13.02.2025

Kronacher Wirtschaft unter Druck

Trendauswertung IHK-Gremium Kronach

Zu Jahresbeginn ist die konjunkturelle Stimmung in der Region Kronach angespannt, so die Ergebnisse der Konjunkturbefragung der IHK für Oberfranken Bayreuth. Sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Geschäftserwartungen lassen nach und liegen im negativen Bereich. Entsprechend sinkt der IHK-Konjunkturklimaindex für Kronach um 12 Punkte auf einen Wert von 82.

14 Prozent der befragten Unternehmen aus der Region Kronach bewerten ihre aktuelle Geschäftslage als gut, 57 Prozent als befriedigend und 29 Prozent als schlecht. Entsprechend vermelden die Unternehmen der Region ein überwiegend rückläufiges Auftragsvolumen im Inland in den vergangenen sechs Monaten. Zudem bewertet jedes vierte Unternehmen die eigenen Kapazitäten als nicht ausreichend ausgelastet.

„Seit einiger Zeit fehlt es der Kronacher Wirtschaft an Kraft. Wenn es positive Impulse gab, waren diese nur kurzfristig und sind sofort wieder verpufft. Wir brauchen dringend wieder wirtschaftsfreundlichere Rahmenbedingungen, damit der aktuelle Sinkflug der Kronacher Konjunktur gestoppt werden kann“, so Hans Rebhan, IHK-Vizepräsident und Vorsitzender des IHK-Gremiums Kronach.

Erwartungen für das Geschäftsjahr zurückhaltend

Jedes dritte Unternehmen der Wirtschaftsregion Kronach prognostiziert eine Verschlechterung der Geschäftslage in den kommenden zwölf Monaten, nur 12 Prozent gehen von einer Verbesserung aus. Knapp ein Drittel der befragten Unternehmen (32 Prozent) plant mit rückläufigen Investitionen im Inland im laufenden Geschäftsjahr, 16 Prozent geben an, keinerlei Investitionen im Inland zu tätigen.

Nur 10 Prozent der befragten Unternehmen rechnen mit steigenden Beschäftigtenzahlen am Standort, 15 Prozent mit abnehmenden. Drei von vier Befragten rechnen jedoch damit, dass die Beschäftigtenzahl stabil bleiben wird.

„Die zahlreichen Herausforderungen lähmen unsere Wirtschaft enorm. Der Wirtschaftsstandort Deutschland droht abgehängt zu werden. Wie ernst die Lage ist, scheint jedoch nicht allen politisch Verantwortlichen bewusst zu sein“, warnt Rebhan und fasst die wichtigsten Forderungen der oberfränkischen Wirtschaft an die Politik zusammen. „Mehr Schwung bei Energiewende und Digitalisierung, eine verlässliche Versorgung mit bezahlbaren Rohstoffen, der Abbau bürokratischer Hürden und Vereinfachungen beim Steuersystem für Unternehmen – das sind die Stellschrauben, an denen die neue Bundesregierung drehen muss“, appelliert Rebhan.