2 min
Lesezeit

Grüner Strom für die Fraunhofer Batteriezellfabrik
Die FFB PreFab, der erste Part der Forschungsfertigung Batteriezelle in Münster, wird ab November mit Strom aus einer Agri-PV-Anlage in Münster-Amelsbüren versorgt.
Für den Betrieb der ersten Forschungsfabrik, der „FFB PreFab", hat die Fraunhofer FFB einen Stromabnahmevertrag (Power Purchase Agreement, PPA) mit den Stadtwerken Münster geschlossen. Ab dem 1. November 2025 werden die Stadtwerke jährlich 6,36 Gigawattstunden regionalen Ökostrom über einen Direktanschluss an die Fraunhofer FFB liefern. Erzeugt wird dieser Strom in einer Agri-Photovoltaik-Anlage, also einer Anlage, die Flächen für Photovoltaik und Landwirtschaft gleichzeitig nutzt.
Der Strom stammt von der ersten Agri-Photovoltaik-Anlage in der Stadt Münster, die südwestlich des Stadtteils Amelsbüren errichtet wird. Sie soll auf einer Fläche von 13,2 Hektar eine Leistung von 4,86 Megawatt erreichen und damit 40 Prozent des Strombedarfs für den Betrieb des ersten Bauabschnitts der Fraunhofer FFB – der sogenannten „FFB PreFab" – decken.
Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk und Fraunhofer FFB Institutsleiter Prof. Simon Lux begrüßen, dass Münsters erste Agri-PV-Anlage zukünftig regionalen Ökostrom über einen Direktanschluss an die Fraunhofer Batterieforschungsfabrik liefert.
„Durch den Abnahmevertrag mit den Stadtwerken Münster für Grünstrom stellen wir sicher, dass die gesamte Batterie-Lieferkette an unserem Standort nachhaltig und zukunftsorientiert aufgestellt ist", sagt Professor Simon Lux, Mitglied der Institutsleitung der Fraunhofer FFB.
„Unsere Kooperation mit der Fraunhofer FFB für einen Stromliefervertrag ist ein gutes Beispiel dafür, wie Münster durch den Ausbau der erneuerbaren Energien gewinnt: Unternehmen beziehen nachhaltigen Strom zu stabilen Preisen, die Landwirtschaft kann Flächen noch effizienter nutzen, und Bürgerinnen und Bürger profitieren von weniger Treibhausgasemissionen und mehr Arbeitsplätzen durch eine starke Wirtschaft. Gemeinsam bringen wir die Energiewende voran", betont Sebastian Jurczyk, Geschäftsführer der Stadtwerke Münster.
Die Produktion von Batteriezellen ist energieintensiv. Mit dem heutigen Know-how und Stand der Produktionstechnologie verbraucht eine Batteriezellfabrik für die Produktion von 1 kWh Batteriezellkapazität 20-40 kWh Energie. Der jährliche Strombedarf für die „FFB PreFab" wird bei etwa acht Gigawattstunden liegen. Zur Deckung dieses Bedarfs setzt die Fraunhofer FFB zukünftig bereits auf Eigenstromproduktion durch eine Dach-PV-Anlage und schon jetzt auf den Einsatz effizienter Trocknungstechnologien und einer Kombi-Wärmepumpe. „Der Bezug von Ökostrom aus der Agri-PV-Anlage ist ein weiterer wirksamer Hebel, um den CO2-Fußabdruck unserer Batterieforschungsfabrik erheblich zu senken", führt Lux fort.
Der in Münster-Amelsbüren erzeugte Ökostrom wird über ein unter dem Dortmund-Ems-Kanal verlegtes Kabel direkt zur „FFB PreFab" geleitet. Die langfristige Abnahme der erzeugten Grünstrommenge sichert den wirtschaftlichen Betrieb der Agri-PV-Anlage und gewährleistet der Fraunhofer FFB stabile, kalkulierbare Energiekosten. Dadurch ist auch ein Verzicht auf die EEG-Einspeisevergütung für die Anlage möglich.
Kontakt
Redaktion Wirtschaftsspiegel