Standort

Emissionsfreie Energie dank Wasserstoff

Die Rostocker CYTOK GmbH entwickelt Anlagen zur Energieversorgung von Wohn- und Gewerbegebäuden.
Der Einsatz von Wasserstofftechnologie in kommerziellen Kundenanlagen zur Energieversorgung – für die CYTOK GmbH aus Rostock ist das keine Zukunftsmusik. Das 2023 gegründete Unternehmen plant und liefert Anlagen, die mit überschüssigem Strom Wasserstoff erzeugen und diesen in Methan umwandeln.
Die Technologie wird schon erfolgreich von Unternehmen genutzt. Unter anderem von einem Ferien- und Freizeitgebiet in Niedersachsen. „Dort werden die Hotel- und Nebengebäude sowie eine elektrische Wasserskianlage über unser System versorgt“, sagt Geschäftsführer Klaus Schirmer.
Schirmer hat das Unternehmen gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Martin Weiss gegründet. Beide waren bei dem früheren Entwickler der Technologie beschäftigt. Das Unternehmen hatte jedoch die diversen Krisen in den vergangenen Jahren nicht überstanden und musste Insolvenz anmelden. „Wir wollten die Technologie jedoch nicht untergehen lassen und bieten mit den CYTOK hydrogen pirates die international patentierten Anlagen wieder an“, so Schirmer.
In jedem Fall erreichen wir die geforderten 65 Prozent emissionsfreier Wärmeerzeugung.

Klaus Schirmer, Geschäftsführer der CYTOK GmbH

Das achtköpfige Team hat die vorhandene Technologie seit der Gründung weiterentwickelt und optimiert. So verbrennen die Anlagen das mit Wasserstoff und CO2 erzeugte Methan in einem geschlossenen Kreislauf. „Wir fangen das bei der Verbrennung entstehende CO2 auf und verwenden es immer wieder zur Herstellung von neuem Methan, also synthetischem Erdgas,“, erklärt der Geschäftsführer.
Der Vorteil der CYTOK- Anlagen: Sie sind redundant zur Infrastruktur, also dem Gas- und Stromnetz. Sollte die selbst erzeugte Energie nicht ausreichen, kann entweder mit grünem Netzstrom weiterer Wasserstoff erzeugt werden, oder durch einfaches Umschalten wird Erdgas aus dem Netz zur Energieerzeugung genutzt. „In jedem Fall erreichen wir die geforderten 65 Prozent emissionsfreier Wärmeerzeugung“, betont Klaus Schirmer.
Interessant sei das auch für Wohnungsgesellschaften. Laut Schirmer ist der Bestandsbaubereich dafür besonders prädestiniert. „Wir können eine emissionsfreie Lösung anbieten, ohne dass komplett saniert werden muss.“
Wir wollen, dass MV seine Chance nutzt und günstigen grünen Strom nicht nur an andere Bundesländer liefert.

Klaus Schirmer, Geschäftsführer der CYTOK GmbH

Während die Entwicklung der Technologie am Firmensitz auf dem Gelände der ehemaligen Neptunwerft stattfindet, werden die Komponenten für die Anlagen von Zulieferern gefertigt und bislang beim Kunden montiert. Aktuell ist die Geschäftsführung auf der Suche nach Gewerberäumen, in denen eine geplante Containerlösung und Anlagenmodule vorgefertigt werden können. Dort soll auch die Forschungs- & Entwicklungsabteilung untergebracht werden.
Speziell in MV engagiert sich die CYTOK in diversen Netzwerken, unter anderem bei der Gründungswerft MV und MVeffizient. „Es ist nicht nur für uns wichtig, uns hier zu etablieren. Wir wollen, dass das Land seine Chance nutzt und günstigen grünen Strom nicht nur an andere Bundesländer liefert.“
Veröffentlicht am 7. Mai 2025
Kai Retzlaff

IHK zu Rostock (in diesem Jahr auslobende Kammer)