Dezember 2024 | Weihnachten in unserer Region

Weihnachten bei unseren Einzelhändlern

In der Vorweihnachtszeit ist in den inhabergeführten Geschäften der Region viel los. Wir haben drei von ihnen besucht und mit ihnen über die Besonderheiten des Unternehmertums – und des Weihnachtsfestes – gesprochen.

Das Snik Snak in Grimmen

Wer Weihnachten und vor allem das Dekorieren rund ums Fest liebt, wird sich in Anke Wiegerts Geschäft Snik Snak in Grimmen sehr wohl fühlen. Kugeln für den Weihnachtsbaum, Kerzenhalter, Weihnachtskissen und vieles mehr hat die 55-Jährige im Angebot. Und auch darüber hinaus kennt ihr Sortiment kaum Grenzen. Von Geschenkartikeln bis Wohnaccessoires ist für jeden Anlass etwas zu finden.
Die Grimmenerin hat das Geschäft vor 16 Jahren übernommen und weiß genau: “Das Weihnachtsgeschäft ist immer das größte im Jahr.” Aber die Kunden seien im Grunde auch zu vielen anderen Anlässen immer zu ihr gekommen. Das hat sich allerdings seit der Coronapandemie verändert. Direkt nach dem Ende der Einschränkungen seien die Leute wieder in ihren Laden geströmt, berichtet Anke Wiegert. “Alle waren ausgehungert, wollten einkaufen, unter Menschen sein und etwas erleben.”
Doch nach und nach sei die Kaufstimmung stark zurückgegangen. Die Entwicklungen in der Grimmener Innenstadt spiegeln das wider: Seit Ende 2023 sind mehrere Geschäfte entweder umgezogen – um die Nähe der Autobahnanbindung zu nutzen – oder haben ganz aufgegeben. “Ich fühle mich hier abends, wenn es so früh dunkel wird und kaum noch Schaufenster beleuchtet sind, richtig allein”, erzählt Anke Wiegert. Sie hoffe, dass sie selbst es schafft, länger durchzuhalten – viel Optimismus schwingt dabei aber nicht in ihrer Stimme.
Doch die Adventszeit hebt sich glücklicherweise von anderen Phasen im Jahr ab. “Weihnachten ist aber auch da nochmal was anderes. Da nimmt es immer, auch dieses Jahr, an Fahrt auf”, sagt die Unternehmerin. Was wird dann am meisten gekauft? “Alles.” Sie selbst dekoriere auch gern, am liebsten im rustikalen Stil. “Seit die Kinder aus dem Haus sind, ist es zwar weniger geworden, aber ich habe trotzdem viel Freude daran.”

Nordic Soul in Rostock

Anja Derrath-Liese sagt: “Der Einzelhandel verändert sich – und bietet neue Chancen.” Sie betreibt in der Langen Straße in Rostock gemeinsam mit ihrer Tochter Marie Sophie das Geschäft Nordic Soul. “Jeder ist sehr stark für sich selbst verantwortlich. Man sollte die sozialen Medien nutzen, um immer wieder auf sich und seine Produkte aufmerksam zu machen”, sagt die 51-Jährige.
Bei Nordic Soul dreht sich alles um handgemachte Produkte, die in deutschen Manufakturen und europäischen Werkstätten hergestellt werden. Alles, was es dort zu kaufen gibt, von der Geburtstagskarte über Kinderspielzeug bis Geschirr, wählen Mutter und Tochter mit Sorgfalt aus. So entsteht ein Mix von Produkten aus traditionellen Manufakturen und Produkten von innovativen Start-ups. Damit würdigt Anja Derrath-Liese zu großen Teilen ihre Herkunft: “Ich komme aus Sachsen. Dort bin ich aufgewachsen inmitten von Handwerksbetrieben und Manufakturen. Ich hatte die Idee, das in einem Geschäft zu bündeln und wieder sichtbar zu machen.” Gerade zur Weihnachtszeit wird das sehr gut angenommen.
Ein besonderes Highlight möchte Anja Derrath-Liese in ihrem Sortiment nicht benennen. Die Bedürfnisse und Wünsche seien individuell und viele ihrer Produkte würden sich großer Beliebtheit erfreuen. “Das Holzspielzeug oder der echte Thüringer Baumschmuck, so etwas kommt sehr gut an. Aber vieles andere eben auch.” Die beiden Frauen scheinen mit ihrem Geschäftskonzept also einen Nerv getroffen zu haben. Laut Tochter Marie liegt das nicht nur am individuellen Charakter der einzelnen Produkte, sondern auch daran, dass sie und ihre Mutter beim Einkaufen der Waren nicht auf kurzlebige Trends achten und lieber auf langlebige klassische Produkte setzen. “Wir gehen mit offenen Augen durch die Welt und lassen uns inspirieren.”
Bei ihrer Arbeit verlieren die beiden Frauen nie den Spaß an der Sache. “Uns macht das Geschäft viel Freude. Die Herausforderungen, die damit zusammenhängen, machen uns jeden Tag von Neuem Spaß und bringen uns voran”, sagen die beiden Unternehmerinnen. Mit der gleichen Freude blicken sie auch auf das Weihnachtsfest. “Weihnachten bedeutet für uns Familie, Besinnlichkeit, Zusammensein.”

Blumenhaus Bade in Bad Doberan

Frau im Blumenladen mit Weihnachtsstern und Adventskranz in der Hand
Christina Bade-Markgraf zeigt, was in der Vorweihnachtszeit besonders gut verkauft wird: Weihnachtssterne und Gestecke. © IHK zu Rostock
Ein richtiger Weihnachtsfan ist auch Christina Bade-Markgraf. Das sieht man besonders, wenn man ihren Blumenladen Am Markt in Bad Doberan betritt. Liebevoll gestaltete Adventskränze und -gestecke stehen oder hängen im Raum, Weihnachtssterne, Christrosen, Amaryllis, Kerzen und vieles mehr sollen auch die Kundschaft in Weihnachtslaune versetzen. Und das klappt, denn hier ist derzeit immer was los. “Neben Muttertag, Frauentag, Valentinstag und Ostern zählt Weihnachten zu den umsatzstärksten Zeiten”, sagt die Unternehmerin. “Nicht nur Blumen, Gestecke und Kränze verlangen uns große Kreativität ab. Auch im Geschenkebereich werden zu Weihnachten viele schöne Artikel bei uns gekauft.”
Ein Blumenautomat, in dem verschiedene Sträuße stehen.
Der Blumenautomat auf dem Hinterhof des Blumengeschäfts wird immer saisonal bestückt. Aktuell findet man dort auch weihnachtliche Sträuße und mehr. © IHK zu Rostock
Mit ihrer angestellten Floristin, einer blumenliebenden Hilfskraft, einer wissbegierigen Auszubildenden und drei Rentnern, die regelmäßig unterstützen, kommt Christina Bade-Markgraf allen Weihnachtswünschen nach. Auch außerhalb ihrer Öffnungszeiten kann sie ihre Kundschaft mit liebevoll gestaltetem Blumenschmuck beglücken. Denn auf dem Hinterhof steht schon seit 20 Jahren ein Blumenautomat. Kürzlich wurde er gegen einen viel moderneren ausgetauscht, weil die Unternehmerin aufgrund von Personalmangel die Öffnungszeiten verkürzen musste. “Unser neuer Helfer kann jetzt auch kühlen, ist voll ausgeleuchtet, nimmt Kartenzahlung aller Art und kann sogar für persönliche Bestellungen programmiert werden”, freut sich Bade-Markgraf, die das Geschäft nach Studium und Meisterausbildung von ihrer Mutter übernommen hat. Saisonal werden hier passende Sträuße und Gestecke hineingestellt – jetzt zu Weihnachten also auch Weihnachtsgestecke und Weihnachtssträuße.
Noch nie hat die Bad Doberanerin bereut, sich 2022 selbstständig gemacht zu haben, auch wenn die Bürokratie, politische Entscheidungen und Mitarbeitermangel manchmal anstrengend sind: “Es macht Spaß, den Einkauf zu bestimmen, Kreativität auszuleben und Dank vieler lieber Kunden am Ende des Tages den Erfolg seiner Arbeit zu sehen.”

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Christina Milbrandt / Karen Mühlbach
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