Pressemeldung

Bürokratie belastet die regionale Wirtschaft

Die Wirtschaft in der Region braucht weniger bürokratische Hürden, dafür mehr Verlässlichkeit. Darüber waren sich die Unternehmerinnen und Unternehmer des IHK-Gremiums Schwandorf bei ihrer Frühjahrssitzung einig. Zu Gast bei der Heidelberg Materials AG, diskutierten die Gremiumsmitglieder mit den Landtagsabgeordneten Alexander Flierl (CSU) und Martin Scharf (FW) sowie dem stellvertretenden Schwandorfer Landrat Richard Tischler (FW) über aktuelle Fälle von Bürokratiehemmnissen und Lösungsansätze.
„Die zunehmende Bürokratie in Deutschland entwickelt sich zu einem immer größeren Problem für die Wirtschaft“, betonte Gremiumsvorsitzender Hubert Döpfer. Gemeinsam mit weiteren Gremiumsmitgliedern brachte er Beispiele aus dem unternehmerischen Alltag in die Diskussion ein. Dazu gehören umfangreiche Meldepflichten, die beispielsweise das Bundes-Lieferkettengesetz verursacht, genauso wie aufwendige Visa-Verfahren für ausländische Fachkräfte. Die Unternehmer appellierten außerdem an die Politik, Bearbeitungsschritte in Behörden zu vereinfachen, um Verfahren zu beschleunigen.

Konkrete Beispiele benennen

Passend zum Motto der Diskussion „Bürokratie: entschlacken, beschleunigen, vereinfachen“ forderten die Gremiumsmitglieder, die Politik müsse zuhören, Fragen stellen und Lösungen umsetzen. Auch Verhältnismäßigkeit und Nutzen von Regelungen und Gesetzen sollten regelmäßig hinterfragt werden. „Eine Welt ohne Bürokratie mag ein utopischer Wunsch sein, aber für die Wirtschaft sind weniger Zügel und mehr Verlässlichkeit unerlässlich, um ein erfolgreiches wirtschaftliches Umfeld zu schaffen“, fasste der Gremiumsvorsitzende die Ergebnisse der Diskussion zusammen.
MdL Flierl, MdL Scharf sowie stv. Landrat Tischler bedankten sich für die offenen Worte. Es brauche genau solche konkreten Hinweise aus der Wirtschaft, wo Bürokratie ein Hindernis sei und wie man sie beseitigen könne.

Maßnahmen zur Bekämpfung von Bürokratie

Dr. Rainer Kambeck, Bereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik der Deutschen Industrie- und Handelskammer, gab den Unternehmern in einem Vortrag einen Einblick, wie übermäßige Bürokratie auf Bundes- und EU-Ebene bekämpft wird. Zu den bereits ergriffenen Maßnahmen gehört die Einsetzung des bayerischen Normenkontrollrats. Auch Praxis-Checks von Gesetzen in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sind ein Beispiel. Des Weiteren werden Maßnahmen zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren verfolgt.

Zement aus der Oberpfalz

Gastgeber Bernhard Reindl, Geschäftsführer der Heidelberg Materials AG in Burglengenfeld, gab dem Gremium einen Einblick in die Arbeit im Zementwerk. Am Standort Burglengenfeld, der 1912 gegründet wurde, werden Kalkstein, Ton und Mergel aus dem angrenzenden Steinbruch gewonnen. Aus diesen Rohstoffen wird anschließend Zement hergestellt. Weltweit arbeiten 51.000 Beschäftigte auf fünf Kontinenten für das Unternehmen.
(20.03.2024)