DIHK-Umfrage

Going International 2024

Die DIHK hat die Ergebnisse ihrer jährlich stattfindenden Umfrage “Going International” bei international agierenden Unternehmen veröffentlicht.
Deutsche Unternehmen sehen sich mit immer mehr Handelshemmnissen konfrontiert. Fast zwei Drittel – ein neuer Rekordwert – haben in den vergangenen zwölf Monaten eine Zunahme von Handelshemmnissen bei ihren internationalen Geschäften registriert. Der Trend steigender Handelsbarrieren der vergangenen Jahre setzt sich demnach weiter fort.
Lokale Zertifizierungsanforderungen und verstärkte Sicherheitsanforderungen bereiten den Unternehmen Kopfzerbrechen, da diese den Planungs- und Kostenaufwand für den grenzüberschreitenden Handel zusätzlich erhöhen. Sanktionen, insbesondere im Russlandgeschäft, intransparente Gesetzgebung, höhere Zölle und Local-Content-Vorschriften kommen noch hinzu und verstärken den Trend.
Nicht nur Herausforderungen auf ausländischen Märkten hemmen die unternehmerischen Aktivitäten, auch hiesige Hemmnisse rücken mehr und mehr ins Blickfeld. 81 Prozent der Unternehmen nennen heimische Herausforderungen beim internationalen Geschäft. 60 Prozent davon beklagen bürokratische Hürden und Unsicherheit bei der Umsetzung von Regulierungen. Als markante Beispiele werden u.a. der EU-CO2 Grenzausgleich CBAM oder das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) genannt. Lange Genehmigungszeiten des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder  komplexe Verfahren bei der Zollabwicklung hemmen bei 57 Prozent der Befragten die Abwicklung ihres Auslandsgeschäfts.
Vom moderaten Wachstum der Weltwirtschaft können die deutschen Unternehmen derzeit nur wenig profitieren. Sie bewerten sowohl ihre Exporterwartungen als auch ihre globalen Geschäftsperspektiven für das laufende Jahr weiterhin negativ. Ein Viertel der befragten Unternehmen gehen von einer Verschlechterung der Auslandsgeschäfte im laufenden Jahr aus, nur 13 Prozent hingegen erwarten eine Verbesserung.
Von den in den USA aktiven Unternehmen sind jedoch positive Rückmeldungen zu verzeichnen. Dort wird eine Verbesserung ihrer Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten erwartet, in allen anderen Weltregionen dagegen überwiegen die negativen Aussichten. Selten gab es dabei aber eine so große Divergenz zwischen den Regionen. Die Geschäftsperspektive im laufenden Jahr wird zudem schlechter als die aktuelle Geschäftssituation bewertet.
Die Auswertungen dieser Umfrage stehen Ihnen in Deutsch und Englisch auf der Homepage der DIHK als Download zur Verfügung.
Herzlichen Dank an alle Unternehmen, die sich aus unserem Kammerbezirk an dieser repräsentativen Umfrage beteiligt haben.