Als Geprüfter Technischer Betriebswirt in die Selbstständigkeit
Uwe Steinke hat sich mit Fortbildungen so weiter qualifiziert, dass er heute sein eigenes Unternehmen führen kann.
© IHK zu Rostock
Mehrere Jahre Vollzeit arbeiten und nach Feierabend noch zum Unterricht. Wer den Abschluss zum Geprüften Technischen Betriebswirt machen möchte, hat Einiges zu stemmen. Uwe Steinke ist froh, dass er die Herausforderung angenommen hat. Der 47-Jährige hat 2023 sein Unternehmen Tube X Cut gegründet und den Grundstein dafür mit seiner Weiterbildung gelegt.
Uwe Steinke hat mehr als 20 Jahre Erfahrung in der Metallverarbeitungsbranche. Nach einer Ausbildung im Baugewerbe wechselte er als Quereinsteiger zu seinem heutigen Steckenpferd. “Ich habe da alle Stationen vom einfachen Produktionsarbeiter bis zur Produktionsleitung durchlaufen”, erzählt er. Irgendwann sei jedoch der Punkt gekommen, an dem es stagnierte. “Ich wusste, ich muss mich weiter qualifizieren, damit ich weiterkomme.”
Abschlussarbeit legte Grundstein für heutiges Unternehmen
Und so begann er 2019 zunächst die Fortbildung zum Industriemeister Metall. Schon währenddessen sei ihm der Gedanke gekommen, danach noch weiterzumachen. “Um vom Praktischen ins Organisatorische zu kommen”, wie er sagt. Das Meisterzeugnis noch gar nicht richtig in der Tasche ging es also für Uwe Steinke direkt weiter zum Technischen Betriebswirt.
Den Anspruch, etwas Neues zu erreichen, sollte man verinnerlicht haben, um das zu meistern.
Eine herausfordernde Zeit, resümiert er. All das neben dem Job durchzuziehen sei nicht immer einfach und es habe durchaus Momente des Zweifels gegeben, sagt er. Zumal er sich in dieser Zeit auch zweimal beruflich umorientierte. Doch das Ziel hatte Uwe Steinke immer vor Augen und schaffte es durch diese Motivation zum erfolgreichen Abschluss. “Diesen Anspruch, etwas Neues zu erreichen, sollte man verinnerlicht haben, um das zu meistern”, betont er.
Mit der Abschlussarbeit legte er schließlich das Fundament für sein heutiges Unternehmen. “Ich habe die Ideen für die Entwicklung der Firma darin behandelt. Es war ein guter Weg, gleich eine wirtschaftlich fundierte Bewertung zu bekommen.”
Metallverarbeitung in besonderer Größenordnung
Seit 2023 ist Uwe Steinke nun Geschäftsführer von Tube X Cut. Gegründet hat er es gemeinsam mit Eckart Voß, den er seit vielen Jahren als Geschäftspartner kannte. Die beiden wollten mit dem Unternehmen eine Marktlücke in der Metallverarbeitungsbranche schließen: Sie fertigen Rohre und Profile mit einer Technik, die die bisher hierzulande möglichen Größenordnungen deutlich überschreitet. “Wir haben eine neue Generation einer Laserschneidanlage, die es so kein zweites Mal in Deutschland gibt und können so eine Materiallänge bis zu 12,5 Meter bearbeiten”, erklärt Uwe Steinke.
Für mich war es der richtige Weg, das erst mit Anfang 40 zu machen. Ich brauchte erst die praktischen Grundlagen. Zehn Jahre früher hätte ich das nicht so gut gemeistert.
Auch die Rohr- und Profilbiegung, eine weitere Leistung des Unternehmens, ist auf ein breites Spektrum angelegt. Die Produktion ist erst seit einigen Monaten voll in Gange und schon jetzt kommen die Kunden aus ganz Deutschland.
Um die Größenordnung der Technik unterzubringen, waren die Gründer auf eine Produktionshalle angewiesen, die das entsprechend leisten kann. Im Gewerbegebiet Kritzkow sind sie schließlich fündig geworden. “Ein absoluter Glücksfall”, sagt Uwe Steinke.
Langjährige Berufserfahrung brachte Vorteile
Nun arbeitet der Unternehmer daran, sich fest in der Branche zu etablieren. Seine langjährige Berufserfahrung spielt ihm dabei in die Karten. “Beim Technischen Betriebswirt war ich der Älteste in der Klasse. Aber für mich war es der richtige Weg, das erst mit Anfang 40 zu machen. Ich brauchte erst die praktischen Grundlagen. Zehn Jahre früher hätte ich das nicht so gut gemeistert”, sagt er.
Am Ende ist er genau da, wo er hinwollte – auch wenn der Alltag als Geschäftsführer ganz anders ist als in seiner Vorstellung. “Wir haben viel riskiert und viel investiert. Auf die Dimensionen ist man vorher nicht vorbereitet”, räumt er ein. “Nun müssen wir viel Entwicklungsarbeit leisten, aber wir sind motiviert und stehen voll hinter unserem Unternehmen.”
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Katja Freitag