Das Büro der Zukunft

Smartboard statt Tafel, digitales Flipchart statt Zettelwirtschaft, Farbkonzept statt Tristesse – so sehen moderne Arbeitswelten aus. Zumindest könnten sie das. Dass die Realität in vielen Unternehmen noch ganz anders aussieht, ist anerkannte Tatsache. Die aktuelle Digitalisierungsumfrage der IHKs in MV untermauert das. Das heißt aber nicht, dass es immer so bleiben muss. Das Digitale Innovationszentrum (DIZ) Rostock wird Unternehmen in Zukunft in Sachen Digitalisierung verstärkt an die Hand nehmen. Im Rahmen des Projektes Rostock Digital entsteht dort gerade das Büro der Zukunft, ein Showroom, in dem Unternehmen innovative Arbeitstools und Raumkonzepte hautnah erleben und ausprobieren können.

Neben jeder Menge Technik wird es  einen Loungebereich und diverse Präsentationen geben, zum Beispiel von möglichen Farbkonzepten für Büroräume. „Zu agilem Arbeiten gehört eine innovative technische Ausstattung, aber auch noch sehr viel mehr“, betont Laura Hagenloch, Standortkoordinatorin für das Projekt Rostock Digital. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch die richtigen Büromöbel, die ebenfalls ihren Platz im Vorführbüro haben werden.

„Wir wollen ein digitales Mindset, aber auch generell Offenheit für Veränderungen fördern“, so Laura Hagenloch. Angelehnt ist das Büro der Zukunft an das Digitale Klassenzimmer des DIZ. Dort können Lehrer und Lehrerinnen sich gemeinsam mit ihren Schulleitungen bereits seit zwei Jahren an neuesten digitalen Anwendungen ausprobieren. In einem geschützten Raum werden somit Berührungsängste abgebaut und Fähigkeiten für die praktische Anwendung im Unterricht trainiert .

Nach diesem Prinzip soll auch das Büro der Zukunft funktionieren, als Ort zum Ausprobieren und Fragenstellen. Zielgruppe ist daher nicht nur die Führungsebene der jeweiligen Betriebe, sondern sind auch die Mitarbeitenden. Vor allem diejenigen, die Daten managen und Softwarekompetenzen brauchen.

Noch steckt das DIZ-Team mitten in der Planungsphase, richtig los geht es im Herbst. Vorab wird es aber schon Workshops geben, in denen die konkreten Bedarfe der Unternehmen analysiert werden.

Wo genau KMU Unterstützung in Sachen Digitalisierung brauchen, ermitteln unter anderem die Digital-Lotsinnen Maria Freuck und Daria Mathiaszyk, die ebenfalls Teil des Projekts Rostock Digital sind. Ihre Aufgabe ist es, über den Rand der Stadt hinauszugehen und herauszufinden, wo der Schuh bei den Unternehmen im Landkreis drückt.

Eine Auftaktveranstaltung im Hotel am Schlosspark in Güstrow, bei dem auch das dort ansässige Coworking Space besucht werden konnte, brachte bereits Vertreter und Vertreterinnen unterschiedlicher Branchen zusammen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Thema Social Recruiting. „Es war ein voller Erfolg“, sagt Maria Freuck. „Die Runde war branchentechnisch sehr divers und hatte großes Interesse an dem Austausch.“

Weitere Events sind bereits in Planung. An verschiedenen Orten im Landkreis können Unternehmen mit anderen diskutieren und durch Vorträge von Fachreferenten neues Wissen aufbauen. Maria Freuck: „Wir als Digital-Lotsinnen bringen unsere Vernetzungskompetenz mit und haben mit dem DIZ die perfekte fachliche Basis. Mit unseren Veranstaltungen wollen wir diese Fachkenntnisse in den Landkreis tragen.“

Die nächste Veranstaltung findet am 27. April im Rahmen des Coworking Festivals in Gut Pohnstorf statt.

Das Digitale Innovationszentrum Rostock (DIZ) hat es sich zur Aufgabe gemacht, in Rostock und Umgebung Veränderungen und Umbrüche der Zukunft mitzugestalten und insbesondere den digitalen Wandel zu begleiten. In den Räumlichkeiten des DIZ können digitale Werkzeuge erlebt, erkundet und erprobt werden. Mit  Projekten wie dem Digitalen Klassenzimmer, Beyond Peers, SPiNNoff und dem Ideenwettbewerb werden digitale Impulsgebende und Entdeckende miteinander vernetzt.

Das Projekt Rostock digital ist Teil der Initiative Digitales MV, mit dem das Landesministerium für Inneres, Bau und Digitalisierung die Digitalisierung voranbringt. Im Februar 2022 wurde die DIZ GmbH gegründet. Gesellschafter sind die Hansestadt Rostock, die Universität Rostock und die Ostsee-Sparkasse.