Mit Vintage-Mode zum Geschäftserfolg

Maik Sprenger trifft mit seinem Laden in der Rostocker KTV einen Nerv. In der Kategorie Neugründung hat er nun den regionalen Teil des IHK-Wettbewerbs „Erfolgsraum Altstadt“ gewonnen.
Ausgewählte Vintage-Mode für jeden Geschmack, Einrichtungsgegenstände aus recycelten Materialien und stetige Projekte zur Unterstützung von Jugendlichen und benachteiligten Menschen. All das und mehr macht das Unternehmen von Maik Sprenger aus. Der xx-Jährige hat sich mit dem Vintage Streetwear Store MyVint in der Rostocker KTV einen Namen gemacht.
© IHK zu Rostock
Seit 2023 war das Geschäft am Margaretenplatz zu finden, im Juni 2025 gab es die Neueröffnung in der ehemaligen Gusti-Leder-Filiale im Barnstorfer Weg. „Der Standortwechsel war eine meiner besten Entscheidungen“, sagt Maik Sprenger. Als weitere gute Entscheidung entpuppte sich für den Jungunternehmer die Teilnahme am IHK-Wettbewerb „Erfolgsraum Altstadt“. Im regionalen Teil holte sich MyVint in der Kategorie Neugründung den ersten Platz.

Vom nebenberuflichen Hobby zum Vollzeit-Unternehmen

Dass er mit seiner Idee einmal so erfolgreich sein wird, beflügele ihn und mache noch mehr deutlich, dass der Schritt in die Selbstständigkeit der richtige für ihn war. Und diesen hat er sich nicht leicht gemacht. Denn eigentlich kommt der Rostocker aus einem ganz anderen beruflichen Feld. „Ich habe Erzieher gelernt“, erzählt er. Neben der Ausbildung hat er in einem Modegeschäft gejobbt und sich immer mehr mit dem Thema Nachhaltigkeit in der Kleidungsindustrie beschäftigt.
Ich nehme seit Kurzem Ware zum Ankauf an. Was nicht zum Laden passt, geht an die Jugendhilfe.

Maik Sprenger, Inhaber von MyVint

„Die meiste Ware ist nicht nachhaltig produziert, qualitativ nicht hochwertig und wird trotzdem teuer verkauft.“, betont er. „Ich habe erst nach Alternativen für mich selbst gesucht und dann zum ersten Mal etwas in einem Vintage Store bestellt. Ich war begeistert und habe mich da tiefer reingearbeitet.“ Schnell wuchs in ihm die Idee, selbst einen Vintage-Onlineshop aufzubauen. Das setzte er zwar um, aber mit mäßigem wirtschaftlichem Erfolg. Erst als er mit der Unterstützung von Freunden und Bekannten regelmäßig Pop-up-Events in Cafés und anderen Einrichtungen organisierte, kam der größere Ansturm. „Da konnte ich das erste Mal wirklich Geld damit verdienen.“
Mitte 2022 habe er angefangen, sich ernsthafte Gedanken darüber zu machen, ob er die Selbstständigkeit nun Vollzeit angehen wolle. Denn bis dahin sei MyVint immer eine Art nebenberufliches Hobby gewesen. Letztlich entschied er sich dafür, sich vollends auf das Geschäft zu konzentrieren. Die IHK unterstützte ihn auf seinem Weg in die Selbstständigkeit, außerdem beantragte er den Gründerzuschuss der Arbeitsagentur. So konnte er Anfang 2023 seinen Laden eröffnen.

Immer wieder gemeinnützige Aktionen

Das Sortiment umfasst die verschiedensten Kleidungsstücke und Accessoires aus den 80er-, 90er- und 2000er-Jahren. Mindestens 20 Jahre alt solle sie sein, sagt Maik Sprenger. Denn es gehe ihm darum, sich von Fast Fashion und somit auch von klassischen Second-Hand-Läden abzugrenzen. Die hohe Nachfrage macht deutlich, dass er damit einen Nerv trifft. Vor allem seit dem Wechsel in den Barnstorfer Weg habe es nicht einen schlechten Tag im Laden gegeben. Manchmal seien bis zu 25 Leute gleichzeitig im Laden. „So viele Leute haben am alten Standort gar nicht reingepasst. Ich bin froh, dass ich mich kurzerhand noch auf die Fläche beworben habe.“
In Zukunft möchte Maik Sprenger den MyVint-Onlineshop weiter ausbauen. Um die Zeit dafür zu haben, möchte er zusätzlich zu seinen zwei aktuellen Minijobbern, die ihn im Laden unterstützen, noch zwei weitere einstellen. Mittelfristig hoffe er, eine feste Teilzeitkraft zu gewinnen. „Ich würde mich dann gern mehr aus dem Laden rausnehmen, um den Onlineshop noch besser betreuen zu können.“ Sein Anspruch ist, dass alle Kleidungsstücke, die es im Laden gibt, auch online verfügbar sind. „Die Kunden können das dann bequem zu Hause auswählen und dann bei uns abholen.“
Die Leidenschaft für seinen ersten Beruf ist Maik Sprenger bei alldem nicht abhandengekommen. Regelmäßig arbeitet er mit lokalen Akteuren aus der Jugendhilfe und anderen Einrichtungen zusammen. „Ich nehme zum Beispiel seit Kurzem Ware zum Ankauf an. Was nicht zum Laden passt, geht an die Jugendhilfe.“ Außerdem engagiere er sich dafür, für Jugendliche aller Subkulturen und Herkünfte mehr Netzwerkmöglichkeiten zu schaffen. „Ich hoffe, dass mein Laden weiter so gut läuft und ich ihn weiter als Plattform für gemeinnützige Zwecke nutzen kann.“