27.03.2025

Ankündigung von US-Präsident Donald Trump, auf importierte Fahrzeuge und Fahrzeugteile Zölle in Höhe von 25 Prozent zu erheben


Statement Wolfram Brehm (Hauptgeschäftsführer der IHK für Oberfranken Bayreuth)

US-Präsident Trump erhofft sich durch die Zölle zum einen Mehreinnahmen. Zum anderen sollen mehr Autos von europäischen und asiatischen Herstellern direkt in den USA hergestellt werden.

Tatsächlich würden die Zölle kurz- bis mittelfristig in den USA Mehreinnahmen generieren. Wegen der Zölle, aber auch wegen höherer Lohnkosten in den USA, ist aber mittel- bis langfristig damit zu rechnen, dass die Pkw-Preise in den USA nach oben gehen, auch für US-amerikanische Hersteller. Höherer Preise führen zu weniger Nachfrage auch nach ausländischen Autos, was dann wiederum zu weniger Zolleinnahmen führt. Fragwürdig ist in dem Zusammenhang, wo die qualifizierten Fachkräfte in den USA herkommen sollen, lag die Arbeitslosenquote in den USA im Februar gerade mal bei 4,1 Prozent.

Auch muss bezweifelt werden, dass der Plan aufgeht, mehr Fertigungsanlagen ausländischer Automobilhersteller in den USA zu realisieren. Unternehmen brauchen Investitions- und Planungssicherheit – etwas, wofür die USA derzeit überhaupt nicht stehen.

Oberfranken mit seinen gut 200 Automobilzulieferern und über 35.000 Beschäftigten trifft diese Entwicklung sehr, sind die USA doch nach der EU der wichtigste Abnehmer für deutsche Autos. Hinzu kommt, dass deutsche Automobilhersteller, der wichtigste Abnehmer der oberfränkischen Zulieferer, sowieso schon enorm unter Druck stehen. Schließlich wurden 2024 rund 12 Prozent weniger Pkw produziert als im Vor-Corona-Jahr 2019. Diese aktuelle Entwicklung wird die Rahmenbedingungen für unsere Zulieferer weiter verschlechtern. Entlassungen und auch Insolvenzen drohen.

Aber wie soll die EU darauf reagieren? Ich denke, in zwei Stufen. In Schritt 1 eine entschlossene Reaktion – etwa in Form von Gegenzöllen – und in Schritt 2 durch Verhandlungen eine Lösung zu finden, um eine Zollspirale zu verhindern. Denn Zölle sind erstmal schlecht für alle Unternehmen, für amerikanische wie für oberfränkische.

Handelshemmnisse aller Art, also auch Zölle sind Gift für den Welthandel. Sie setzen eine Spirale in Gang, an deren Ende nur Verlierer stehen.

Auf Ihrer Internetseite informiert die IHK für Oberfranken Bayreuth tagesaktuell über alle Entwicklungen: bayreuth.ihk.de/uszoelle