Ausbildung

Praktikumswochen: Statt der Pflicht mal die Kür

Konzentriert sitzen die beiden Neuntklässler Linus und Jonas in den Räumen des Stuttgarter IT-Spezialisten AEB und zerlegen einen PC in seine Bauteile. „Einen Rechner aufschrauben und in seine Einzelteile zerlegen, das ist richtig cool“, meint Jonas. Zuhause habe er auch schon mal einen Computer zusammengebaut. Die rund um die Osterferien stattfindenden baden-württembergischen Praktikumswochen ermöglichen den beiden Schülern, sich unter anderem mit dem Aufbau eines PCs vertraut zu machen. Dabei werden sie von AEB-Mann Martin von Petzinger betreut.
Die beiden Jungen sind sich einig: ein freiwilliger Praktikumstag spornt an, möglichst viele Eindrücke mitzunehmen. Dabei sind sie für einen Tag in Stuttgart-Möhringen und schauen sich das Berufsfeld des Informatikers an. Besucht werden die beiden von Andrea Bosch, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin und Leiterin für Berufliche Bildung und Fachkräfte der IHK Region Stuttgart. „Es ist wichtig, sich vor Ort ein Bild zu machen und sich sowohl mit den Praktikanten als auch dem Betreuer auszutauschen“, so Bosch.
Linus findet, „dass es bei einer Praktikumswoche nach drei Tagen schon mal langweilig werden kann.“ Ihm gefällt das Konzept eines einzelnen Praktikumstags dementsprechend gut. Auch Bosch sieht einen Vorteil darin: „Durch die Praktikumswochen können die jungen Menschen über die reinen Pflichtpraktika hinaus erweiterte Einblicke in Berufe und die Arbeitswelt gewinnen.“ Anders als beispielsweise das BORS-Praktikum (Berufsorientierung an der Realschule) ist es eine freiwillige Möglichkeit, Einblicke in verschiedene Berufe zu bekommen.
Hier können potenzielle Bewerber gesichtet werden
Zum ersten Mal nimmt AEB an den Praktikumswochen teil und sieht darin Vorteile. „Hier können potenzielle Bewerber gesichtet werden“, befürwortet Martin von Petzinger die Idee. Er sieht darin auch die Chance, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. „Junge Menschen brauchen Orientierung, wenn es um ihre Berufswahl geht“, lautet seine Devise. Im Herbst können sich die jungen Menschen erneut orientieren, wenn die zweite Runde der Praktikumswochen 2024 eingeläutet wird.