Februar 2025 | Aus- und Weiterbildung

Vom Azubi zum Brauereichef

Ronny Löwendei ist mit der Ausbildung in der Hanseatischen Brauerei in Rostock ins Berufsleben gestartet. Im März 2023 hat er dort den Posten des Geschäftsführers übernommen.
Ein Mann in gelber Jacke schaut in die Kamera und lacht. Hinter ihm stehen sehr viele blaue Bierkästen.
Ronny Löwendei ist 1999 als Azubi bei der Hanseatischen Brauerei gestartet. Seit 1. März 2024 ist er Geschäftsführer des Unternehmens. © IHK zu Rostock
Als Ronny Löwendei 1999 sein Abitur in der Tasche hatte, stand er vor der Entscheidung zwischen Ausbildung und Studium. Letztlich entschied er sich für die Ausbildung zum Industriekaufmann in der Hanseatischen Brauerei, um mit einer sicheren Basis ins Berufsleben zu starten”, sagt er. “Damit ging die Reise in der Brauerei los und sie läuft jetzt schon seit 25 Jahren gut.”
Richtig gut. Denn Ronny Löwendei hat sich sukzessive weiterentwickelt und am 1. März 2024 den Doppelposten des Geschäftsführers und Verkaufsdirektors Gastronomie für Mecklenburg-Vorpommern und das nördliche Brandenburg übernommen. Ich war nicht so tollkühn, dass ich mir das schon am Beginn meiner Ausbildung vorgestellt habe”, sagt er lachend. Aber er habe immer nach Wegen gesucht, sich zu engagieren und weiterzubilden. Das Unternehmen habe ihn diesbezüglich gefördert, aber vieles habe er sich auch durch eigenen Antrieb organisiert.
Entwicklungsprogramme für das Personal sind heute wichtiger als früher. Ich weiß nicht, wie es mir heutzutage als Jugendlichem ginge. Man muss viel Verständnis haben und wissen, dass Menschen sich langfristig entwickeln können.

Ronny Löwendei, Geschäftsführer der Hanseatischen Brauerei

Diese Eigeninitiative entwickelte Ronny Löwendei auch, weil ihm die Inhalte seiner Ausbildung Spaß machten und weil er immer den Plan hatte, sich weiterzuentwickeln. Die Freude an der Arbeit und die Identifikation mit dem Unternehmen sorgen dafür, dass man langfristig am Ball bleibt. Bei mir war es auf jeden Fall so.”
Diese Philosophie ist auch ein wesentlicher Bestandteil seiner Geschäftsführertätigkeit. Es sei wichtig, Programme zu haben für die Entwicklung des Personals. „Heute ist das wichtiger als früher. Ich weiß nicht, wie es mir heutzutage als Jugendlichem ginge. Man muss viel Verständnis haben und wissen, dass Menschen sich langfristig entwickeln können.“
Das gilt für ihn nicht nur für Azubis, sondern für jeden seiner insgesamt 55 Mitarbeiter. Alle sollen sich mit den Werten des Unternehmens identifizieren und entsprechend ihrer Fähigkeiten gefördert werden. Das Implementieren der Werte, die schon im Vorfeld von der gesamten Belegschaft erarbeitet wurden, fiel in die Startphase seiner Geschäftsführertätigkeit, sagt Ronny Löwendei. „Es hat sicher auch zu einem guten Anfang und meiner Akzeptanz auf dem neuen Posten beigetragen.“
Mein Fokus lag immer auf der praktischen Arbeit. Für mich hat es sich bewährt.

Ronny Löwendei, Geschäftsführer der Hanseatischen Brauerei

Generell sei der Übergang von seiner vorherigen Position kein Problem gewesen. „Ich bin immer noch Ronny“, sagt er, räumt aber auch ein, dass die Veränderungen, mit denen der Hierarchiewechsel einhergeht, auch wahrgenommen werden müssen.
Und welche Zukunftspläne hat der 44-Jährige für die Brauerei? Auf diese Frage macht er zunächst deutlich: „Bier ist ein altes, traditionelles Thema. Das kann man nicht neu erfinden.“ Allerdings benennt er auch Herausforderungen, mit denen das Unternehmen umgehen muss. Dazu gehört vor allem das immer stärkere Gesundheitsbewusstsein und der damit einhergehende immer weiter wachsende Trend zu unalkoholischen Getränken. Am Standort Rostock sei die Produktion von Null-Prozent-Bieren wegen sehr hoher technologischer Anforderungen derzeit noch nicht möglich, sagt der Brauereichef. „Als Teil der Radeberger-Gruppe können wir die Nachfrage aber auf jeden Fall bedienen. Wichtig ist, dass wir das Bedürfnis beim Kunden ernst nehmen.“
Ronny Löwendei geht mit viel Herzblut an seine Aufgaben heran und ist sich heute mehr denn je sicher: Die Ausbildung zu machen, war der richtige Schritt für ihn. „Ich hatte mir schon überlegt, dass ich danach noch ein Studium mache. Aber dann gab es so viele Möglichkeiten im Unternehmen, dass der Plan immer mehr in den Hintergrund rückte. Mein Fokus lag immer auf der praktischen Arbeit. Für mich hat es sich bewährt.“