Mit Trinkwasserbrunnen gegen Plastikmüll

Oliver Dolch aus Rostock möchte die Herausforderung der Trinkwasserversorgung in unseren Städten angehen. Mit einer innovativen Lösung sorgt er dafür, dass Trinkwasser im öffentlichen Raum einfacher zugänglich wird – digital gesteuert, nutzerfreundlich und zukunftsorientiert.
„Ich habe schon immer von einem grünen Unternehmen geträumt, das mehr gibt als es nimmt“, sagt Oliver Dolch. Dem Rostocker gehören zwei Sushi-Restaurants, die Eröffnung eines dritten ist in Arbeit. Mit einem Konzept völlig abseits von der Gastronomie hat er den Landesausscheid des IHK-Wettbewerbs „Erfolgsraum Altstadt“ in der Kategorie Geschäftsidee gewonnen. Sein Thema: Smarte Trinkwasserbrunnen für die Versorgung von Bevölkerung und Touristen.
„Ich möchte die Trinkwasserbrunnen ins 21. Jahrhundert bringen, sie personalisierbar und interaktiv machen“, sagt Oliver Dolch. Die smarten Brunnen sollen mit Sensoren ausgestattet werden und es allen Durstigen ermöglichen über eine App ihre Mehrwegflaschen ganz nach ihren Bedürfnissen zu befüllen. „Denkbar wäre zum Beispiel ein Abomodell beim Wasseranbieter der Stadt, um dann das Wasser auch in größeren Mengen nutzen zu können.“
Mit seiner Geschäftsidee möchte der Unternehmer einen spürbaren Beitrag für die Umwelt leisten. Er erhoffe sich, allein in Rostock Tausende Plastikflaschen im Jahr zu sparen. „Mein absolutes Ziel wäre, dass folgende Generationen nicht mehr das Flaschenwasser aus den Supermärkten kaufen, sondern die Idee, regionales Trinkwasser in Mehrwegflaschen zapfen zu können, normal wird.“

Erste Gespräche mit der Stadt

Die Trinkwasserbrunnen sollen in der ganzen Stadt stehen, die bereits bestehenden also durch zahlreiche neue an diversen Hotspots in Rostock ergänzt werden. „Meiner Meinung nach wirkt das städtische Konzept für die öffentlichen Trinkwasserbrunnen nicht so wie es sollte. Ich kenne niemanden, der weiß, dass es sie überhaupt gibt, da sie sehr unauffällig sind. Wir brauchen etwas Auffälliges, vielleicht auch Polarisierendes, das Veränderung deutlich macht.“
Nur wenn alle Parteien zupacken und alle Rostocker zusammenrücken, kann die Stadt ein Statement in Sachen Nachhaltigkeit setzen.

Oliver Dolch

Um auch genug Sponsoren mit ins Boot zu holen, verknüpft Oliver Dolch seine Idee auch mit einem Marketingkniff: Regionale Firmen können ihre eigenen Designs auf die Brunnen bringen. Die Unternehmen könnten so für sich werben und gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt tun. „Nur wenn alle Parteien zupacken und alle Rostocker zusammenrücken, kann die Stadt ein Statement in Sachen Nachhaltigkeit setzen.“
Um die Idee in die Tat umzusetzen, müssen die Stadtverwaltung und Rostocks Wasserversorger Nordwasser mit an Bord sein. Erste Gespräche dazu gab es bereits. Für ihn wäre es die Erfüllung eines Traums, wenn es klappt, sagt Oliver Dolch. Das Konzept habe seiner Ansicht nach Potenzial, sich weit über Rostocks Grenzen hinaus unter einer App weiterzuentwickeln. „Ich bin davon überzeugt, dass man so damit ein Umdenken in ganz Deutschland erreichen kann.“