Drei Fragen an Christof Mlakar

"Früher drei Stunden, heute zehn Minuten"

Das Unternehmen Jebens GmbH mit Sitz in Korntal-Münchingen ist im Bereich Schwer- und Metallbau tätig. Christof Mlakar, Leiter der Qualitätssicherung, schätzt den Einsatz von Augmented Reality zur Qualitätssicherung sehr. Wie gestaltet sich der AR-Einsatz?
Herr Mlakar, in welcher Form nutzen Sie Augmented Reality (AR) in ihrem Unternehmen?
Wir setzen AR in der Qualitätssicherung ein. Über das Bauteil wird eine Art digitaler Zwilling zum Abgleich wie eine Schablone gelegt. Damit können wir zum Beispiel falsch positionierte Bohrungen oder fehlende Ösen identifizieren. Hierfür braucht es lediglich ein Tablet und die entsprechende Software.

Welche besonderen Vorteile bietet der Einsatz der Technologie?
Früher haben wir beispielsweise drei Stunden für die Abnahme anhand von 2D Zeichnungen und Erstellen des Prüfprotokolls gebraucht, heute dauert das mit AR zehn Minuten. Das ist eine enorme Zeitersparnis. Außerdem können wir virtuelle Abnahmen machen, bei denen der Kunde über eine Online Schalte trotzdem live dabei ist. Das macht weite Geschäftsreisen überflüssig, wenn es um das internationale Geschäft geht. Damit spart der Abnehmer Zeit und Kosten.

Mit Blick auf die Zukunft, welche AR-Anwendungen haben Sie geplant?
Es gibt noch Potenzial, was wir nutzen möchten. Die Einführung von AR-Brillen wäre ein weiteres Upgrade. Momentan sind wir aber noch auf der Suche nach der Lösung für ein technisches Hindernis. Bedingt durch das Produktionsumfeld müssen die Objektive der Brille hohe Temperaturen aushalten, dafür braucht es noch eine Lösung.

Bitte ergänzen Sie den folgenden Satz: Am Einsatz der AR schätze ich besonders, dass…
es einfach zu bedienen ist, eine hohe Genauigkeit garantiert und Kosten sowie Reklamationen reduziert.

Christof Mlakar präsentiert das Thema Qualitätssicherung mittels AR bei der ganztägigen Veranstaltung “Technologie zum Anfassen: Cobots, Exoskelette und XR hautnah erleben”, die am 27. Juni 2024 bei AI xpress in Böblingen stattfindet. Dort gibt es Live-Demonstrationen von kollaborativen Robotern und XR-Anwendungen, man kann Exoskelette am eigenen Körper testen, spannende Vorträge zu neuesten Entwicklungen hören und mit Unternehmen ins Gespräch kommen, die diese Technologien bereits erfolgreich einsetzen. Die Veranstaltung wird gemeinsam von der IHK Region Stuttgart und der Handwerkskammer Region Stuttgart organisiert. Sie findet im Rahmen des Projekts „Cluster Automotive Region Stuttgart 2.0 – Transformationsnetzwerk für den Fahrzeug- und Maschinenbau (CARS 2.0)“ statt, das durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert wird.