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Frühjahrsempfang Rems-Murr
Fast 600 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung konnte IHK-Präsident Claus Paal und Geschäftsführer Markus Beier beim diesjährigen Frühlingsempfang der Bezirkskammer Rems-Murr begrüßen. Trotz des „Grillwetters“ war das „Goldbergwerk“ von Bezirksversammlungs-Mitglied Jörg Rauschenberger nicht nur „bis auf den letzten Platz gefüllt“ - einige Gäste mussten sogar stehen.
ZDF-Korrespondent live aus Washington zugeschaltet
USA-Korrespondent Elmar Theveßen war live aus Washington zugeschaltet.
Sicher wären es noch mehr geworden, wenn die Überraschung des Abends vorher bekannt gewesen wäre: Live aus Washington war ZDF-USA-Korrespondent Elmar Theveßen zugeschaltet, der von Michael Antwerpes, dem Moderator des Abends, zu 100 Tagen Trump interviewt wurde. Theveßen riet den Europäern, gemeinsam gegenzuhalten: „Der Disrupter muss disrupted werden“. Als Beispiel, wo das schon gelungen ist, nannte er die gemeinsamen Anstrengungen westlicher Länder, ihre US-Bonds auf den Markt zu werfen; „Da hat Trump kalte Füße bekommen und die Zollerhöhung ausgesetzt“, erklärte der Amerika-Fachmann.
Auch Paal warnte davor, „wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren“. Die Antwort auf die neuen globalen Herausforderungen könne nur ein starkes Europa sein. Es müsse sich aber auf seine Kernaufgaben besinnen: Frieden, Verteidigung und Freihandel – statt immer neuer Regulierungen. „Nur so kommen wir wieder voran.“
Paal: „Mal wieder Zeit für Optimismus”
Überhaupt sei „es auch mal wieder Zeit für Optimismus“. So biete der neue Koalitionsvertrag eine gute Grundlage für strukturelle Reformen. Er enthalte auch einige Ideen, die die IHKs eingebracht haben, zum Beispiel in Sachen Bürokratieabbau. „Das Schimpfen muss jetzt mal aufhören und Politik, Gesellschaft und Wirtschaft den Vorwärtsgang einlegen“, ergänzte er unter dem Applaus der Gäste.
309.000 neue Schadprogramme entstehen pro Tag
Inhaltlicher Schwerpunkt des Frühlingsempfangs war das Thema Cybersicherheit. Dazu war Dr. Timo Hauschild, Abteilungsleiter Cybersicherheit in der Wirtschaft beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eingeladen. Indem er die Gäste immer wieder ganz direkt nach ihren eigenen Maßnahmen gegen Cyberkriminelle fragte, machte er deutlich, wie dringend hier der Handlungsbedarf „gegen die effizient aufgestellte Cyberindustrie“ ist. Dafür sprechen schon die Zahlen: allein 309.000 Schadprogramme entstehen täglich neu und 1000 neue Pishing-URLs. Er mahnte, kein Chef müsse seine IT beherrschen, aber er müsse die richtigen Fragen stellen. Damit das gelingt bot er die kostenlose Unterstützung seines Hauses an. Insbesondere legte er allen Unternehmen nahe, der „Allianz für Cybersicherheit“ beizutreten.
Theater, Musik und Netzwerken

Abgerundet wurde das kurzweilige Programm vom Auftritt des Improvisionstheaters Stuttgart, das aus originalen Zitaten des Abends eine völlig neue Stehgreif-Geschichte machte. Als Überraschungsgast stimmte schließlich „the Pope of Funk“ Waldo Weathers mit seinem Saxophon und der unverwechselbaren Stimme die Gäste auf den Beginn des informellen Teils des Abends ein, dem Netzwerken bei Speis und Trank aus dem Remstal.
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Dr. Annja Maga