21.02.2025
Wieviel Chaos darf es sein?
“Wieviel Chaos darf es sein?“. Mit dieser provokanten Frage leitete Marco Di Filippo beim IHK-Gremium Kulmbach seinen Vortrag über Cybersecurity ein.
Der Experte der whitelisthackers GmbH aus Bamberg teilte wertvolle Einblicke, wie sich Unternehmen effektiv vor digitalen Bedrohungen schützen können. Di Filippo: "Die gibt es zuhauf. Ärgerte man sich früher vor allem über Phishing-Mails, sind es heute KI-unterstützte Deepfakes, die Angriffspunkte in den Unternehmen suchen."
Wenige Sekunden einer Tonaufnahme und eines privaten Videoclips reichen Hackern aus, um mit Hilfe künstlicher Intelligenz mit vergleichsweise wenig Aufwand und Expertise in einer hohen Qualität mediale Identitäten zu manipulieren und ein sogenanntes “Deepfake“ einer Person zu erstellen. Mittels KI wird dabei aus dem digitalen Bild einer Person ein Gesichtsbild einer anderen Person mit derselben Mimik, Gesichtsbeleuchtung und Blickrichtung erzeugt. Anschließend werden Kopfbewegung, Mimik oder Lippenbewegung manipuliert. "Am Ende entsteht ein visuell täuschend echtes Video, bei denen eine Person Aussagen trifft, die sie in der Realität nie getätigt hat", warnt der Experte.
Die Millionenspende eines vermeintlichen Prinzen
Richtig eingesetzt, kann ein solches Deepfake-Video Anweisungen vortäuschen, die Zahlungen auslösen. “Längst ist es nicht mehr nur der 'Prinz aus Zamunda‘, der per Mail mit einer Millionenspende lockt oder eine gut formulierte Mail der vorgeblichen Bank, mit denen Angreifer nach Wegen ins Netzwerk der Unternehmen suchen“, so Di Filippo. Und so, wie man sich und sein Unternehmen gegen Einbrüche schützt, muss auch der Schutz des Netzwerk eine wichtige Rolle spielen.
Was kann man tun? “Investieren Sie in die IT-Security und vor allem schulen Sie Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter“, so Di Filippo, der darauf verweist, dass meist der “Faktor Mensch“ den Schwachpunkt bei Angriffen von Hackern darstellt.
Coworking Space in Kulmbach
Eingeladen hatte IHK-Vizepräsident Harry Weiß die Mitglieder des IHK-Gremiums Kulmbach in den “Zeiträume coworking | meeting space“, den die Kulmbacher Architektin Kathleen Gänse 2023 in den ehemaligen Räumlichkeiten von Parkett-Ritter eröffnet hat. In einer ehemaligen Werkhalle sind loftartige Räumlichkeiten in industriellem Look entstanden. Die Räume können als Büroräume, Tagesbüros, für Meetings, Veranstaltungen etc. gebucht werden.
Neu gewähltes Mitglied im IHK-Gremium
Neu in das IHK-Gremium Kulmbach gewählt wurde im Rahmen der Sitzung Wolfgang Herold, Geschäftsführer der QVANTUM Energietechnik GmbH aus Kulmbach. Er stellt das Unternehmen vor, das als Tochterunternehmen eines schwedischen Wärmepumpenherstellers 2023 in Kulmbach gegründet wurde. Trotz schwieriger Marktlage entwickelt sich das Unternehmen positiv und wächst. QVANTUM entwickelt innovative Produkte für intelligente und nachhaltige Energiesysteme, mit denen die Wärmepumpe vor allem in Städten und urbanen Räumen Einzug halten soll.