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Distributionszentrum in Nottuln nimmt Gestalt an

Die Bauarbeiten für das neue genossenschaftliche Distributionszentrum in Nottuln schreiten planmäßig voran. „Es ist beeindruckend zu sehen, wie schnell das Gebäude Gestalt annimmt“, erklärte Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der AGRAVIS Raiffeisen AG, am Montag (11. August 2023) auf der Baustelle im Gewerbegebiet Beisenbusch. „Die Optik verändert sich beinahe täglich“, beschrieb er die raschen Fortschritte.
Der erste Spatenstich war im April. Nach den vorbereitenden Erdarbeiten, in deren Zuge auch die Höhenunterschiede im Gelände ausgeglichen wurden, folgten die Fundamentierungen. Auf diesen Sockeln werden seit Mitte Juli die mehr als 400 Betonstützen montiert. Die bis zu 25 Tonnen schweren und maximal 14,30 Meter hohen Masten markieren die Umrisse des Gebäudes. „Inzwischen stehen rund 70 Prozent der Stützen, in einem ersten Teilabschnitt ist bereits das Stahltragwerk aufgelegt worden“, informierte Christian Terwey, Niederlassungsleiter der Goldbeck GmbH in Münster. Im Wohnungsbau wäre dies mit dem Richten des Dachstuhls vergleichbar. „Wir haben deshalb einen kleinen Richtkranz aufgestellt“, sagte Terwey mit einem Augenzwinkern. Als Generalübernehmer realisiert Goldbeck Münster den Neubau.
Das Distributionszentrum mit einer Gesamtgröße von 43.000 Quadratmetern gliedert sich in vier Hallenabschnitte plus dreistöckigem Bürotrakt. Er ist ebenfalls schon deutlich erkennbar. Mit Vorliegen der weiteren Teilbaugenehmigungen sollen in den nächsten Monaten die Fassadenelemente und die Dachbleche angebracht werden, ehe danach der Innenausbau beginnen kann. Der sehr nasse Juli hat die Bautätigkeiten zeitlich nicht beeinträchtigt. „Wir bleiben natürlich noch eine Weile von der Witterung abhängig“, blickte Christian Terwey voraus, „dennoch werden wir das Distributionszentrum fristgerecht zum Herbst 2024 übergeben können.“
„Wir setzen mit dieser Investition ein Ausrufezeichen für eine leistungsstarke, kundenorientierte Logistik und die digitale Transformation“, unterstrich Dr. Dirk Köckler angesichts des Investitionsvolumens von rund 60 Mio. Euro. Er bezeichnete das Distributionszentrum als Meilenstein für die AGRAVIS und als weiteren Mosaikstein beim Ausbau der genossenschaftlichen Zusammenarbeit.
Das Distributionszentrum in Nottuln wird die bisherigen Logistikstandorte der AGRAVIS in Münster ablösen. Das aktuelle Verteilzentrum an der Loddenheide in Münster befindet sich derzeit in der Vermarktung.
„Durch die Bündelung an einem Standort können wir die Anzahl der Lkw-Fahrten deutlich reduzieren“, hob Ressortvorstand Jörg Sudhoff hervor. Hierdurch sowie durch den Einsatz eines ersten E-Lkw, der zwischen Nottuln und Münster pendeln wird, reduziere sich der CO2-Ausstoß deutlich. Auch das Gebäude selbst erfüllt hohe Nachhaltigkeitskriterien. Es wird nach dem Platinstandard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen errichtet. Eine Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung, ein 5.000 Quadratmeter großes Gründach sowie eine Fassadenbegrünung auf 2.500 Quadratmetern sind Beispiele für die Nachhaltigkeitskriterien. Die für den Eingriff in Natur und Landschaft erforderlichen ökologischen Ausgleichsmaßnahmen werden vor Ort über konkrete Renaturierungsprojekte an der Stever erfolgen. Es werden rund 180 Arbeitsplätze entstehen. „Sie sind ausgerichtet auf die digitalen Welten und erfüllen die Bedürfnisse unserer Beschäftigten“, unterstrich Jörg Sudhoff.
Der Landesbetrieb Straßen.NRW erarbeitet aktuell Details zum Kreuzungsausbau L525/Beisenbusch. Er soll im Frühjahr 2024 beginnen.

Zahlen, Daten, Fakten zum Distributionszentrum

  • Grundstücksgröße: 90.000 qm
  • Gesamtfläche Gebäude: 43.000 qm
  • Umbauter Raum: ca. 516.000 m3
  • Arbeitsplätze: ca. 180
  • Anzahl Verladetore: 41
  • Autostore für Kleinteile-Kommissionierung: ca. 97.000 Behälter, ca. 30 Roboter
  • Leistung PV-Anlage: ca. 5 mW
  • Anzahl: PV-Module: geplant ca. 12.000
  • Gründach: 5.000 qm
  • Fassadenbegrünung: 2.500 qm
  • Blühwiese: 1.500 qm