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Afrikanische Handelsbotschafter zu Gast
Das südliche Afrika ist derzeit eine der wirtschaftlich dynamischsten Regionen der Welt. Claus Paal, Präsident der IHK Region Stuttgart, ist überzeugt: Dies bietet auch Chancen für Unternehmen aus Baden-Württemberg. Dabei sieht er erheblichen Nachholbedarf. „Deutschland ist mit großem Elan dabei, Chancen in und mit afrikanischen Ländern zu verpassen. Wir müssen die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika auf Augenhöhe weiter vorantreiben“
Deshalb hat der IHK-Präsident 13 Vertreter der afrikanischen Handelsgemeinschaft SADC eingeladen, sich bei Firmenbesuchen, Diskussionen und Vorträgen ein Bild von der Wirtschaft und den Unternehmen der Region Stuttgart zu machen. Die Besuchswoche endete mit einem Unternehmerfrühstück, bei dem Unternehmensvertreter mit den afrikanischen Gästen ins Gespräch kamen.
Unternehmer und Unternehmerinnen um Austausch mit Botschaftern und Botschafterinnen
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IHK-Präsident Claus Paal mit den Botschaftern und Botschafterinnen der SADC-Länder
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Unternehmerinnen und Unternehmen treffen Vertreter und Vertreterinnen der SADC-Länder
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Joseph John Mpinganjira, Malawi und Dorcas Chileshe, Zambia
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Die Sprecherin der Botschafter und Botschafterinnen, Balbina Malheiros Dias Da Silva und IHK-Präsident Claus Paal bei der Begrüßung
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IHK-Präsident Claus Paal im Gespräch mit Phumelele Stone Sizani, Botschafter Südafrika
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Wilfried Porth und Claus Paal im Austausch mit Balbina Malheiros Dias Da Silve, Angola und Phumelele Stone Sizani, Südafrika
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Wilfried Porth im Austausch mit dem Botschafter von Südafrika
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Deutschland trifft Südafrika
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Interessierte Unternehmer
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Anregende Gespräche zwischen Deutschland und Malawi
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Interessierte Botschafterin aus Zambia
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Das Interesse war auf beiden Seiten groß, so dass sich der Vertreter Südafrikas, Phumele Stone Sizani, am Ende zuversichtlich äußerte: „Wir denken, dass wir heute und in weiteren Terminen konkrete Bedürfnisse identifizieren und durch diese Zusammenarbeit von Wirtschaft und Länderregierungen die benötigten Infrastrukturen für Afrika und den Handel weiter entwickeln können.“ Wichtige Themen waren Fachkräfte, Infrastruktur, Wasserstoff, Ausbildung, Hochschulen, Forschung und Mobilität.
Handelsvolumen um fast ein Viertel gewachsen
Wichtig war den Handelsbotschaftern in den Gesprächen aufzuzeigen, dass Afrika einiges zu bieten hat: Regionen mit Tech-Start-Ups und neuen dynamischen Märkten, noch wenig erschlossenen Potenzialen, viele Ressourcen, Fläche und eine junge wachsende Bevölkerung mit steigender Kaufkraft. Fünf afrikanische Länder befinden sich derzeit unter den zwanzig wachstumsstärksten Ländern der Welt, darunter zwei aus der Region des südlichen Afrika: die Demokratische Republik Kongo und die Seychellen. Und auch das Handelsvolumen mit Baden-Württemberg zeigt mit einem Zuwachs von 24 Prozent eine positive Dynamik, wenn auch noch auf niedrigem Niveau (2022: 8,3 Milliarden Euro).
Chance für Win-win-Vereinbarungen
„Europa und Afrika sind nur 14 Kilometer voneinander entfernt,“ stellt Dr. Nader Imani, Executive Vice President Global Education bei Festo Didactic heraus. Und mit den erneuerbaren Energien gäbe es große Chancen für Win-win-Vereinbarungen auf Augenhöhe. Denn Europa brauche diese für seine Dekarbonisierung und Afrika habe hier ein enormes Potenzial. Die Voraussetzungen seien günstig, dass die Zusammenarbeit von Unternehmen, Initiativen und Regierungen über die Entwicklungshilfe hinaus in Gang komme.
Großes Interesse an Zusammenarbeit
IHK-Präsident Claus Paal ist es sehr wichtig, dass sich die Unternehmen intensiver mit Afrika beschäftigen: „Ich arbeite seit Jahren an einer engeren und beschleunigten wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den Ländern des afrikanischen Kontinents. 2019 war bereits der erste Afrikatag in unserer Kammer und der Besuch der SADC-Gruppe zeigt das große Interesse an einer engeren Zusammenarbeit.“
Wirtschaftlichen und politischen Rivalen etwas entgegensetzen
Afrika und Europa könnten voneinander profitieren. Handel sei nicht nur eine der wichtigsten Voraussetzung für Entwicklung, sondern als gewinnbringendes partnerschaftliches Miteinander in Zeiten von Russlands Desinformationsstrategie für Afrika und des starken Einflusses Chinas als Investor, Kreditgeber, Lieferant und Rohstoffexporteur aus Afrika wichtiger denn je.
Die 1992 gegründete Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (Southern African Development Community - SADC) ist eine Gemeinschaft von 16 Ländern: Angola, Botsuana, Demokratische Republik Kongo, Komoren, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Südafrika, Eswatini (früher: Swasiland), Tansania, Sambia und Simbabwe. Sie hat ihren Sitz in der botswanischen Hauptstadt Gaborone. Mit einer Gesamtbevölkerung von über 360 Millionen Menschen ist die SADC die wichtigste subregionale Wirtschaftsorganisation Afrikas. Die EU arbeitet eng mit der SADC zusammen und bemüht sich um den Abschluss von Partnerschaftsabkommen. Ein einheitlicher regionaler Außenzoll existiert nicht. Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt die SADC seit ihrer Gründung bei der Umsetzung ihrer Integrationspläne.
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