23. Juni 2023

IHK begrüßt Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Kassel-Marburg begrüßt in weiten Teilen das geplante Fachkräfteeinwanderungsgesetz.
IHK-Präsident Jörg Ludwig Jordan erhofft sich von dem Gesetz eine besser gesteuerte Zuwanderung in den deutschen Arbeitsmarkt. „Der Mangel an Fach- und Arbeitskräften ist eine der größten Herausforderungen unserer Volkswirtschaft. Wir müssen daher neben inländischen Potenzialen auch intensiv um Fachkräfte aus dem Ausland werben. Wichtig ist, dass die Verwaltungsverfahren unbürokratisch umgesetzt werden“, so IHK-Präsident Jordan. „Wir dürfen im Wettbewerb mit anderen Nationen potenzielle Fachkräfte nicht durch überzogene Verwaltungsvorschriften abschrecken.“ Aus Sicht der IHK ist das geplante Punkte-System im Fachkräfteeinwanderungsgesetz grundsätzlich ein guter Ansatz: „Es hat sich in Einwanderungsländern wie Kanada, Neuseeland und Australien bewährt. Es kann auch in Deutschland funktionieren“, so der IHK-Präsident.
Ausbildungsgarantie kein erfolgversprechender Weg
Kritik äußert die IHK Kassel-Marburg an der von der Bundesregierung geplanten Ausbildungsgarantie. Jungen Menschen, die keinen Ausbildungsplatz in einem Unternehmen finden, so der Gesetzentwurf, soll eine außerbetriebliche Ausbildung angeboten werden. Dies sei, so IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Arnd Klein-Zirbes, angesichts von rund 600 offenen Lehrstellen in Nordhessen und der Region Marburg der falsche Weg. „Besser ist es, die seit 2014 in der Allianz für Aus- und Weiterbildung verabredete Chancengarantie weiterzuentwickeln.“ Danach erhalte jeder zum 30. September eines Jahres unvermittelte Jugendliche drei Angebote für betriebliche Ausbildungsplätze – wenn auch nicht immer im Wunschberuf. Zuspruch der IHK, so der Hauptgeschäftsführer, findet, dass der Gesetzentwurf ausdrücklich Abstand von einer branchenübergreifenden Umlage zur Finanzierung einer Ausbildungsgarantie nimmt.