Juni 2023 | Wettbewerb "Erfolgsraum Altstadt 2023"

„Durchhalten, durchhalten, durchhalten“

Ein Anbieter von hochwertigem Biofleisch, ein Laden für Naturkosmetik und ein family concept store sind im Bezirk der IHK zu Rostock die Preisträger des „Innenstadt-Wettbewerbs ,Erfolgsraum Altstadt 2023‘“. Das hatte eine Jury aus Vertretern der IHK, der Wirtschaftsjunioren Rostock, der Ostseesparkasse Rostock, der Gesellschaft für Wirtschafts- und Technologieförderung Rostock mbH, des Handelsverbandes Nord e.V. und der Media Markt TV-HiFi-Elektro GmbH Stralsund entschieden. Zuvor hatten die Juroren alle 19 Bewerberinnen und Bewerber aus sieben Städten im IHK-Bezirk zwischen Rügen und Güstrow vor Ort besucht und bewertet.

Die Steakwerft

Stefan Pistol aus Güstrow konnte sich mit seiner Steakwerft in der Kategorie Neugründung den ersten Platz sichern. Seit Dezember 2022 produziert er in der Barlachstadt zertifiziertes Biofleisch und Spezialitäten. „Man muss alles mit Leidenschaft machen, authentisch sein und wenn es mal kritisch wird – durchhalten, durchhalten, durchhalten“, gibt der Unternehmer allen mit auf den Weg, die selbst mit dem Gedanken spielen, sich selbstständig zu machen.
Stefan Pistol bei der Arbeit in seiner Steakwerft in Güstrow.
© IHK zu Rostock
Für ihn sind Veranstaltungen in den Innenstädten als gemeinsame Aktionen der Händler vor Ort ein Mittel für florierende Innenstädte, sagte er bei der Preisverleihung. „Wir haben kürzlich selbst eine gemacht und festgestellt, es lohnt sich.“ Unternehmer in den Zentren müssten daher immer schauen, welche anderen Unternehmer ihre Nachbarn seien und mit ihnen zusammen arbeiten.

BioBalsam

Juliane Giesel hat vor zehn Jahren ihr Geschäft BioBalsam Naturkosmetik in der Rostocker Altstadt gegründet. Sie überzeugte die Jury und konnte sich in der Kategorie Geschäftsentwicklung durchsetzen. „Das ist eine unglaubliche Wertschätzung“, freute sich die Unternehmerin.
Selbstständig sein, mit dem Gedanken konnte sich Juliane Giesel schon immer anfreunden. Die zündende Idee kam schließlich durch ihre persönliche Leidenschaft für Naturkosmetik. Ihr Produktportfolio hat sie seitdem sukzessive erweitert. Die angebotenen Seifen werden in der hauseigenen Manufaktur gefertigt. Darüber hinaus bietet Juliane Giesel Seifenworkshops an und fertigt individuelle Seifen auf Bestellung. Es gibt auch ein integriertes Kosmetikstudio dessen Erweiterung ist ebenfalls in Planung.
Juliana Giesel (2. von rechts) mit den Jurymitgliedern des Innenstadt-Wettbewerbs.
© IHK zu Rostock
Auch die Rostockerin betont, dass die Innenstädte durch Events und Erlebnischarakter belebt werden müssen. „Mehr davon, vor allem für Familien, das ist das, was die Innenstädte brauchen“, sagte sie bei der Preisverleihung. „Denn die Persönlichkeit in den Geschäften, das kann das Internet nicht bieten.“
Auch bessere Möglichkeiten für Gründer und Einzelhändler sind nach Juliane Giesels Einschätzung künftig entscheidend. Für sie sei es zum Beispiel nicht in Frage gekommen, in der Kröpeliner Straße, direkt im Zentrum Rostocks, ihren Laden zu eröffnen – wegen der zu hohen Mieten.

Lieve

In der Kategorie Geschäftskonzept machte der Family Concept Store Lieve das Rennen. Gründerin Katja Zimmer hat das Geschäft im Mai 2023 am Rostocker Hopfenmarkt eröffnet. Die Jungunternehmerin ist durch die Eindrücke holländischer Läden geprägt und bietet nachhaltige Produkte an – von Kleidung über Spielwaren bis hin zu Einrichtungsgegenständen und Accessoires. So möchte sie mit ihrem Geschäft die ganze Familie ansprechen und zum Wohlfühlen einladen.
Katja Zimmer (2. von rechts) hat in Rostock den Family Concept Store Lieve aufgemacht. Die Jury machte auch bei ihr Station, um sich vom Gesamtkonzept ein Bild zu machen.
© IHK zu Rostock
„Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich gewinne“, sagte Katja Zimmer nach der offiziellen Verkündung. Sie habe schon lange den Wunsch gehegt, einen solchen Laden zu eröffnen und sich zweieinhalb Jahre lang alles gut überlegt.
Um die Innenstädte voranzubringen, sei es für sie wichtig, dass mit den Einzelhändlern gesprochen werde. „Und dann auch wirklich umgesetzt und nicht nur geredet wird“, betonte die Gründerin.