Mindestlohnerhöhung zwingt Unternehmen zu Anpassungen

Die geplante Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns auf 13,90 Euro pro Stunde ab 2026 und 14,60 Euro ab 2027 setzt viele Unternehmen unter Druck. Das zeigen erste Vorabergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg.
Fast 43 Prozent (bei Mehrfachnennungen) der Betriebe geben an, auch höhere Lohngruppen anheben zu müssen, um Lohnabstände zu wahren. Rund 38 Prozent planen Preiserhöhungen, um die steigenden Personalkosten weiterzugeben. Circa 37 Prozent erwarten keine unmittelbaren Effekte. Knapp 30 Prozent der Unternehmen zahlen aktuell Mindestlohn und müssen Löhne anpassen, wenn die Erhöhung greift.
Gleichzeitig befürchten viele Betriebe Einschnitte bei Beschäftigung und Angebot:
  • 13,4 Prozent rechnen mit einem Stellenabbau,
  • 7,7 Prozent erwarten Einschränkungen bei Produktion oder Dienstleistungen,
  • 5,7 Prozent nennen sonstige Maßnahmen.
„Die Vorabergebnisse zeigen, dass die geplante Mindestlohnerhöhung viele Unternehmen zu strukturellen Anpassungen zwingt“, sagt Thomas Rudolff, Sprecher der IHK Kassel-Marburg.
„Gerade kleine und mittelständische Betriebe in personalintensiven Branchen stehen vor großen Herausforderungen, um höhere Lohnkosten zu tragen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.“ Befragt wurden rund 300 Unternehmen aus dem IHK-Bezirk.
Die endgültigen Ergebnisse der IHK-Konjunkturumfrage mit ausführlichen Branchendaten werden in den kommenden Wochen veröffentlicht.