Februar 2025 | Standort

Mit Messtechnik international erfolgreich

Der Rostocker Klaus Christofori entwickelt und vertreibt mit seinem Unternehmen spezielle Sensoren, die in der Metallindustrie stark nachgefragt sind. Weltweit gibt es kaum Mitbewerber.
Ein Mann mit blonden Haaren und weißem T-Shirt lächelt in die Kamera.
Dr.-Ing. Klaus Christofori ist in der Metallindustrie international bekannt. © Constantin Krüger
Eine Minifirma mit durchschlagendem Erfolg: Dr.-Ing. Klaus Christofori ist in der Metallindustrie international bekannt. Der Ingenieur entwickelt und vertreibt über sein Unternehmen TB Sensor eine Messtechnologie unter dem Markenzeichen ASCOspeed. Diese findet vor allem in sogenannten Walzwerken Anwendung, also dort, wo Stahl umgeformt wird. Die Produkte können mittels eines patentierten Verfahrens die Bandgeschwindigkeit in Walzprozessen messen. Das ist für die Regelung der Dicke wichtig, die die Qualität der Bleche bestimmt, wie sie zum Beispiel in der Automobilindustrie eingesetzt werden. „Es gibt nur drei Anbieter weltweit, die diese Technik beherrschen”, sagt Klaus Christofori.

Partnerfirmen übernehmen Produktion und Entwicklung

Der Anfang seiner Erfolgsgeschichte liegt in Dresden. Dort hat Christofori zehn Jahre für einen weltweit etablierten Sensorhersteller gearbeitet. „Meine Aufgabe war es, für die Messgrößen Länge und Geschwindigkeit einen neuen Produktbereich aufzubauen“, berichtet der Ingenieur. Als Produktmanager war er sowohl konzeptionell als auch für die Entwicklung des ASCOspeed verantwortlich. Nach einem Führungswechsel wurde das Unternehmern neu ausgerichtet, was zur Folge hatte, dass man das Produkt einstellen wollte.
Christofori konnte seine damaligen Arbeitgeber schließlich davon überzeugen, ihm sein Produkt zu überlassen, damit er sich damit eine neue Existenz aufbauen konnte. „Sie haben keine Zukunft darin gesehen.“ Ein Trugschluss, wie der weitere Werdegang des Rostockers zeigt.
Eine Geschäftsbeziehung lebt von Vertrauen – in die Technik und ihre Beständigkeit, in gute Preise und in die Zuverlässigkeit aller Beteiligten. Das ist nicht nebenbei in zwei Jahren aufgebaut, das ist der Kern der Arbeit.

Dr.-Ing. Klaus Christofori

Nach diesem Einschnitt kehrte er wieder in seine Heimatstadt zurück und gründete die TB Sensor GmbH. „Er selbst managt alle Geschäfte, die Produktion übernehmen regionale Partnerfirmen. Motivation dafür war der große Erfolg in China. „Die Kontakte dorthin hatte ich noch aus meiner Zeit in Dresden.“ Für die Endmontage ist die Rostocker Firma Optologic verantwortlich.
Das Unternehmen kümmert sich zudem um die Weiterentwicklung der Technologie. „Wir stemmen das ohne Fördermittel aus Mitteln des laufenden Geschäftes“, sagt Christofori. Auch nach fast zehn Jahren sei die Sensorik nach wie vor auf dem neuesten Stand.

„Eine gute Geschäftsbeziehung lebt von Vertrauen“

Für Klaus Christofori hat es sich gelohnt, nochmal neu anzufangen. „Ich war sehr gut vernetzt und hochmotiviert“, sagt er, räumt aber auch ein: „Dass ich die alten Werksverträge aus Dresden mitnehmen konnte, war ein großes Glück. Woanders hätte ich solche Aufträge nicht bekommen.“
Doch seitdem sind viele weitere Kunden hinzugekommen. Diese Kontakte zu pflegen bis auf die persönliche Ebene, das sei ihm das wichtigste Anliegen. „Eine Geschäftsbeziehung lebt von Vertrauen – in die Technik und ihre Beständigkeit, in gute Preise und in die Zuverlässigkeit aller Beteiligten. Das ist nicht nebenbei in zwei Jahren aufgebaut, das ist der Kern der Arbeit.“

Bürokratie hemmt Nutzung von Fachkompetenz

Um zudem neue Kunden auf sich aufmerksam zu machen, geht Christofori auf diverse Messen und veröffentlicht mehrmals im Jahr einen Newsletter. Letzterer geht mittlerweile an rund 3.000 Empfänger, darunter Kunden und Fachleute aus aller Welt.
Wir haben in Deutschland so viele kluge Köpfe mit viel Knowhow. Das muss unbedingt mehr zum Zuge kommen.

Dr.-Ing. Klaus Christofori

„Ich bin froh, dass es sich so entwickelt hat. Das Unternehmen ist aus einer Notlösung heraus erwachsen und jetzt komme ich damit sehr gut über die Runden, kann alle pünktlich bezahlen und davon leben.“
Bei aller Arbeit, die er gern in seine Firma steckt, sieht Christofori auch Schattenseiten am Unternehmertum. Allen voran die Bürokratie. „Das ist sehr zeitfressend. Fachkompetenz ist dabei gar nicht gefragt, sondern Fleiß. Aber gerade die Fachkompetenz ist die, die man selbst mehr nutzen muss“, betont er. „Wir haben in Deutschland so viele kluge Köpfe mit viel Knowhow. Das muss unbedingt mehr zum Zuge kommen.“
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