„Erkennen, was dein Gegenüber nicht sagt“

Es ist nicht die lange Nase, die Lügen enttarnt und es sind nicht unbedingt die Krokodilstränen, die Trauer demonstrieren. Manchmal sind es zusammengezogene Augenbrauen, schmal werdende Lippen oder heruntergezogene Mundwinkel, die nur für den Bruchteil einer Sekunde das Gesicht verändern. Genauer gesagt für weniger als 500 Millisekunden, wie Businessprofilerin und Diplom-Betriebswirtin Corinna Jahn erklärt.  

Die Karlsruherin hat ihr Wissen um diese so genannten Mikroexpressionen zum Beruf gemacht. „Ich bringe Menschen bei, zu lesen und zu sehen, was andere fühlen“, erzählt sie. „Ich biete Trainings, hauptsächlich im Business-Umfeld an, in denen ich den Teilnehmenden erkläre, wie man nonverbale Kommunikation entschlüsselt. Ich zeige, wie kleine subtile Bewegungen im Gesicht offenbaren, welche echten Emotionen wir empfinden.

Aus der Emotion lassen sich Bedürfnisse ableiten, so die Profilerin. Das können Vertriebspersonen im Verkaufsgespräch genauso anwenden wie Mitarbeitende der Personalabteilung oder Vorgesetzte bei der Mitarbeiterführung. „Man kann das Gegenüber mit den wirklichen, echten Bedürfnissen abholen“, so die Expertin.  Außerdem könne man rechtzeitig erkennen, wenn Gesprächspartnerinnen und -partner Einwände haben, wann Verhandlungen sinnlos werden und sie dann notfalls abbrechen.

Auch wissenschaftliche Studien haben gezeigt: Menschen zu „lesen“ erfordert keine Intuition oder jahrzehntelange Erfahrung – es ist algorithmisch erlernbar. Die Decodierung nonverbaler Kommunikation ist systematisch aufgebaut. Eine zentrale Rolle spielen hierbei die genannten Mikroexpressionen. Sie zeigen sich nur sehr subtil und kurz im Gesicht, sind nicht bewusst steuerbar und bei allen Menschen weltweit kulturübergreifend gleich.

Mikroexpressionen liefern damit zuverlässig Rückschlüsse auf die Emotionen, Bedürfnisse, Motive und auch etwaige unausgesprochene Einwände unseres Gegenübers. Über nonverbale Inkongruenzen können wir zudem im Gespräch sehen, ob unser Gegenüber etwas verschweigt oder Informationen verfälscht.

Aber wie kam die ehemalige Mentorin und Gründungsberaterin des CyberForums auf die Idee, sich als Profilerin selbstständig zu machen? „Ich interessiere mich seit meiner Jugend für Menschentypen und Kommunikation“, erzählt sie. In den letzten 18 Jahren hat die Karlsruherin im Bereich Menschenkenntnis und nonverbale Kommunikation Aus- und Fortbildungen bei einer Vielzahl international anerkannter Expertinnen und Experten erfolgreich absolviert. Aufgrund ihrer Vita als Unternehmerin und Risikokapitalinvestorin liegt Jahns Fokus auf den Unternehmensbereichen Vertrieb (Akquise & Kundenbindung), Human Resources (Recruiting, Führung, Mitarbeiterentwicklung etc.) und Mergers & Acquisitions (M&A).

Weitere Infos: www.diebusinessprofilerin.de,