30.05.2023

Schwierige Rahmenbedingungen drücken die Stimmung

IHK-Konjunkturklimaindex für Stadt und Landkreis Hof gibt nach

Die Wirtschaft aus Stadt und Landkreis Hof startet mit einem Dämpfer in das Sommerhalbjahr. In der Konjunkturumfrage der IHK für Oberfranken Bayreuth berichten deutlich weniger Befragte von einer guten Geschäftslage als noch zu Jahresbeginn. Die Erwartungen an die kommenden Monate verbleiben im Saldo leicht negativ und damit etwa auf dem Niveau der Umfrage aus dem Januar.

„Die weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen drücken die Stimmung deutlich“, so der IHK-Vizepräsident und Vorsitzende des IHK-Gremiums Hof, Michael Bitzinger. Der Konjunkturklimaindex für die Region Hof gibt unter diesen Voraussetzungen um neun Zähler nach und notiert bei 100 Punkten.

Nur noch 25 Prozent der befragten Betriebe geben eine gute aktuelle Geschäftslage zu Protokoll. Eine schlechte betriebliche Situation vermelden 21 Prozent. Damit sinkt der positive Saldo von +24 auf +4. Ursache für die zurückhaltende Lageeinschätzung dürften vor allem die zum wiederholten Mal rückläufigen Umsätze im Inland und auf den internationalen Märkten sein. „Die Geschäftslage wird deutlich verhaltener eingestuft, bleibt aber im Saldo leicht positiv“, fasst Bitzinger zusammen und fordert: „Die Wirtschaft braucht dringend Planungssicherheit und wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen.“ Die angespannte Situation vieler Unternehmen dokumentiert auch die Kapazitätsauslastung. Über ein Drittel der Befragten geben an, nicht ausreichend ausgelastet zu sein.

Erwartungen bleiben leicht pessimistisch

Auf die kommenden Monate blicken die Unternehmerinnen und Unternehmer aus der Wirtschaftsregion Hof im Vergleich zu Januar unverändert. 13 Prozent rechnen mit einer Verbesserung ihrer betrieblichen Situation in den nächsten zwölf Monaten. Eine Verschlechterung prognostizieren 17 Prozent. Die weiteren 70 Prozent kalkulieren mit keiner nennenswerten Veränderung der Geschäftslage. Schwierig soll vor allem der Inlandsmarkt bleiben, für den mehr Betriebe rückläufige Umsätze einplanen, als dass Unternehmen Zuwächse erwarten. Den Auslandsmärkten wird hingegen im Saldo ein ausgeglichenes Umsatzpotenzial zugeschrieben. „Die Prognose ist weiterhin im Saldo leicht negativ und viele Unternehmen befürchten Umsatzrückgänge. Das kann auf Dauer unseren Wirtschaftsstandort schwächen“, befürchtet Bitzinger.

Dies unterstreichen die Beschäftigtenplanungen der befragten Hofer Betriebe. Über 20 Prozent befürchten, dass sie in den nächsten Monaten Personal abbauen müssen. Gerade einmal neun Prozent rechnen mit einem Aufbau der Beschäftigten. „Großer bürokratischer Aufwand auf der einen Seite und steigende Arbeitskosten auf der anderen Seite können den Handlungsspielraum der Wirtschaft stark einengen. Ich erwarte bei den Vorgaben der Politik mehr Augenmaß“, so der Gremiumsvorsitzende.

Insgesamt ergibt die IHK-Konjunkturumfrage ein unterschiedliches Bild der wirtschaftlichen Lage in den Teilregionen. „Die Indices in den acht IHK-Gremien umfassen in der aktuellen Umfrage eine große Spannweite. Das zeigt, wie ungleich die derzeitigen Herausforderungen auf die Wirtschaft vor Ort wirken“, so IHK-Konjunkturreferent Malte Tiedemann.