11.12.2024

Mittelstand und Start-ups stärken

IHK-Gremium Bayreuth appelliert: Planungen für Regionales Innovations- und Gründungszentrum weiterverfolgen

Das IHK-Gremium Bayreuth spricht sich klar für die Realisierung des Regionalen Innovations- und Gründungszentrums (RIZ) Bayreuth als Maßnahme für die Zukunftssicherung der Wirtschaftsregion Bayreuth aus. "Wir sind überzeugt, dass nicht nur die Stadt, sondern auch der Landkreis mit seinen Unternehmen von der Einrichtung enorm profitieren wird, was im Hinblick auf immer enger werdende Haushalte der Kommunen wichtiger wird", so IHK-Vizepräsident und Gremiumsvorsitzender Jörg Lichtenegger.

Nachdem sich der Stadtrat für eine Fortführung der mittlerweile reduzierten Planungen ausgesprochen hat - unter der Voraussetzung der Beteiligung des Landkreises und einer Förderung seitens des Freistaates -, liegt der Ball nun beim Landkreis. Lichtenegger hofft dort auf ein positives Votum für das RIZ: "Das RIZ ist ein wichtiges Signal des Aufbruchs für unsere Wirtschaftsregion Bayreuth. Zudem werden sich Investitionen, die heute in eine Einrichtung wie das RIZ getätigt werden, langfristig über höhere Steuereinnahmen in der Zukunft auszahlen", greift er die finanziellen Bedenken angesichts angespannter Kassen auf. "Aus Sicht der heimischen Wirtschaft sei es nur zu begrüßen, wenn das RIZ endlich Fahrt aufnimmt", macht Lichtenegger deutlich. "Das RIZ ist eine Zukunftsinvestition!".

Unternehmen aus dem Landkreis befürworten RIZ
Unternehmer aus dem Landkreis und Mitglieder des IHK-Gremiums befürworten explizit die Umsetzung des Regionalen Innovations- und Gründungszentrums Bayreuth: "Das RIZ schafft einen Ort, an dem Unternehmen Zugang zu neuen Technologien, Forschungsergebnissen und regionalen Netzwerken erhalten. Unternehmen wird dadurch ermöglicht, Innovationskraft zu entwickeln und dadurch wettbewerbsfähig zu bleiben. Durch maßgeschneiderte Kooperationsmöglichkeiten profitieren mittelständische Betriebe von wertvollen Synergien. Zudem hilft das RIZ dabei, Fachkräfte in der Region zu halten und so die Basis für eine langfristige Stärkung des regionalen Mittelstands zu legen, betont etwa Stefan Weißflach, Geschäftsführer der SW Color Lackfabrik GmbH in Bindlach.

Stefan Trassl, Geschäftsführer der SIGMUND LINDNER GmbH in Warmensteinach, pflegt seit Jahren engen Kontakt zu der Universität Bayreuth, insbesondere zum Lehrstuhl Keramische Werkstoffe und dem Keylab Glastechnologie. Dies sei enorm wichtig, um Innovationsprojekte umzusetzen. "Das geplante RIZ als Schnittstelle zwischen der Universität Bayreuth und der regionalen Wirtschaft ist ein weiterer Baustein, um Talente und Know-how in der Region zu halten und um Wissenschaft und Wirtschaft zusammenzubringen. Die Gründung von Start-ups und die Ansiedlung neuer, innovativer Firmen sind entscheidende Erfolgsfaktoren für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Region. In unserer globalisierten Branche sind Innovationen für uns unerlässlich. Wir stehen im Wettbewerb mit der ganzen Welt", macht Trassl deutlich, der im RIZ ein ideales Umfeld sieht, um solche Innovationen zu schaffen und damit den Wirtschaftsstandort Bayreuth nachhaltig und langfristig zu stärken.

Den Schulterschluss zwischen Wissenschaft und Wirtschaft betont auch Klaus Liebig, Geschäftsführer der vfm Versicherungs- & Finanzmanagement GmbH in Pegnitz. "Junge Unternehmer in der Startphase mit Netzwerk und auch Gewerbeflächen zu unterstützen ist ein weiterer wichtiger Grund, neben dem Institut auch ein Gründerzentrum zu etablieren", sagt er.

TenneT steht klar hinter dem RIZ
Auch Dr. Ingo Schmidt, Direktor Finanzen und Regulierung bei TenneT TSO GmbH, steht klar hinter dem RIZ: "In meiner Position bei TenneT, einem der größten Arbeitgeber der Region und einem stark wachsenden Player in der Energiebranche ist die Universität Bayreuth für uns ein wichtiger Partner. Bereits in der Vergangenheit haben wir zahlreiche Projekte gemeinsam mit der Universität Bayreuth initiiert und umgesetzt. Seit Herbst 2021 gibt es eine Vereinbarung zwischen der Universität Bayreuth und TenneT. Ihr Ziel ist es, den Wissensaustausch zu intensivieren, gemeinsame Forschungs- und Entwicklungsprojekte voranzutreiben und Talente zu fördern. Es ist absolut wünschens- und empfehlenswert, dass Räume für Forschungs- und Entwicklungsprojekte auf dem Campus der Universität Bayreuth zur Verfügung gestellt werden, die Personen aus der Wirtschaft und Wissenschaft zeitlich begrenzt ein innovatives Umfeld bieten. Ich spreche mich daher mit Nachdruck für eine Realisierung des universitären Instituts und des RIZ in unmittelbarer Nachbarschaft aus."

Potenziale für Wachstum und Innovationen
Dass Angebote für Gründerinnen und Gründer nicht optional, sondern dringend notwendig sind, zeige Lichtenegger zufolge der aktuelle Report "Unternehmensgründung" der Deutschen Industrie- und Handelskammer: Ihm zufolge bewerten angehende Unternehmerinnen und Unternehmer den Gründungsstandort Deutschland gerade einmal als "ausreichend". "Wenn immer weniger Menschen hierzulande Unternehmen gründen wollen, gehen uns wichtige Potenziale für Wachstum und Innovationen verloren", so Lichtenegger. Umso wichtiger sei eine Anlaufstelle wie das RIZ.