April 2024 | Schwerpunkt Europawahl

»Standardisierung treibt die EU voran«

Der Unternehmer Johannes Witte sieht in der Europäischen Union viele Vorteile für die Wirtschaft. 
„Es stimmt, die EU ist für uns kaum sichtbar, aber in vielen Dingen ist sie sehr bestimmend“, sagt Johannes Witte. Der Unternehmer muss es wissen: Seine Firma, die we3 witte elektrotechnik gmbh, hat zahlreiche internationale Aufträge. „Wir liefern viel ins Ausland, in den EU-Ländern kommen uns die Vorteile des EU-Binnenmarktes sehr entgegen“, sagt er. Lieferungen nach England machen zudem deutlich, welche Auswirkungen dessen Abkoppelung aus der Staatengemeinschaft in wirtschaftlicher Hinsicht hat, sagt Johannes Witte. „Es ist tatsächlich eine Katastrophe, mittlerweile ist es leichter, unsere Produkte in die USA zu schicken.“ 
Johannes Witte hat schon reichlich Erfahrung. Gemeinsam mit seinem Vater und seinem Bruder hat er das Unternehmen 2009 gegründet. Die Familie stammt ursprünglich aus Schleswig-Holstein und hat sich als Gründungsstandort das Gewerbegebiet in Bentwisch ausgesucht. „Wir haben hier mitten in der Werftenkrise angefangen, niemand hat damals auf uns gewartet. Los ging es mit vier Leuten, als reiner Lohnfertiger“, berichtet Johannes Witte. Mittlerweile zählt das Team 21 Köpfe – und das Portfolio ist deutlich breiter. 
Auf einem Tisch liegen verschiedene Elektrokabel. Eine Frau zieht sie mit ihren Händen auseinander.
Kabelkonfektionen und Kabelbäume gehören neben Schaltschränken ebenfalls zu den Schwerpunkten des Unternehmens. © IHK zu Rostock
Schaltschränke, Kabelkonfektionen und Kabelbäume gehören zu den Schwerpunkten. Die meisten Kunden kommen laut Johannes Witte aus dem Schiffbau und dem Wasser- und Abwasserbereich. Zu den Auftraggebern gehören außerdem Betriebe, die den Bereich Elektrotechnik aus Effizienzgründen komplett auslagern. Und auch im Bereich Forschung und Entwicklung hat sich das Unternehmen einen Namen gemacht. Unter anderem mit einem Frühwarnsystem, das Schäden durch schwefelhaltige Gase in Abwassersystemen detektieren kann. „Auch die Abwasserbranche hat große Personalprobleme. Durch dieses System können Wartungszyklen individuell angepasst werden, was mehr Effizienz bedeutet“, erklärt Johannes Witte. Das Projekt ist EU-gefördert. 
Ein Mann hält Elektrokabel in der Hand. Vor ihm sind verschiedene technische Geräte aufgebaut.
Zu den Auftraggebern des Unternehmens gehören auch Betriebe, die den Bereich Elektrotechnik aus Effizienzgründen komplett auslagern. © IHK zu Rostock
Auch wenn seine Unternehmertätigkeit viel Platz einnimmt – das politische Interesse, vor allem das an der EU, klammert Johannes Witte nie aus. „Ich war schon immer engagiert, schon seit Schulzeiten. Ich habe damals schon gesagt, dass ich mich als Europäer fühle, wenn andere sich eher nur als deutsch begriffen haben“, sagt er. „Ich bin auch der Meinung, man sollte sich für das, woran man glaubt, einsetzen, und zwar mehr als nur im kleinen Kreis“, fügt er hinzu und berichtet, dass er bei der letzten Europawahl aktiv Werbung für mehr Wahlbeteiligung gemacht hat. 
Auch dieses Jahr möchte Johannes Witte dafür appellieren, die Stimme abzugeben. „Viele sehen in der Europäischen Union nur ein großes Bürokratiemonster. Aber eigentlich ist sie ein Standardisierungstreiber. Und das kommt vor allem der Wirtschaft zugute. Standardisierung ist in meinen Augen das, was die EU gut macht.“
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