Pressemeldung

Bildung, Forschung und Wirtschaft grenzenlos vernetzen

Es ist heute selbstverständlich, dass junge Menschen aus Tschechien und Deutschland im Nachbarland einen Studienaufenthalt absolvieren. Ebenso ist die Wirtschaft beider Länder eng miteinander vernetzt. Westböhmische Forschung und ostbayerische Investoren kooperieren seit Jahren. Darüber hinaus sind tschechische Fach- und Arbeitskräfte vom grenznahen bayerischen Arbeitsmarkt nicht mehr wegzudenken.
Ein Treffen hochrangiger Vertreter von Ostbayerns und Westböhmens Wirtschaft, Universitäten und Hochschulen gab am Montag in Pilsen den Anstoß, die gegenseitige Vernetzung auf eine neue Ebene zu heben. „Wir wollen die Vision einer gemeinsamen Technologie- und Bildungsregion Ostbayern-Westböhmen in die Tat umsetzen“, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Regensburg für Oberpfalz / Kelheim Dr. Jürgen Helmes beim Treffen mit Rektoren und Vizerektoren von Westböhmischer Universität, Universität Regensburg, den Ostbayerischen Technischen Hochschulen Regensburg und Amberg-Weiden sowie der Technischen Hochschule Deggendorf. „Wir teilen mit Ostbayern eine 200 Kilometer lange Grenze. Allein deswegen sollten wir auf allen Feldern von der Wirtschaft über die Kultur bis zur Bildungs- und Forschungslandschaft noch intensiver zusammenarbeiten“, so Gastgeber Prof. Miroslav Lávička, Rektor der Westböhmischen Universität.

Doppelte Studienabschlüsse und gemeinsame Ressourcennutzung

Um die gemeinsame Region auch für auswärtige Studierende attraktiv zu machen, können sich die Teilnehmenden die Einführung von Double Degrees – doppelte Studienabschlüsse – ostbayerischer und westböhmischer Hochschulen vorstellen. Rektor Lávička hob hierbei die Bedeutung englischsprachiger Studiengänge hervor. Anders als in Bayern würden in Tschechien Studiengebühren erhoben, wenn ein Studiengang nicht in der Landessprache durchgeführt wird. Das sei vor allem im Wettbewerb um junge Menschen aus anderen EU-Ländern ein Standortnachteil, den es zu beheben gelte.
Neben der Bildungskooperation stufen die Teilnehmenden das Potenzial zur gemeinsamen Nutzung von Ressourcen in Forschung und Entwicklung zwischen den Hochschulen Ostbayerns und Westböhmens als hoch ein. „Je mehr unsere Universitäten und Hochschulen miteinander kooperieren, umso attraktiver wird die gesamte Nachbarregion für Studierende und Lehrende, für Fachkräfte und für Akademiker. Hiervon wiederum profitiert unsere Wirtschaft“, zeigte sich IHK-Hauptgeschäftsführer Helmes motiviert von dem Termin.
Wie deutsche Wirtschaft und tschechische Wissenschaft bereits erfolgreich zusammengewachsen sind, das zeigte sich bei einem anschließenden Betriebsbesuch bei ZF Engineering in Pilsen, zu dem auch weitere Unternehmensvertreter deutscher Investoren in Pilsen vertreten waren. Geschäftsführer Dr. Mathias Eickhoff führte vor Augen, wie sehr sein Unternehmen von der Kooperation mit der Westböhmischen Universität beim Technologietransfer und bei der Fachkräftegewinnung profitiert. Über 900 Entwicklerinnen und Entwickler sind für ZF am Standort in Pilsen tätig.
(31.10.2023)