Antworten des ChatGPT basieren auf den Informationen, die ihm zur Verfügung stehen, und können von der tatsächlichen Realität abweichen oder subjektiv sein. Es ist daher ratsam, die erhaltenen Informationen zu überprüfen und bei Bedarf weitere Quellen zu konsultieren.
“Soweit so gut. Aber stellt ChatGPT mit diesen Sätzen nicht sein Licht unter den Scheffel? Die Unternehmensberatung McKinsey sieht ein Milliardenpotenzial in generativen Künstlichen Intelligenzen (KI). Das geht aus einer Studie des McKinsey Global Institutes (MGI) hervor, die das wirtschaftliche Potenzial dieser KIs beleuchtet. Demnach könnten diese weltweit für ein spürbares Produktivitätswachstum sorgen und die Wirtschaftsleistung in vielen Branchen steigern.
Sollten Inhalte wie Texte, Bilder und Videos künftig automatisiert erstellt werden, erwartet die Studie einen jährlichen Produktivitätszuwachs durch generative KI von rund 2,4 bis 4,1 Billionen Euro. Die Autoren gehen von einer Steigerung zwischen zehn und 40 Prozent aus. Die fortschreitende Entwicklung von generativen KIs wie ChatGPT wird voraussichtlich massive Veränderungen in der Wirtschaft mit sich bringen. 
Durch die Automatisierung von Aufgaben, die bisher von Menschen ausgeführt wurden, könnten viele Jobs überflüssig werden. Gleichzeitig eröffnen sich jedoch auch neue Chancen für innovative Unternehmen und Arbeitsplätze in der KI-Entwicklung und -Anwendung. Das Produktivitätswachstum schlage in erster Linie im Kundenservice, Marketing, Vertrieb, in der Softwareentwicklung, Forschung und Entwicklung zu Buche. Aber auch in den Medien oder im Bankbereich wird sie zu einem Gamechanger. 

Was Unternehmen beachten sollten

Die EU-Kommission hat im April 2021 den Entwurf für ein "Gesetz über Künstliche Intelligenz", den sogenannten Artificial Intelligence Act (AI-Act), vorgelegt. Der Entwurf unterscheidet KI-Anwendungen nach verschiedenen Risikoklassen und knüpft an diese unterschiedliche Anforderungen an – zum Beispiel in Bezug auf Datenqualität oder Transparenzpflichten. Je höher die Risikoklasse, desto strenger sind die Anforderungen. Ziel ist es, die Sicherheit und das Vertrauen in KI-Anwendungen zu stärken. 
Für die Wirtschaft ist das von hoher Bedeutung, denn hiervon wird abhängen, wie hoch der Erfolg und die Akzeptanz der Technologie ist. Viele Unternehmen befassen sich derzeit mit der Frage, ob sie in KI-Technologien investieren sollen. Eine positive Antwort darauf kann es nur geben, wenn Unternehmen einen Rechtsrahmen vorfinden, der es ihnen ermöglicht, KI in der EU langfristig rechtssicher zu entwickeln und anzuwenden.
 Aktuell wird in Brüssel darüber diskutiert, wie sogenannte "Allzweck-KI", zu der auch ChatGPT zählt, in den AI-Act integriert werden kann. Eine Überregulierung an dieser Stelle würde nach Ansicht der DIHK die europäische Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung des Technologiestandortes für Unternehmen gefährden. Viele Unternehmen stehen unter großem Druck, sich Herausforderungen wie der Transformation Richtung Klimaneutralität sowie dem Fachkräftemangel zu stellen. Unterstützende Technologien wie ChatGPT können ihnen dabei eine große Hilfe sein.

DIHK-Leitfaden am Beispiel von ChatGPT

Die EU-Kommission hat im April 2021 den Entwurf für ein "Gesetz über Künstliche Intelligenz", den sogenannten Artificial Intelligence Act (AI-Act), vorgelegt. Der Entwurf unterscheidet KI-Anwendungen nach verschiedenen Risikoklassen und knüpft an diese unterschiedliche Anforderungen an – zum Beispiel in Bezug auf Datenqualität oder Transparenzpflichten. Je höher die Risikoklasse, desto strenger sind die Anforderungen. Ziel ist es, die Sicherheit und das Vertrauen in KI-Anwendungen zu stärken. 
Für die Wirtschaft ist das von hoher Bedeutung, denn hiervon wird abhängen, wie hoch der Erfolg und die Akzeptanz der Technologie ist. Viele Unternehmen befassen sich derzeit mit der Frage, ob sie in KI-Technologien investieren sollen. Eine positive Antwort darauf kann es nur geben, wenn Unternehmen einen Rechtsrahmen vorfinden, der es ihnen ermöglicht, KI in der EU langfristig rechtssicher zu entwickeln und anzuwenden.
 Aktuell wird in Brüssel darüber diskutiert, wie sogenannte "Allzweck-KI", zu der auch ChatGPT zählt, in den AI-Act integriert werden kann. Eine Überregulierung an dieser Stelle würde nach Ansicht der DIHK die europäische Wettbewerbsfähigkeit und die Entwicklung des Technologiestandortes für Unternehmen gefährden. Viele Unternehmen stehen unter großem Druck, sich Herausforderungen wie der Transformation Richtung Klimaneutralität sowie dem Fachkräftemangel zu stellen. Unterstützende Technologien wie ChatGPT können ihnen dabei eine große Hilfe sein.

Herausforderung Risikobestimmung von Allzweck-KI

 Gerade in risikoarmen Anwendungsszenarien sollten Betriebe nicht unnötig eingeschränkt werden. Es ist wichtig, dass auch bei KI-Tools wie ChatGPT der risikobasierte Ansatz des AI-Act konsequent zur Anwendung kommt – also nach Ausmaß des Risikos unterschieden wird. Angesichts des breiten Anwendungsfeldes und der unterschiedlichen Einsatzzwecke ist die Risikobestimmung von Allzweck-KI jedoch ohne Frage eine große Herausforderung.
 Bis ein einheitlicher europäischer Rechtsrahmen in Anwendung tritt, wird es noch dauern. Wenn alles nach Plan läuft, könnten die Verhandlungen 2024 ihren Abschluss finden. Nach dem Inkrafttreten des AI-Act dauert es voraussichtlich noch zwei weitere Jahre bis zur vollständigen Anwendbarkeit. Für viele Unternehmen ist das zu lange. Sie benötigen Klarheit und Unterstützung bei Rechtsfragen der Anwendung, zum Beispiel durch Handlungsleitfäden. Auch Rahmenbedingungen für den datenschutzkonformen Einsatz sollten zügig auf den Weg gebracht werden, zum Beispiel mehr Transparenz über den Ort der Datenverarbeitung und den Umgang mit personenbezogenen Daten. Auf nationaler Ebene befasst sich derzeit eine Taskforce der Datenschutzkonferenz mit dem Thema.
 Wichtig ist jetzt, dass sich Unternehmen mit den Chancen und möglichen Risiken vertraut machen und die vorhandenen gesetzlichen Grundlagen beim Einsatz von KI-Anwendungen wie ChatGPT beachten. Zum Beispiel sollten sich Mitarbeitende über die aktuellen urheber- oder datenschutzrechtlichen Risiken informieren und sicherstellen, dass sie keine Rechtsverletzungen begehen. Eine Unterstützung bei der Anwendung bietet ein entsprechender DIHK-Orientierungsrahmen.
Zehn Aspekte, die Unternehmen beim Einsatz von ChatGPT und weiteren generativen KI-Anwendungen im Blick haben sollten:
  1. Datenschutz
  2. Datenqualität
  3. Geistiges Eigentum
  4. Transparenz
  5. Haftung und Risikomanagement
  6. Menschliche Überprüfung
  7. Mitarbeitende schulen
  8. Ethische Überlegungen
  9. Coding
  10. Plugins

Arbeitsmarkt im Wandel

Die fortschreitende Entwicklung der Künstlichen Intelligenz wird voraussichtlich einen enormen Einfluss auf die Arbeitswelt haben. Expertinnen und Experten zufolge könnten bis zum Jahr 2035 alle Jobs von KI betroffen sein, da immer mehr Unternehmen in diesem Bereich investieren. Dadurch könnte es zu einem Stellenabbau kommen, insbesondere in Verwaltungsbereichen, in denen Routineaufgaben von Maschinen erledigt werden können. Gleichzeitig eröffnen sich jedoch auch neue Karrieremöglichkeiten in der IT-Branche, insbesondere für KI-Spezialisten.
Laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) steigt die Zahl der ersetzten Tätigkeiten aufgrund des raschen technologischen Fortschritts kontinuierlich an. Die Lernbereitschaft der Menschen hingegen kann mit diesem Tempo nicht Schritt halten. Insbesondere der Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz führt dazu, dass auch anspruchsvollere kognitive Tätigkeiten wie beispielsweise die Arbeit von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Finanzanalysten nun maschinell ausgeführt werden können.
Die steigende Geschwindigkeit des technologischen Fortschritts erfordert von den Menschen eine höhere Lernbereitschaft, um nicht den Anschluss zu verlieren. Eine Lernplattform gibt an, dass aktuell die am meisten nachgefragte technische Fähigkeit die Eingabe von ChatGPT-Befehlen ist. Die zunehmende Automatisierung von KI, die sich bereits in Auto-GPT und Agent GPT zeigt, wird jedoch bald das manuelle Prompten (Input geben) ersetzen und verdeutlicht damit, was in der Zukunft technisch alles möglich sein wird.
Was ist eigentlich ein ChatGPT? – ChatGPT ist ein dialogbasierter Chatbot, dessen Hauptfunktion darin besteht, menschliche Konversationen nachzuahmen. GPT ist ein Kürzel für Generative Pre-Trained Transformer. Für die Textverarbeitung nutzt ChatGPT den KI-Algorithmus GPT-3.5, ein Natural-Language-Generation-Modell und wurde zusätzlich von menschlichen Trainern mittels der Lernverfahren Reinforcement Learning und Supervised Learning optimiert. Im Rahmen des Trainings wurde ChatGPT mit weiteren Daten gefüttert, um zu erlernen, wie Menschen Sprache nutzen. Genaue Zahlen zählen zu den Interna – es ist jedoch bekannt, dass bereits GPT-3 mit über 300 Milliarden Wörtern trainiert wurde.
Quelle: Karrierepropeller