"Neue EU-Unternehmenssteuer wäre wettbewerbsschädigend"

Statement von Dr. Michael Waasner, Präsident der IHK für Oberfranken Bayreuth, zur von der EU-Kommission geplanten neuen Besteuerung von Unternehmen:

"Das ist der völlig falsche Ansatz und lässt das notwendige Fingerspitzengefühl vermissen. Wir wissen, dass unsere Steuerbelastung in Deutschland im internationalen Vergleich zu hoch ist und die IHK für Oberfranken Bayreuth setzt sich seit Jahren dafür ein, die Steuerlast der Betriebe auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu senken. Nach langem Ringen hat nun die neue Bundesregierung eine überfällige Senkung der Körperschaftssteuer ab 2028 um jeweils einen Prozentpunkt pro Jahr für fünf Jahre beschlossen. Das ist zwar kein großer Wurf und kommt recht spät, es ist aber ein Schritt in die richtige Richtung. Dieser Absenkung der Körperschaftssteuer jetzt eine neue EU-Unternehmenssteuer vorzuschieben, ist für die oberfränkische Wirtschaft wettbewerbsschädigend und würde das Vertrauen in die Politik tief erschüttern. Die Umsatzschwelle von 100 Mio. Euro würde nicht nur Großbetriebe treffen, sondern auch viele mittelständische Unternehmen der Region. Das wäre fatal! Von der Politik erwartet die Wirtschaft Entlastungen, nicht weitere Belastungen. Das gilt auch für die Europäische Union."