13.02.2025
Hofer Wirtschaft auf Stand-by
Trendauswertung IHK-Gremium Hof
In der IHK-Konjunkturbefragung halten sich die positiven und negativen Stimmen zur aktuellen Geschäftslage in Stadt und Landkreis Hof zu Jahresbeginn annährend die Waage, die Geschäftserwartungen geben nach. Der IHK-Konjunkturklimaindex sinkt um drei Punkte und liegt bei einem Wert von 94.
24 Prozent der Unternehmen im Raum Hof bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 52 Prozent empfinden die Lage als befriedigend, 23 Prozent als schlecht. Im Saldo wird damit die Geschäftslage annähernd ausgeglichen beurteilt – wenngleich noch leicht positiv. Jedoch hat sich die Lagebewertung seit der Befragung im Herbst leicht abgekühlt, als diese noch im Saldo mit +4 bewertet wurde.
Das Auftragsvolumen der vergangen sechs Monate ist überwiegend rückläufig. Während 15 Prozent von steigenden Aufträgen im Inland berichten, geben 43 Prozent sinkende Aufträge zu Protokoll. Ähnlich die Kapazitätsauslastung der Unternehmen: 42 Prozent geben an, dass Kapazitäten nicht ausreichend ausgelastet seien. „In der Wirtschaft in Stadt und Landkreis Hof ist in den vergangenen zwei Jahren wenig Bewegung zu sehen. Es fehlen die positiven Impulse“, fasst Michael Bitzinger, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Hof, die aktuelle Situation zusammen.
Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 verhalten
Die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2025 trüben sich leicht ein. Während zwölf Prozent einer Verbesserung ihrer Geschäftslage entgegensehen, geht jedes vierte Unternehmen von einer Verschlechterung aus. Die Mehrheit prognostiziert damit ein Gleichbleiben ihrer Wirtschaftslage. Mit einem Saldo von -13 ist die Beurteilung um weitere vier Punkte schlechter als im Herbst. Die Prognosen zu dringend benötigten Investitionen im Inland sind ebenfalls kritisch: So planen doppelt so viele Befragte, Investitionen im Inland zu senken als zu steigern (24 im Vergleich zu zwölf Prozent). Zudem geben 28 Prozent an, gar keine Investitionen zu tätigen.
Lichtblicke gibt es bei den Prognosen zur Beschäftigungsentwicklung, die weniger negativ als im oberfränkischen Durchschnitt ausfallen soll: Zwar überwiegen auch in Hof die Stimmen, welche eher von einer abnehmenden als steigenden Belegschaft am Standort ausgehen (14 im Vergleich zu 18 Prozent), doch stellt diese Bewertung eine deutliche Verbesserung zur Herbstbefragung dar. Zu diesem Zeitpunkt lag der Saldo mit -24 tief im negativen Bereich.
Was die oberfränkische Wirtschaft nach der Bundestagswahl von der Politik erwartet, dazu findet Bitzinger deutliche Worte: „Wir erwarten, dass die Ärmel hochgekrempelt und die vielen Herausforderungen endlich angegangen werden. Allen voran ist für die Wirtschaft wichtig, dass die Versorgung mit bezahlbarer Energie und Rohstoffen sichergestellt wird. Außerdem muss die Digitalisierung dringend an Fahrt aufnehmen und der Bürokratieabbau in die Tat umgesetzt werden. Nur darüber zu reden, das hilft uns nicht. Die Lage ist mehr als ernst“, so Bitzinger.