August 2023 | Wirtschaftsfaktor Natur

Lösung für künftige Ernährungskrisen

Mit Mehlwürmern die Natur schonen und für eine nachhaltige Zukunft sorgen: Das hat sich für das Unternehmen Entava mit Sitz in Roggentin als erfolgreiches Geschäftsmodell erwiesen. 2020 im Anschluss an ein Exist-Gründerstipendium als Inova Protein GmbH gegründet, verfolgt das Startup das Ziel, Lösungen für Probleme, die mit der stetig wachsenden Weltbevölkerung einhergehen, zu finden.
Auf dieser Thematik aufbauend, umfasst die Geschäftsidee von Entava die Herstellung und Verarbeitung des gelben Mehlwurms zu einem proteinreichen Insektenmehl, welches als Rohstoff für weiterverarbeitende Industrien in den Bereichen Human- und Tierernährung seine Anwendung findet.
Die Produktionshalle in Roggentin
„Entava verfolgt das Ziel, Insekten in den Alltagsverzehr der Bevölkerung zu integrieren und so eine gesundheitsbewusste Ernährung zu unterstützen“, sagt Geschäftsführer Christian Baudisch. Aufgrund seiner Inhaltsstoffe würden besonders Sportler und fitnessbegeisterte Menschen, die nach einer gesunden und nachhaltigen Ernährungsalternative suchen, angesprochen.
„Eine weitere, sehr schnell wachsende Zielgruppe sind Heimtierfuttermittelerzeuger, die nach einem Zusatzstoff mit einer besonders hohen Konzentration nahrhafter Inhaltsstoffe für die Tierernährung suchen“, führt Christian Baudisch weiter aus. Zusätzliche wirtschaftliche Verwertungspotenziale ergeben sich aus der Veredelung weiterer Insektenbestandteile wie Chitin, das unter anderem in der Kosmetik-, Biotechnologie-, Pharma- und Medizinindustrie zum Einsatz kommt. Zudem ergeben sich Möglichkeiten für den Verkauf der Insektenfaeces (Kot) als organischen Dünger.
Aus gezüchteten Mehlwürmern wird proteinreiches Mehl
Nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit seiner Herstellung will das Entava-Team Nachhaltigkeit voranbringen. Christian Baudisch: „Innerhalb der Produktion werden keine Hormone, Pestizide oder Antibiotika verfüttert.“ Außerdem werden nur Futterstoffe verfüttert, die nicht für die menschliche Ernährung genutzt werden. Zudem ist die Produktion über ein effizientes Wärme- und Energiesystem ausgestattet, welches die Eigenwärme der Tiere nutzt und nur bei Notwendigkeit über eine Kombination aus PV-Strom und einer Wärmepumpe benötigte Wärme produziert.
„Reststoffe wie der Insektenkot werden in Form von Dünger oder als Substrat für Bio-Gasanlagen weiterverwendet. Somit entsteht ein geschlossener Ressourcenkreislauf ohne Abfallstoffe“, so Christian Baudisch. 
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