Interessen vertreten, Lösungen anbieten
Die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Nordoberpfalz waren bei ihrer jüngsten Sitzung zu Gast im Logistikzentrum der Witt-Gruppe in Weiden, einem der regionalen Schwergewichte im Versandhandel.
Rund 3.700 Beschäftigte erwirtschafteten beim Unternehmen einen Jahresumsatz von knapp 1,3 Milliarden Euro, sagte Geschäftsführer und Gremiumsmitglied Johann Kiener. Gremiumsvorsitzender Bernd Fürbringer betonte die große Bedeutung der Witt-Gruppe für die regionale Wirtschaft und begrüßte zur Sitzung Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer und den neu gewählten Präsidenten der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim, Christian Volkmer. „Interessen zu vertreten, heißt anzumahnen, aber auch Lösungen anzubieten“, betonte Volkmer bei seinem Antrittsbesuch im Gremium.
Gerade die Erfahrungen der ersten Wochen im Spitzenamt hätten gezeigt, wie vielfältig die Anliegen der regionalen Wirtschaft seien und auf welchen politischen Ebenen sie wirksam angebracht werden müssten, so Volkmer. Dabei dürfe man nicht aus den Augen verlieren, dass Kritik an politischen Entscheidungen kein Selbstzweck sei, sondern immer auf das Erarbeiten gemeinsamer, konkreter Lösungen hinauslaufen müsse. Auch wenn bei der Kursbestimmung der neuen Bundesregierung nicht alles auf die Zustimmung der Wirtschaft stoße, gelte es, konstruktiv zusammenzuarbeiten.
Interkommunale Gewerbeflächen im Fokus
Ein Impuls, der von den Mitgliedern des IHK-Gremiums in der gemeinsamen Diskussion gerne aufgenommen wurde, als es im Austausch mit Oberbürgermeister Meyer um aktuelle Herausforderungen für die Wirtschaft vor Ort ging. Weiden kämpfe aktuell mit starken Haushaltszwängen und wenig finanziellen Handlungsspielräumen. Es sei daher gerade jetzt sinnvoll, interkommunale Lösungen bei der Entwicklung von benötigten Gewerbeflächen zu suchen. Die gemeinsam von den Landkreisen Neustadt a.d. Waldnaab und Tirschenreuth sowie der Stadt Weiden erstellte Flächenpotenzialanalyse Nordoberpfalz helfe dabei. Die Studie sei nicht zuletzt auf Anregung des IHK-Gremiums entstanden, so Gremiumsvorsitzender Fürbringer. „Ebenso ist die Rekultivierung belasteter Flächen wichtig, deren Vermarktung aber nur mit staatlichen Mitteln zur Altlastenbeseitigung gelingen wird.“
Den Unternehmerinnen und Unternehmern liegt zudem die Innenstadtentwicklung in Weiden am Herzen. Erfreulicherweise gehe der barrierefreie Ausbau auf dem Oberen Markt gut voran, so der Konsens. Damit können die Aufenthaltsqualität und die benötigte Frequenz für Handel und Gastronomie gestärkt werden. Deutliche Sorgen bereitet die Entwicklung der Max-Reger-Straße mit sichtbarem Sanierungsbedarf und vielen Leerständen. Oberbürgermeister Meyer und die Wirtschaftsvertreter waren sich einig, zum einen gemeinsam Immobilieneigentümer zu sensibilisieren und zum anderen die kommunalpolitischen Voraussetzungen zu schaffen, damit die Integration des Gebietes in die Städtebauförderung gelingen kann.
(15.05.2025)
Diskutierten mit den Mitgliederns des IHK-Gremiums Nordoberpfalz über die wirtschaftlichen Chancen und Herausforderungen vor Ort (v.l.): Gremiumsvorsitzender Bernd Fürbringer, IHK-Präsident Christian Volkmer, Weidens Oberbürgermeister Jens Meyer, Gastgeber Johann Kiener von der Witt-Gruppe und Gremiumsgeschäftsführer Florian Rieder.