Pressemeldung

Mit Energie in die Zukunft

Unsichere energiepolitische Rahmenbedingungen treffen auf innovative Ansätze in den Unternehmen der Region Amberg-Sulzbach: Wie sich die Wirtschaft in Sachen Energie zukunftssicher aufstellen kann und was sie von politischer Seite erwartet, darüber diskutierten die Mitglieder des IHK-Gremiums Amberg-Sulzbach am Montag im Besucherzentrum „The Impulse“ am Siemens-Standort in Amberg.
„Beim Thema Energie im wirtschaftlichen Kontext kommen wir am magischen Dreieck aus Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit nicht vorbei“, erläuterte IHK-Energieexperte Richard Röck. Was sich einfach anhört, stellt die Unternehmen in der Region Amberg-Sulzbach vor Herausforderungen: Denn die regulatorischen Vorgaben nehmen laut Röck nicht nur stetig zu, sondern die Vorschriften werden auch komplexer bei kürzerem Planungshorizont, so dass es selbst für Experten schwer sei, den Überblick zu behalten. Gerade die Unsicherheit hinsichtlich der politischen Rahmenbedingungen gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen.

Unternehmen gestalten die Energiewende

Wie sich die regionale Wirtschaft vor diesem Hintergrund mit innovativen Ansätzen für die Zukunft rüstet, zeigten Impulsvorträge und Workshops rund um Energieeffizienz, CO₂-Neutralität und Eigenversorgung. Die Lüdecke GmbH aus Amberg etwa setzt auf Energieeinsparung durch Verbrauchsmessungen sowie die Eigenproduktion von Strom und Energie mit PV-Anlagen und einem Blockheizkraftwerk. Inwiefern sich die Investitionen auch lohnen, sei jedoch noch nicht abzusehen, so Max Bogner, verantwortlich für die Energiethemen bei Lüdecke. Die weltpolitischen wie auch die hiesigen Rahmenbedingungen machten eine verlässliche Planung schwierig.
Allein durch Wind und Sonne könnte eigentlich genügend Energie gewonnen werden, um den Bedarf zu decken – jedoch oft nicht zur richtigen Zeit, betonte der Chef der Amberger Stadtwerke Frank Backowies. Nötig sei deshalb neben modernen Speichermöglichkeiten wie Wasserstoff und Batterien auch ein professionelles Demand Side Management, also das gezielte Ab- und Zuschalten von Verbrauchern in Abhängigkeit des Angebots.
Manfred Schmidt, Energiemanager bei Siemens, zeigte auf, dass es bei Effizienzmaßnahmen nicht immer nur um Strom geht, sondern auch um die Kälte- und Wärmeversorgung. Diese zu optimieren, sei bei Siemens am Standort Amberg ein elementarer Baustein auf dem Weg zur anvisierten CO₂-Neutralität bis spätestens 2030. Eine wichtige Grundlage bildet auch hier eine professionelle Verbrauchserfassung.

Management und Mitarbeiter ziehen mit

CO₂-Neutralität ist auch für die Suspa GmbH das ausgegebene Ziel. Neben Management-Maßnahmen setzt die Firma in Sulzbach-Rosenberg laut Werkleiter Jürgen Walther auch auf die Umsetzungskraft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, insbesondere der jungen Generation: Auszubildende übernehmen die Funktion von „Energie Scouts“, um im Betrieb Energieeinsparpotenziale zu erkennen und Verbesserungen anzuregen.
In der abschließenden Diskussion im IHK-Gremium wurde deutlich, dass die regionalen Unternehmen unabhängig ihrer Branche innovative Wege bei der Energieerzeugung und -nutzung gehen, politische Vorgaben jedoch konventionelle, umweltfreundliche Lösungen stark verteuern und größere Investitionen mit einem unkalkulierbaren Risiko behaften. „Die Unternehmerinnen und Unternehmer stehen bereit, die Energiewende mitzugestalten. Es ist an der Politik, einen verlässlichen Planungsrahmen zu schaffen, damit wir wissen, mit welcher Energie wir in die Zukunft gehen können“, resümierte der Gremiumsvorsitzende Markus Frauendorfer.
(01.03.2024)