Pressemeldung
Mercosur wäre ein Fortschritt
Als 1999 die Verhandlungen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten Argentinien, Brasilien, Paraguay sowie Uruguay über ein Freihandelsabkommen begannen, war die Welt noch eine andere. „Der Abschluss des Mercosur-Abkommens nach 25 Jahren kommt spät, er setzt aber ein Zeichen, dass trotz geopolitischer Spannungen, Protektionismus und Handelskriegen freier Handel auf der Welt heute noch möglich ist“, betont der Vorsitzende des Ausschusses International bei der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Thomas Hanauer.
Würde das Abkommen in Kraft gesetzt, entfielen Zölle zwischen der EU und den Mercosur-Staaten fast vollständig. Rohstoffversorgung und Lieferketten würden krisenfester, Dienstleistungen zwischen den Ländern einfacher und die Rechtssicherheit erhöht. Das Abkommen würde einen gemeinsamen Markt mit mehr als 700 Million Einwohnern schaffen, wovon gerade auch Ostbayerns Mittelstand profitieren könnte. 72 Prozent der deutschen Betriebe, die in den Mercosur-Raum exportieren, sind kleine und mittlere Unternehmen. Mit dem Freihandelsabkommen könnten jährlich vier Milliarden Euro an Zöllen wegfallen.
Das Abkommen gibt Europa und seinen Unternehmen einen wichtigen strategischen Zeitvorteil: Es ist das erste Mercosur-Abkommen mit einem bedeutenden Handelspartner. Hanauer appelliert an die EU, diesen Schwung jetzt zu nutzen, um auch bei den Verhandlungen über Freihandelsabkommen wie mit Indien und Indonesien auf die Zielgerade zu kommen: „Damit können die EU und Deutschland ein entschiedenes Zeichen für offene Weltmärkte setzen. Gleichzeitig steigert eine stärkere Diversifizierung der Lieferketten unsere wirtschaftliche Resilienz", sagte Hanauer.
(12.12.2024)