Bundesumweltminister besucht Evonik in Marl
Bundesumweltminister Carsten Schneider, der Parlamentarische Staatssekretär Frank Schwabe sowie Landratskandidat Karsten Schneider haben den Evonik-Standort Marl besucht. Im Fokus stand die Zukunft der energieintensiven Industrie: die Rheticus-Anlage, ein gemeinsames Forschungsprojekt von Evonik und Siemens Energy.

Dort wird künstliche Photosynthese eingesetzt, um mit Hilfe von CO₂, Wasserstoff und Strom aus erneuerbaren Quellen essenzielle Spezialchemikalien herzustellen – eine Technologie mit Potenzial für den weltweiten Klimaschutz. „Mein Besuch bei Evonik ist ein Bekenntnis zum Industriestandort Deutschland“, betonte Minister Schneider.
Im Austausch mit dem Minister thematisierten Personalvorstand und Arbeitsdirektor Thomas Wessel sowie Standortleiter Thomas Basten die drängendsten Herausforderungen für die chemische Industrie. Wessel mahnte: „Wir brauchen langfristig verlässliche Rahmenbedingungen am Industriestandort Deutschland – nur so können wir im globalen Wettbewerb bestehen und nachhaltig wachsen.“
Wessel verwies auf hohe Energie- und Rohstoffkosten, zunehmenden internationalen Wettbewerbsdruck und bürokratische Hürden, die Investitionen in Zukunftstechnologien erschweren.

Effizienz durch Kreislaufstrukturen im Chemiepark
Während des Rundgangs vermittelte Basten einen Eindruck von der Größe und Komplexität des Standorts – dem größten Produktionsstandort von Evonik. Dabei betonte er die Stärken des regionalen Verbundsystems: „Wir sind eng vernetzt mit anderen Produktionsanlagen in der Region. Die abfallenden Reststoffe oder Wärme eines Betriebs sind die Rohstoffe für den Nachbarbetrieb. Diese Struktur stellt einen der wesentlichen Standortvorteile des Chemieparks dar.“
Forschung trifft Transformation
Neben Evonik selbst sind 17 weitere Unternehmen im Chemiepark Marl angesiedelt. Die dortige Infrastruktur ermöglicht es, neuartige Verfahren wie Rheticus nicht nur zu erproben, sondern perspektivisch auch zu skalieren. Für Evonik ist das Projekt ein wichtiger Baustein, um die eigene Produktion – und langfristig auch die gesamte Branche – klimafreundlicher zu gestalten.
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Redaktion Wirtschaftsspiegel