9. März 2023

Aufkündigung der Kooperation zwischen Universität Kassel und Wehrindustrie

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg bedauert die Entscheidung der Universität Kassel, ihre langjährige Ausbildungskooperation mit Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) zu beenden.
„Die Aufkündigung des Programms ‚Studium im Praxisverbund‘, kurz Stip, aufgrund einer vor zehn Jahren verabschiedeten Zivilklausel konterkariert Anstrengungen und Initiativen zur Fachkräftesicherung in der Region. Das Ende der Zusammenarbeit kommt zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt“, sagt Dr. Arnd Klein-Zirbes, Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg. Stip sei ein hochqualifiziertes duales Studium, das den Standort bereichert und junge Menschen in der Region hält beziehungsweise in die Region zieht, so Dr. Klein-Zirbes. Es handele sich bei Rheinmetall und KMW um Unternehmen, die zur Prosperität der Region beitragen.
Über 65 Prozent der Unternehmen im IHK-Bezirk bezeichneten in der jüngsten Konjunkturumfrage den Fachkräftemangel als größtes konjunkturelles Risiko. Es bestehe die Gefahr, dass Stip künftig als hochqualifiziertes, duales Studienangebot außerhalb der Region stattfände.
Hinzu kommt, dass die Studienanfängerzahlen im für die regionale Wirtschaft wichtigen Fachbereich 15, Maschinenbau und Mechatronik, der Universität Kassel von über 500 im Jahr 2011 auf unter 100 im Jahr 2021 gesunken sind. Dieser Abwärtstrend dürfte durch die Aufkündigung der Kooperation eher verstärkt werden.
Die IHK Kassel-Marburg wirbt dafür, dass die Universität Kassel ihre Entscheidung noch einmal überdenkt.