13.02.2025

Bayreuths Wirtschaft weiter enorm unter Druck

Trendauswertung IHK-Gremium Bayreuth

Sehr durchwachsen ist die konjunkturelle Lage im Raum Bayreuth, so die Ergebnisse der jüngsten IHK-Konjunkturbefragung. Während die aktuelle Lage im Saldo positiv bewertet wird, bewegen sich die Geschäftserwartungen für die folgenden zwölf Monate deutlich im negativen Bereich. Bei beiden Konjunkturindikatoren zeigt sich im Vergleich zum Herbst ein Abwärtstrend; der IHK-Konjunkturklimaindex sinkt um acht auf 93 Punkte.

Knapp ein Drittel der befragen Unternehmen bewertet seine Geschäftslage in der IHK-Konjunkturbefragung aktuell als gut (32 Prozent), 26 Prozent als schlecht. Mit einem Saldo von + 6 ist die Bewertung in der Stadt und im Landkreis Bayreuth damit positiver als im oberfränkischen Durchschnitt (-2). Zwar geben mehr Befragte an, dass Inlandsaufträge in den vergangenen sechs Monaten nachgelassen haben, 38 Prozent verzeichnen einen Zuwachs 20 Prozent einen Rückgang. Entsprechend der Lage berichten nur 17 Prozent der Unternehmen, dass ihre Kapazitäten nicht ausreichend ausgelastet sind. Die Kapazitätsauslastung ist spürbar höher als in allen anderen Landkreisen im Einzugsgebiet der IHK für Oberfranken Bayreuth.

Jedes dritte Unternehmen rechnet mit schlechterer Geschäftslage

"Angesichts der strukturellen Herausforderungen und politischen Unsicherheiten zeigt die Region Bayreuth ihre Resilienz und steht aktuell wirtschaftlich vergleichsweise gut da. Was aber Sorge bereitet, sind die düsteren Geschäftserwartungen für das Jahr 2025. Diese sind noch pessimistischer als in der Herbstbefragung“, so Jörg Lichtenegger, Vorsitzender des IHK-Gremiums Bayreuth.

Bei der Geschäftslage für die kommenden zwölf Monate gehen nämlich nur 14 Prozent von einer Verbesserung aus, 32 Prozent) von einer Verschlechterung. Die Prognosen der Unternehmen zu weiteren Kennzahlen, wie dem Auftragsvolumen, der Kapazitätsauslastung, der Beschäftigtenentwicklung und zu Investitionen im Inland, sind im Saldo zwar negativ, doch weniger drastisch, als es die Geschäftserwartungen vermuten ließen. Eine Trendwende sei aber trotzdem nicht in Sicht, macht Lichtenegger deutlich.

Lichtenegger: "Taten statt Sonntagsreden"

"Die Unternehmen leiden einfach unter zu vielen Belastungen und Risiken. Eine neue Bundesregierung muss aus Sicht der Wirtschaft zuallererst eine bezahlbare Energie- und Rohstoffversorgung angehen, für mehr Tempo bei der Digitalisierung sorgen, für mehr Planungssicherheit und muss vor allem endlich Bürokratie abbauen. Es ist Zeit für Taten und nicht für weitere Sonntagsreden!", macht Lichtenegger deutlich. "Was wir brauchen, ist eine entschlossene Agenda für mehr Wettbewerbsfähigkeit. Dazu brauchen wir eine Politik, die die Wirtschaft viel stärker im Blick hat als bisher. Es gibt immer noch viel zu viele Politikerinnen und Politiker, die den Ernst der Lage nicht erkannt haben!"