Immobilien richtig in Szene gesetzt

Franziska Schwartz ist nach 15 Jahren wieder in die Region zurückgekehrt und hat sich hier mit einem Homestaging-Unternehmen selbstständig gemacht.

Zielgruppengerechte Raumgestaltung

Wenn ein Haus oder eine Wohnung zum Verkauf steht, kommt es bei den potenziellen Käufern vor allem auf den ersten Eindruck an. Wie sind die Zimmer geschnitten, kriegen wir unser Leben in diesen vier Wänden unter? Den entscheidenden Schubs Richtung Ja oder Nein gibt oft die Gestaltung der Räume, weiß Franziska Schwartz.
Mit ihrem Unternehmen Immoshape richtet die 35-Jährige Homestagerin Immobilien so her, dass sie bei der Besichtigung einen möglichst guten Eindruck machen. „Viele Menschen können sich nicht vorstellen, wie ihre eigenen Möbel in einen leeren oder von anderen Menschen möblierten Raum passen würden. Ich mache die Umgebung erlebbar“, sagt Franziska Schwartz.
Die Zusammenarbeit mit den Verkäufern entsteht über die involvierten Maklerbüros. Diese beauftragen die Unternehmerin, die jeweilige Immobilie richtig in Szene zu setzen. Das heißt vor allem: der Zielgruppe entsprechend. „Wenn eine Familie sich eine leere Immobilie anschaut, richte ich immer ein Kinderzimmer ein. Je nach Job kann auch ein Heimbüro sinnvoll sein, das bereite ich dann auch vor.“
Viele Menschen können sich nicht vorstellen, wie ihre eigenen Möbel in einen leeren oder von anderen Menschen möblierten Raum passen würden. Ich mache die Umgebung erlebbar.

Franziska Schwartz, Homestagerin

Die Möbel dafür bezieht sie von einem Dienstleister in den Niederlanden, der alles anliefert und aufbaut. Außerdem arbeitet sie mit einem Kunstverleiher zusammen, durch den höherpreisige Häuser und Wohnungen entsprechend gestaltet werden können. Kleinigkeiten wie Deko, Bettdecken und Co. organisiert Franziska Schwartz selbst.
Ist eine Immobilie noch bewohnt und möbliert, bekommen die Nochbesitzer einen Leitfaden. „Ich liste darin auf, welche Gegenstände wohin gerückt werden sollten, damit die potenziellen Käufer einen guten Eindruck bekommen.“

Nach 15 Jahren zurück in die Heimat

Die Grundlagen für ihre Selbstständigkeit hat sich Franziska Schwartz in ihrer früheren Tätigkeit bei einer Hausverwaltung in Halle erarbeitet. Dorthin ging die gebürtige Rostockerin nach dem Abitur für eine Ausbildung zur Immobilienkauffrau. Nach dem Abschluss folgten ein Bachelor- und ein Masterstudium, beides berufsbegleitend. Mit dieser Expertise im Gepäck hat sie sich hochgearbeitet, wurde schließlich Geschäftsführerin der Hausverwaltung.
Nach der Geburt ihres Sohnes verstärkte sich jedoch mehr und mehr der Wunsch nach einer Rückkehr in die Heimat. „Ich habe schon immer darüber nachgedacht, wieder zurückzugehen“, erzählt Franziska Schwartz. „Nach einem längeren Prozess haben wir den Schritt 2023 dann gewagt.“
Das Ankommen in der alten Heimat hat Franziska Schwartz gemeinsam mit ihrer kleinen Familie eigenständig gemeistert – ganz ohne Unterstützung durch offizielle Anlaufstellen wie das Welcome Center. Rückhalt gab es vor allem aus dem familiären Umfeld. Mit viel Eigeninitiative und Ausdauer brachte sich das Paar immer wieder bei Vermietern und Kitas ins Gespräch – mit Erfolg. Auch ihr Partner, ebenfalls selbstständig, fand schnell Anschluss und konnte sich in einer Rostocker Bürogemeinschaft einmieten. Dort hat auch Franziska Schwartz heute ihren festen Platz.
Der gesamte Prozess sei nach insgesamt 15 Jahren in einer anderen Stadt zwar auch sehr emotional gewesen, sie empfehle die Rückkehr in die Heimat dennoch jedem, der mit dem Gedanken daran spielt.

Direkter Draht zur IHK

Die Idee, sich selbstständig zu machen, reifte im gleichen Zuge in der jungen Mutter heran. Nach mehreren Monaten Pendeln zwischen Rostock und Halle, setzte sie auch das in die Tat um. „Ich habe in meiner früheren Tätigkeit oft mitbekommen, wie Wohnungen, die lange bewohnt wurden, neu saniert beziehungsweise hergerichtet wurden“, erzählt sie. „Potenziellen neuen Mietern wurden die gleichen vier Wände dann modern und frisch präsentiert. So kam bei mir auch die Idee des Homestagings auf.“
Zu sehen, wie sich eine Immobilie entwickelt, und wie erfolgreich solche Konzepte im Verkaufsprozess sein können – das finde ich erfüllend.

Franziska Schwartz, Homestagerin

Mit genau solchen Szenarien habe sie mittlerweile selbst viel zu tun. „Oft ziehen ja diejenigen aus, die eine Immobilie aus Altersgründen nicht mehr bewirtschaften können. Die Einrichtung entspricht dann dem Stil, der früher modern war. Es ist meine Aufgabe, dem Ganzen dann einen neutralen Anstrich zu verpassen.“
Der Kontakt zu den Verkäufern und den Maklern mache ihr dabei besonders Spaß, sagt die Jungunternehmerin. „Und zu sehen, wie sich eine Immobilie entwickelt, und wie erfolgreich solche Konzepte im Verkaufsprozess sein können – das finde ich erfüllend.“
Was sie im Zuge ihrer Gründung besonders freute: „Die IHK hat sich von sich aus bei mir gemeldet und mir Unterstützung angeboten. Ich fand das richtig gut.“
Spielen Sie auch mit dem Gedanken, in die alte Heimat zurückzukehren? Dann laden wir Sie herzlich ein zu unserem diesjährigen Rückkehrertag am 9. September in Warnemünde. Der Tag wird unter dem Motto „Work & Wave“ stehen und am Active Beach stattfinden. Rückkehrerinnen und Rückkehrer und alle, die es bald werden wollen, können hier mit Unternehmen aus der Region ins Gespräch kommen und ihre berufliche Zukunft gestalten.